Nationalpark und FootyFinals

26.September 2009 - Melbourne


Man, kann Melbourne nass sein. Aber so richtig nass. Denn entweder man bereitet sich auf alles vor oder eben auf gar nichts. Meistens kommt es aufs selbe raus: Es wird anstrengend. Melbourne ist dafür bekannt Wetterumschläge zu haben, wie keine andere Stadt. Und nun ging ich gestern meinem jugendlichem Leichtsinn nach und besuchte mit Lisa und Jens den Nationalpark. Das allerdings soviel Wanderung nötig ist hätte ich nicht gedacht. Geschlagene zwei stunden kämpften wir uns durch den Urwald, denn auch das ist sicher, es war unter anderem einer. Viel beeindruckender fand ich allerdings die Tatsache, dass die Bäume allesamt schwarz waren ODER sich abpellten. Nach einigem rumraten fanden wir dann heraus, dass die Buschbrände hier gewütet hatten und somit einen ganzen Teil des Nationalparks zerstörten. Daher die schwarzen Bäume. Weshalb sie sich pellen, können wir allerdings trotz Abis nur erraten. Wie auch immer, der Nationalpark war wirklich wirklich schön. Was nicht so schön war: es regnete. Und zwar immer doller und immer stärker und sowieso viel zu viel. Und somit waren meine eh schon zu kaputten Schuhe völlig durchnäßt, sowie meine Jacke, meine Hose, meine Strümpfe und mein Rucksack. Der Arme musste aber auch schon sehr viel durchmachen, also war das schon okay. Nicht okay war dann jedoch die aufkommende oder vielleicht die ganze Zeit dagewesene Kälte, die sich scheinbar fröhlich über uns lustig machte. Denn wir froren. Und wie wir froren. Völlig verstört, verhungert und verdurstet fuhren wir dann zu Lisas Aupair-Eltern und hauten uns eine heiße Milch mit Honig rein. Und ich hab Lisas dicken Strümpfe gekriegt! Brachte nur solange was, wie ich die Schuhe nicht anzog, womit es im Zug ja natürlich auch vorbei war.Der Wandertag machte Jens und mich tierisch müde und so liegt Jens zum ersten mal seit seinem zweimonatigem Aufenthalt in Australien um kurz vor elf abends im Bett. Die reguläre Bettzeit des komischen Hamburgers liegt bei fünf bis zehn Uhr morgens. Und auch ich werde heute garantiert nicht alt. Es war echt ziemlich anstrengend, dafür das das eigentlich nur ein süßer Spaziergang sein sollte. Heute waren außerdem die Footy-Finals. Geelong hat gewonnen. Nicht, dass das irgendwen in Deutschland interessieren könnte, aber die Melbourner waren völlig ausm Häuschen. Schliesslich war Geelong das letzte mal auch schon im Finale und vepasste dieses nur ganz knapp. Das Ego war also angeknackst und wurde heute im Melbourner Stadium repariert. Die Stadt war völlig überfüllt, Straßen wurden gesperrt, Straßenbahnen fuhren nicht. Es war also wirklich äußerst gut, dass wir uns außerhalb Melbournes aufhielten. Essenstechnisch geht es hier bergauf mit mir. Ich esse täglich meine Toasts und manchmal was warmes, wenn ich nicht zu geizig oder faul zu kochen bin. Mir fällt es allerdings schwer hier so kochen zu können wie zuhause. Überhaupt Essen. Allein Aufschnitt fürs Brot. Da bezahlt man für fünf Scheiben Salami gut und gerne 6 Dollar, also knapp über drei Euro. So verhält es sich auch mit Kochschinken und allem was ich so ganz gern esse. Wer nun sagt, dann solle ich halt Käse nehmen, dem kann ich ähnliche Preise für Scheibenkäse (den ich so oder so nicht anfassen würde) nennen. Überhaupt ist Fleisch hier so teuer wie nirgends sonst. Die Auswahl ist zudem mehr als dürftig und das was man hier kaufen kann ist sowas ähnliches wie Frühstücksfleisch in Würfeln. Sehen aus wie die Würfel vom Schinken, haben den Geschmack von Frühstücksfleisch und was drin ist, will man glaub ich nicht wissen..Nun denn, ich berichte weiter.