Aufwiedergesehen in Hannover

29.August 2009 - Hannover


Wohnhaft und verliebt in Hannover (darf man soetwas heutzutage noch zugeben?) lerne ich hier kurz vor abflug natuerlich eine Menge neuer toller Leute kennen. Das Arbeiten auf dem BootBooHook-Festival an der Faust war nur der auftakt von zwei bis dato zum schreien aufregende Wochen. Der wiedergetroffene Tim aus Australien, der noch immer aussieht, als würden sich Kameras nach ihm verzehren, namentlich nicht genannte Mitarbeiter der Faust (die ich im Uebrigen immer gern als Feierei-Lokalität nutze), mit denen ich mich noch kurz vor Abflug anfreunde und welche auch der Grund für immense Zweifel an meinem Timing sind. Von gutaussehenden Sozialwissenschaftsstudenten bis zu Ziehvätern, die an Engel erinnern (ein paar ausgewählte Persoenlichkiten unter der hiesigen Leserschaft dieses Blogs können sich an diesen wunderbaren Mann noch erinnern), über Chefs die tatsächlich freundlich scheinen und dem Wiederfinden der eigenen Arbeitsleistung, die vorher unbekannterweise in einem schlief und nun zum Leben erweckte. Ein Wochenende an dem ich unglaublicherweise abnahm und welches mein Bild von Hannover noch mehr verfestigt. Wir leben in einer wunderschönen Stadt, die Menschen die einen an der Klatsche haben wirlklich den tollsten Naerboden überhaupt bietet. Herausgefunden habe ich, dass man zu zweit auf einem Fahrrad ohne Licht und mit einem völlig betrunkenen Fahrer wunderbar an drei Bullenwagen vorbeifahren kann und ihnen obendrein Beschimpfungen auf Englisch nachgröhlen darf. Und warum? Die Begruendung Australier zu sein, reicht in diesen Faellen vollkommen aus.
Was ich auch herausgefunden habe ist die wunderbare Ruhe nachts um halb zwei auf der Wilhelm-Busch-Wiese. Mit zehn mir unbekannten Menschen in einem einzigen Knaeuel zu liegen, um sich zu wärmen ist eine völlig neuartige Weise sich kennenzulernen. Ich werde sie in Australien auch mal ausprobieren und warte auf die erste Ohrfeige.
Zur Reise selbst: Ich hab noch immer keine Unterkunft für die ersten Naechte und bin nach wie vor aeußerst entspannt. Nur dass ich nicht essen kann beunruhigt mich. Doch Gewichtsverlust hat noch niemandem geschadet der sonst frisst wie ein Scheunendrescher.
In einigen Tagen besuche ich Marcel in der JVA und bin gespannt auf Erklaerungen und Erinnerungen. Auf ihn und auf alles.
Klettern steht seit dem Festival im Uebrigen auch auf meiner To-Do Liste in Deutschland. Am Sonntag ist es soweit. Dann gehen namentlich nicht genannter Faust--Mitarbeiter und ich Klettern. Wo weiss ich nicht und ob ich mich völlig blamieren werde ist abzusehen. Aber abwarten, ich glaube fest an noch immer schlummernde Talente in mir. Ob sie für das Klettern aufwachen bleibt noch ungewiss. Ich informiere jedoch bald wieder!
Nun erst mal richtige Abschiedsfeierei am Harmsee mit unbekannten und bekannten Menschen. Ohne jemanden bestimmtes, dafür mit anderen mehr als liebgewonnen Leuten. Und die Sonne scheint auch schon wieder.