Serbien bis Belgrad

31.May 2015 - Belgrad


Gerade auf Serbien bin ich sehr neugierig gewesen, auch weil der serbische teil des Donauradwegs im internet (www.dunav-info.org) so ausgesprochen liebenswuerdig beschrieben ist. Wir wurden nicht enttaeuscht. Sehr gute ausschilderung, auch von ausweichstrecken, als zugabe steht unter vielen wegweisern ein spruch, der sich auf das reisen und die ldebenserfahrung bezieht - z.b. *explore, dream, travel* von Mark Twain -, auch die strassen sind meistens gut. Natuerlich gibt es schwierige teilstuecke, wir sind oft auf dem Donaudeich gefahren, der nicht immer befestigte wege hat. Durch den vielen regen in letzter zedit sind die unbesfestigten stuecke so aufgeweicht, dass sie unpassierbar werden, v.a mit unserem gepaeck. Dafuer gibt es dann die ausweichsgtrecken, die immer asphaltiert sind.
Der viele regen hat auch die Donau ansteigen lassen, das Donauwasser steht in den auwaeldern bis zum deich, so dass eine grosse und grossartige wasserlandschaft entstanden ist, ein paradies fuer wasservoegel. Wir hatten lange, einsame strecken, wo wir der natur und der Donau nahe waren, sind aber auch durch landwirtschaftlich genutzte gegenden gefahren, das grenzgebiet von Kroatien und Serbien ist auch kornkammer. Zuerst relativ kleinteilig, sind die felder vor Belgrad groesser, es wird viel mais, getreide, sonnenblumen angebaut, hier steht kaum mal ein baum; vor Backa Palanka haben wir viele soja-felder gesehen, die wir bisher nicht kannten.
In den doefern weiterhin viele walnuss- und kirschbaeume, auch maulbeerbaeume haben wir gefunden und uns fruechte gesammelt.
Novi Sad haben wir umgangen - keine lust auf zwei grossstaedte kurz hintereinander - und die herausforderung angenommen, durch die berge des nationalparks Fruska Gora zu fahren, die Heiligen Berge mit zahlreichen kloestern. Sehr anstrengend, die kammstrasse zeichnet sich als mountainbikestrecke aus, fuer unsere schweren raeder waren die vielen steilen anstiege nichts, so dass wir oft schoben. Aber wir haben es gemeistert, leider gab es nicht die vielen versprochenen schoenen ausblicke, weil dicht bewaldet.
Enttaeuschend dann, dass Serbien, dass so viel fuer den Donauradweg tut, dies ausgerechnet nicht fuer die hauptstadt tut. Die einfahrt nach Belgrad geschieht ueber einen sehr verkehrsreichen zubringer ohne radweg und ist nicht zu empfehlen. Das haben wir bisher noch nie in einer grossstadt erlebt. Bikeline empfiehlt, von Novi Sad nach Belgrad die bahn zu nehmen.
Wir haben in Serbien viele freundliche aufgeschlossene menschen getroffen, sind auf der strasse immer wieder gegruesst und auch oft angesprochen worden. Mit der sprache geht es hier etwas besser als in Ungarn, vieles ist dem polnischen aehnlich, allerdings gibt es oft nur kyrillische schrift, an die wir uns langsam gewoehnen.
Insgesamt gefallten uns das land und die menschen gut, es war eine gute entscheidung, so lange wie moeglich dem Donauradweg in Serbien zu folgen. So werden wir auch das Eiserne Tor im nationalpark Djerdap auf serbischer seite entlang fahren.
Belgrad
Wir haben uns einen tag wieder durch die stadt treiben lassen. Es ist die 4. hauptstadt an der Donau, es scheint die aermste zu sein, aber das treiben auf der strasse ist sehr lebendig. Es sieht nach einer regen kaffeehauskultur aus, viel mehr als in Wien oder Budapest. Auch werden Donau und Save viel mehr einbezogen, hausboote, restaurant- und cafe-schiffe, auch unser hostel liegt auf dem wasser, was wieder sehr schoen ist. Dazu ganz offene und grosszuegige menschen. Unser hostel ist das SanArt, wir sind hier sehr freundlich empfangen worden und fuehlten uns geradezu verwoehnt. Mit blick auf die festung war der aufenthalt auf dem boot richtig erholsam, zumal das wetter mitspielte. Wir haben die erholung dann noch weitergetrieben und uns einen tag auf der insel Ada Ziganjika bei schwimmen und sonne gegoennt. Jetzt kann es mit neuem elan weitergehen. Das Eiserne Tor wartet schon auf uns.