Unser erstes und hoffentlich letztes mal...

16.January 2010 - Whyalla


...STUCK!!! Wir haben selber schon nicht mehr dran geglaubt dass es mal passieren würde aber auch wir sind nicht unfehlbar :-p
Laut Atlas gibt es bei Whyalla eine nette Restarea am Meer. Über unbefestigte Straße leicht auch mit Zweiradantrieb zu erreichen aber ähäh.... Nachdem wir wie viele vor uns einen Salzsee (dachten wir zumindest, war aber ein Schwemmgebiet) durchqueren wollten ist der Boden weggebrochen und wir in dicke Matschepampe eingesunken. Ist noch kein Grund zur Panik, oder? Erstmal Allrad an,
bissi Luft ablassen, in Low-Gang schalten und versuchen rauszukommen. Nix da. Es ging keinen Millimeter vor oder zurück. Immer noch kein Grund zur Panik. Schaufeln ausgepackt und angefangen die Räder freizuschaufeln. Ganz viele Büsche
ausgerissen und unser Feuerholz hinter die Reifen gelegt und wieder Versucht raus zu kommen aber immernoch keinen Millimeter vor oder zurück. Panik? Neeeeee, keine Spur. Da wir nur zwei Kilometer von Whyalla weg waren haben wir jemanden von nem Campingplatz angerufen der auf dem Weg lag und Jim und seine Frau Tammy kamen auch nach einer halben Stunde. Helfen konnten sie uns leider nicht weil sie die Gegend natürlich kennen und nicht so weit auf den See fahren. Sie meinten dass dort jede Woche jemandem geholfen werden muss aber es immer noch keine Warnschilder gibt, was sie selbst auch nicht verstehen. Sie haben uns auch gleich angeboten uns mitzunehmen auf den Campingplatz zum duschen und übernachten aber wir waren immernoch voller Hoffnung uns selbst zu befreien und haben dankend abgelehnt und weitergebuddelt. Inzwischen saß das Auto mit dem Differenzial und
hintern Tanks auf was uns zum "Im-Schlamm-Knien-und-Weiter-buddeln" verdammt hat. Wieder alles mit Büschen, Holz, Brettern, Blech, Karton, alten Autoreifen ausgelegt und einen letzten Versuch gestartet aber keine Chance. Unser Handygut-
haben war alle und wir irgendwann total fertig und müde. Nachdem wir längere Zeit gebraucht haben uns sauber zu machen weil wir wirklich überall schlamm hatten, konnten wir nicht einschlafen. Total kaputt aber zu sehr mit Gedanken beschäftigt wie: Kommen wir hier jemals wieder raus? Müssen wir den Rest der Reise zu Fuss bewältigen? Müssen wir etwas außerhalb des Sees unser Zelt aufbauen und alles aus unserem Auto verkaufen? Irgendwann sind wir dann doch eingeschlafen und nach
gefühlten zwei Stunden bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Hat echt alles ganz trocken ausgeschaut und der Elan dass wir es schaffen da raus zu kommen war fast zurück gekehrt als plötzlich Wolken aufkamen und es angefangen hat zu regnen. Total verzweifelt Roberts Eltern angerufen über Skype (damit kann man nämlich
, warum auch immer, nicht innerhalb Australiens telefonieren). Die haben dann auch gleich den Campingplatz besitzer angerufen ob er uns nicht doch irgendwie helfen kann. Er hat uns dann auch gleich angerufen und gesagt dass der Einzige
der uns helfen könnte grad für ein paar Tage in Queensland ist. Wir hatten noch eine letzte Idee. Es gibt nämlich so Luftkissenwagenheber mit dem wir unser Auto hätten anheben und direkt unter die Reifen etwas legen können. Jim hat uns dann
auch nochmal angeboten uns zu holen damit wir duschen können und wir haben das Angebot angenommen. Eine halbe Stunde später als wir noch ein bisschen am rumgraben waren kam auf einmal Wasser. Viel Wasser. Diesmal Panik pur. Wir dachten ja es wäre ein Salzsee auf dem wir stehen also warum sollte der sich einfach so mit Wasser füllen. Den Tränen nah haben wir noch versucht einen Wall ums Auto zu buddeln was natürlich total sinnlos war aber wir konnten ja nicht zusehen wie
unser Auto ertrinkt. Jim und Tammy kamen dann auch kurze Zeit später und haben uns die erlösende Nachricht gebracht das der State Emergency Service unterwegs ist UND erklärt dass die Flut in dem "See" ganz normal ist weil dass ja eigentlich schon Meer ist und das Wasser nur 30cm hoch steigt oder so. Als dann das Rescue Team endlich da war und uns Millimeter um Millimeter aus dem Schlamm
gezogen hat ist uns echt ein Stein vom Herzen gefallen. Wir haben uns auf Knien bei allen bedankt. Endlich frei ging es sofort in die Waschanlage wo wir 20 Dollar in die Reinigung unseres Vehicles investiert haben. Das Salz ist echt aggressiv. Zurück auf dem Campingplatz ging es auch gleich an die Säuberung des Innenraums. Tammy kam zwischendurch zu uns und hat uns gesagt dass wir die Nacht in einer Cabin schlafen werden und nichts dafür zahlen. Da konnten wir ja nicht nein sagen. :) Eigene Dusche wunderbar. Wir haben den Beiden als Dankeschön ein BBQ-Fleischpaket gekauft weil sie keinen Alkohol trinken und am Abend ein richtig schönes BBQ mit Freunden von ihnen genossen. Am nächsten Tag sind wir dann noch zum State Emergency Service gefahren wo wir mit nem großen Karton Bier in eine Polizeiversammlung gestürmt sind und uns zusätzlich mit einer kleinen Spende von 100 Dollar bei unseren "Rettern" bedankt haben. :)