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02.June 2013 - Stuart Highway


So., 02.06.2013 DEVIL´S MARBELS

Auf dem Weg zu den DEVIL´S MARBELS halten wir nochmal an einem dieser winzigen Orte, WYCLIFFE WELL, wo um eine Tankstelle am Highway 2 bis 3 Häuschen stehen um zu tanken und werden mit Alien-Figuren, Zeitungsartikeln über UFO-Sichtungen in diesem Ort und sonstigen sogenannten Fakten über außerirdische Vorkommnisse über die Eigenheiten hier aufgeklärt. Es gab wohl tatsächlich sehr viele Zeitungsberichte über Jahrzehnte hinweg, die von solchen geheimnisvollen Vorkommnissen aus diesem Ort berichten. Und wir können das wirklich gut nachempfinden. Denn uns wäre sicherlich auch langweilig, würden wir hier leben :-)

Weiter geht´s nun zu den devil´s marbels (Teufel´s Murmeln). Allzu devilish finden wir sie zwar nicht, aber schön anzusehen allemal. Riesige ballrunde Felsen, die uns sehr an die boulders in Neuseeland erinnern. Nur sind diese skurrilen Steine hier im Landesinneren und zahlenmäßig weit überlegen. Ist das jetzt hier eigentlich endlich mal ein angemessener Platz bzw. Moment, um die seit Deutschland aufgesparte Zigarre zu paffen? Indeed, it is! Mit nem Bierchen machen wir es uns zwischen den riesigen Steinkugeln, die im Durchmesser wohl zwischen 2 und 4 Metern messen, gemütlich, bevor es später leckeren Nudelsalat gibt. Direkt an diese Sehenswürdigkeit grenzt ein Zeltplatz, auf dem wir direkt bleiben. Eigentlich nur ein großer Schotterparkplatz mit Infotafel und Toiletten, aber was braucht man auch mehr? Auch hier hören wir ein paar Dingos, die sich später sogar direkt auf dem Zeltplatz blicken lassen. Wüsste man es nicht besser, würde man sie für hübsche Haustiere halten. Wahrscheinlich wurden sie in dieser Gegend oft gefüttert un sind deshalb halbwegs zahm.
TENNANT CREEK heißt der nächste Ort, den wir durchfahren. Vor diesem Ort warnen die Ausies noch eindringlicher als vor Alice Springs. Es würden Alkohol- und Gewaltprobleme herrschen, die als einziges dafür sorgen, dass der Ort in die Nachrichten kommt. So überrascht es uns nicht, dass wir hier fast nur black Fellas in den Straßen sehen, die nichts sinnvolles mit sich anzufangen wissen. Wir tanken voll und fahren weiter zum MARY ANN DAM, wo wir uns erfrischen, und steuern den Rastplatz STAURT MEMORIAL REST AREA an. Seit wir auf dem Stuart Highway sind (namengebend ist übrigens ein gewisser Bla Bla Stuart, der als Pionier den Kontinent von Süd nach Nord durchquert hat), sind die Rest areas immer ganz gut besucht und eine kostenlose Alternative zu teureren Campingplätzen. Nicht vergleichbar mit Rastplätzen auf deutschen Autobahnen! Hier ist man der Natur viiiiel näher, meistens hinterm Busch abseits der Straße. Und vor allem hier, aber auch schon auf anderen Restareas, ist die Stimmung richtig gut. Alle anwesenden treffen gegen Nachmittag ein, richten ihr Lager ein, lernen die Nachbrschaft kennen und haben immer etwas interesantes oder wenigstens lustiges zu erzählen. Wir unter anderem Ed kennen. Ein geselliger Rentner, der alleine mit 4WD und Wohnwagen unterwegs ist, aber mit Sicherheit nie alleine bleibt. Sehr kommunikativ und unterhaltsam. Seine Ehefrau hat er für den Trip in Perth gelassen. Nachdem neben uns noch zwei Alt-Hippies eintreffen, kiffen und chillen, schenkt uns Ed zwei eiskalte Bierchen und wir begleiten ihzn zu der Gruppe um die Ecke. Hier ist echt was los heute. Die Menschen spielen Gitarre, singen und wir haben ne Menge Spaß.
Bevor wir schlafen legen wir uns auf das Dach unseres Holy White Jacks, rauchen den Rest der Zigarre, geben uns Wein und starren die Sterne an. Die haben hier wirklich etwas Aufmerksamkeit verdient! Sternschnuppen zählen wir übrigens auch nicht mehr... ;-)


DALY WATERS PUB 04.06.2013
Morgens gegen 9 Uhr starten wir den heutigen Tag und stellen fest, dass fast alle Camper schon wieder auf Achse sind. An unserer Windschutzscheibe hängt wie versprochen ein Zettel von Ed, der uns eingeladen hat, ihn auf seiner darauf angegebenen Adresse bei Perth zu besuchen, wenn wir in der Nähe sind. Warum nicht? Einem spendablen Biergenießer kann man doch mal einen Besuch abstatten. :-)
Aber erst mal führt uns unser Trip zum DALY WATERS PUB, dem legendären ältestem Pub im Northern Territory. Und das mitten im Nichts. ca. 5 km abseits des Stuart Highways liegtt diese Oase, bestehnd aus dem Pub, von dessen Kultstatus alles Umliegende profitiert: Ein großer Campingplatz, eine Zapfsäule, ein Biergarten mit live entertainment, ein Souvenirshop und ein Pool.
Als erstes stürmen wir in den Pub, um zu checken, ob er zu recht als sehenswert eingestuft wird.
Und wir strecken grinsend die Daumen hoch. Cool!
Die Wände, Decken, Säulen, Theke, einfach alles ist geschmückt mit Bildern und Botschaften anderer Reisenden. Bhs, Shirts, Schuhe, Fotos, Visitenkarten, Unterwäsche, Caps, sogar Gitarren und Werkzeuge wurden beschriftet und hinterlassen. Das Bier ist auch gut, dass Essen angeblich auch, aber aufgrund der hohen Preise möchtn wir das nicht auf Wahrheitsgehalt testen.
Und wer klopft uns da auf die Schulter? Ed. Vom letzten Camp. Naja, keine große Überraschung, reist er ja in die selbe Richtung wie wir. Was sonst hätte er ansteuern sollen? So sehen wir auch einige andere bereits bekannte Gesichter hier. Mit Ed trinken wir zur Happy Hour ein paar Bierchen und plaudern über Gott und die Welt. Danach gehen wir ohne ihn in den Pool, machen uns was zum Essen und gesellen uns bei live-Musik (Country natürlich) wieder zu ihm in den Biergarten.
Eddi zeigt uns am Morgen noch sein absolutes deutsches Lieblings-Lied von seinem Labtop, das er aus seinen alten Seefahrerzeiten kennt. Lolita mit Seemann lass das Träumen oder so ähnlich. Geschmäcker sind zwar verschieden, aber zusammen können wir trotzdem darüber lachen.
Er bleibt noch länger hier und wir verabschieden uns von ihm, hinterlassen noch persönliche Grüße im Pub und fahren weiter nordwärts. Die tropische Gegend um Darwin kündigt sich bereits hier mit einer ordentlichen Hitze an, auch wenn es bis Darwin noch ca. 500-600 km sind.
Schön, dass wir hochgefahren sind und dem kalten Melbourne den Rücken zugedreht haben.