Kulturschock

16.September 2013 - Bangkok


Der Flug von Perth nach Bangkok geht über Singapur, wo wir uns über Nacht auf dem Flughafen aufhalten. Auf dem offiziell "besten Flughafen der Welt", der tatsächlich mit allen angenehmen Extras die man nicht zu erwarten vermag aufwartet (Und das allein im Transit-Bereich, den wir nicht verlassen können). Shops ohne Ende, 24-h-food, superschön angelegte kleine Gärten und Grünparks IM Flughafen(wtf?!), free WI-FI nonstop (so buchen wir schonmal das Hotel in Bangkok), Playstation II nonstop, Free-Kino nonstop, Grünanlage im Freien, Fitness-Studio, ...

Naja, der Flughafen in Bangkok hat dafür die schöneren Preise im Duty-free Shop :-)
Thailand ist ja sowieso für niedrige Preise bekannt. Und wie wir auf jeden Fall bestätigen können auch für super-leckeres Essen. Weit weg vom "Neun-Drachen"-Menü, teilweise etwas ungewohnt und scharf (!), aber insgesamt super!
Und so erschwinglich, dass wir alles mögliche zum Essen bestellen, ohne auf den Preis achten zu müssen...

Das Hotel in der Stadt ist schnell gefunden (mit der Sky-Train vom Flughafen zur City) und nach dem einchecken schlendern wir erst mal um die Ecken um zu sehen was hier so abgeht.

Wie und wo fangen wir an zu erzählen???
Also erst mal ist es sau warm hier (immer deutlich über 30 Grad) und schwül. Es ist ja gerade Regenzeit (monsun), daher regnet es immer wieder mal kurz. Das macht aber nix, so ein kleiner warmer Schauer ist eher schön erfrischend.
Das Straßenbild wird von vielen kleinen Verkaufsständen und Buden, die Essen verkaufen geprägt.

Ach ja, und da wir hier augenscheinlich Turisten sind, bieten sich Tuk-tuk-Fahrer relativ offensiv an. Tuk tuks sind kleine 3 Rädrige mopeds, vorne der Fahrer, hinten zwei Sitze für zahlende Gäste.
Und der Straßenverkehr hier hat es sowieso in sich. Regeln werden kaum beachtet. Es gilt mal wieder Linksverkehr.

Bangkok überreizt am ersten Tag die Sinne mit viel Trubel ? jedenfalls wenn man direkt von der gechillten Westküste Australiens herkommt. Hat man sich aber erst mal dran gewöhnt, ist es wirklich angenehm.

Im "Land des Lächelns" ist das Lächeln wirklich überall zu finden. Bei jedem Gruß oder jedem Blickkontakt lächelt man sich hier an ? schon alleine aus Anstand. Nett!

Neben vielen Open-Air-Märkten, bei denen es alles mögliche von T-Shirts bis zur fast originalen Rolex, von Hünchenfleisch-Spießen bis zu süßen "Milchbrot-Kugeln" zu kaufen gibt glänzen in Thailand die vielen Tempel. Einige in Bangkok sind so in Schuss gehalten, dass sie kaum älter als 10 Jahre wirken, andere verraten ihr Alter unverschönt, und sind damit noch schöner.

Unterm Strich eine einfach umwerfende Stadt, die viiiiiiel mehr zu bieten hat, als wir erwartet hatten, und viel mehr, als wir in 3-4 Tagen aufnehmen können.
Bangkok ist zwar modern mit Wolkenkratzern, Skytrain, Metro, Mega Shopping-Malls - uns zeigt sich aber überwiegend ein traditionelleres Bild.
Menschen, Locals wie Touris, versorgen sich an den Straßenständen (oft nur winzige Stände auf 2 Rädern) mit gutem und günstigen Essen, die Gassen wirken manchmal etwas schmuddelig und irgendwie trotzdem niedlich.

Manchmal scheint es, als hätte irgendjemand diese modernen Akzente hierhergebracht und die Mehrheit der Thais beachte das nicht. Schön weiter kreuz und quer mit dem Moped fahren, alte Staubwedel aus Federn benutzen, die Stromkabel oberirdisch und wild zu jedem Fenster ziehen, mit der Nußschale über den Fluss schippern (neben den größeren Fähren), Essen vom Bauchladen des Nachbars kaufen und einen Tourist immer nett fragen wo er hinwill, als wäre er eine Seltenheit hier. Eine wirklich liebenswerte Erfahrung.

Und nach unserem konsequenten Sparen in Australien und Neuseeland, können wir uns hier auch wieder was leisten. Frühstücken gehen, Mittagessen gehen mit allem drum und dran, Snacks am Nachmittag, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Drinks am Abend, Hotelübernachtung im Doppelzimmer und die eine oder andere Erfrischung am Tag für weniger als 20,00 Euro pro Person.
Von unserem Hotel in die City (eigentlich hat Bangkok kein "Zentrum", aber das alte Viertel gilt als zentral) fahren wir mit einer kleinen Fähre über den braunen Fluss. Keine Ahnung, ob der nur in der Regenzeit so milchkaffeebraun ist...
Verkaufsstände wie bei Straßenfesten in Deutschland gibt es hier überall. Also haben wir auch ständig Gelegenheit, uns mit Trink-Kokosnus, Wasser und allen möglichen Snacks von der Frühlingsrolle bis zur Obstplatte mühelos am Leben zu halten.
Wir schauen uns ein paar Tempelanlagen an, und davon gibt es hier unzählige, die uns wirklich beeindrucken. Sehr modern fühlt sich Bangkok eigentlich nur in den riesigen Einkaufszentren an, wobei auch hier in der einen oder anderen Etage ein Getummel herrscht wie auf nem orientalischen Markt. Also den Spruch, "kennste eine Stadt, kennste alle" werden wir in Zukunft so nicht mehr von uns geben. Denn hier ist definitiv alles anders.

Wir schlendern durch den riesigen Nachtmarkt an der Silom-Road, gönnen uns ein paar Cocktails und fühlen uns so langsam richtig wohl in diesem Gewusel.