segeltrip

20.November 2007 - whitsunday islands


hallo ihr lieben zu hause
lang lang ist es jetzt schon wieder her, seit ich meinen blog aktualisiert habe. aber jeder der schon einmal für längere zeit auf reisen war, wird das kennen. eigentlich hat man keine verpflichtungen, aber trotzdem hat man das gefühl soviel erledigen zu müssen und kommt einfach irgendwie nicht dazu. es gibt ständig neue städte, neue sehenswürdigkeiten, neue nationalparks zu entdecken, oder man entscheidet sich eben doc für ein kühles bierchen zwischen den vans, statt die ereignisse des tages zusammenzufassen. das geht ja schließlich auch morgen oder übermorgen. dieses morgen ist nun schließlich angebrochen.

gerade jetzt sitze ich in brisbane an der sogenannten southbank, mit blick auf den river und die abendliche skyline. doch zwischen der drittgrößten stadt des kontinents und der letzten station airlie beach ist viel passiert, deshlab nun der reihe nach.

eines der absoluten highlights meiner bisherigen reise waren auf jedenfall die whitsundays! gebucht hatte ich einen dreitägigen segeltrip rund um die von james cook am pfingstsonntag (whitsunday) entdeckte inselgruppe whitsunday islands. schon früh am morgen ging es aufs boot zusammen mit nur 13 anderen passagieren. schnell war der erste kontakt geknüpft mit freuden hatte ich festgestellt, dass wir insgesamt nur vier deutsche auf dem boot waren, ansonsten noch einige holländer, ein pärchen aus singapur, und tatsächlich auch zwei australier. diese sind im eigenen land wirklich gar nicht so häufig anzutreffen ;-)
die gruppe war nett, das wetter pünktllich zum beginn meines trips wieder gut, die regenwolken verzogen und das boot machte einen supereindruck. allerdings konnte sich noch keiner von uns vorstellen wie in dieses kleine schiff 14 betten passen sollten. im schiffsrumpf gab es dann im prinzip einen "großen" raum, mit dopelstockkojen an den seiten, kche und toilette in die restlichen winkel gequetscht. während der fahrt war ein aufenhalt unter deck unmöglich, sofern man nicht 10 minuten später über der reeling hängen wollte. nachts jedoch in ruhigen buchten war es jedoch erstaunlich bequem, viel komfort bin ich ja vom auto auch nicht gewöhnt.
zuallererst gab es jedenfalls segelerlebnis pur. bei kräftigen winden, konte der kleine flitzer ganz ordentlich zeigen, was so in ihm steckt. mit frappierender schieflage passierten wir dichtbewaldete, teilweise unberührte inseln, mit weißen sandstränden neben tiefblauem meer. jeden tag suchte der skipper einen neuen schnorchelspot, und immer wieder wurden wir aufs neue von der faszinierenden unterwasserwelt des great barrier reefs überrascht. ein ganz besonderes highlight war dabei wohl das schwimmen mit einer schildkröte, die friedlich das riff abgraste. mit einer länge von sicher etwa einem meter, schwebte sie majestätisch durch das klare wasser, und wir blieben im wasser bis die zähne bibberten und unsere hände nur noch aus runzeln bestanden. aber außer ihr gab es noch zahlreiche große und kleine fische, sowie eine unheimliche vielfalt an korallen zu entdecken. durch den schutz der inseln, ist auch die wasserqualität bedeutend besser als oben in cairns und lässt farben und formen noch viel deutlicher hervorstechen.
das essen an bord war mehr als reichlich und von super qualität, unser hunger durch die frische seeluft ständig riesig. abends wurde gemütlich an deck gequatscht und auf den herrlichen sternenhimmel geschaut. draußen auf dem meer, durch keinerlei lichter gestört, wirkt die fülle von sternen beinahe schon unreal.
am nächsten morgen bestaunten wir den sonnenaufgang, frühes aufstehen gibt es nicht nur im auto sondern eben auch auf dem boot. lange badaufenthalte gab es nicht, die dusche war auf wenige sekunden pro person beschränkt und zähneputzen hieß es an deck. also ging es nach einem leckeren frühstück auch schon schnell an land in richtung whitehaven beach. dieser strand ist einfach unbeschreiblich schön. der sand ist strahlendweiß, und poliert mit seinen 99 % silizium sogar gold und silberschmuck rein. wenn man ihn auf der haut verreibt fühlt sie sich so geschmeidig und weich an..unfassbar. durch den weißen sand erstrahlt das meer unwirklich türkis, unterbrochen nur durch einige sandbänke. wie ein postkartenmotiv war der blick vom lookout-gestört nur durch aberdutzende andere touris, die eben diesen blick auch genießen wollten. angekommen im wasser, wartete jedoch schon das nächste highlight. nur wenige meter entfernt tummelten sich einige stingrays-stachelrochen- von stattlicher größe. ein wenig mulmig war uns schon, wenn man bedenkt, dass steve irving der bekannte australische tierfilmer durch eben solche rochen erst vor wenigen wochen getötet wurde. doch wenn man die tiere nicht reizt, bleiben sie friedlich. und beeindruckend waren sie allemal.
nach diesem bilderbuchstrand und einem herrlichen bad im flachen wasser ging es zurück aufs boot, gen nächstem schnorchelspot. zwischendurch genossen wir immer wieder das segeln, wobei wir auch kräftig anpacken durften. den riesigen druck der auf den seilen lastet kann man nur mit mehreren helfenden händen halbwegs unter kontrolle bekommen. auch die sonnenuntergänge waren wunderschön, und wir ließen bei interessanten gesprächen richtig die seele baumeln. gekrönt wurde der trip dann nur noch durch eine gruppe delfine, die für kurze zeit dem boot folgte. was soll ich weiter sagen-wir waren glücklich.