sydney die zweite

20.December 2007 - sydney


und dann lag sie vor uns, von einem huegel aus konnten wir die spitzen der skyline sein, die heimliche hauptstadt des kontinents - sydney!
wie hatte ich mich auf die tolle stadt gefreut, in der ich 3,5 monate vorher mein abenteuer australien begonnen hatte. und nun war ich zurueck, und die freude mischte sich mit einer ordentlichen portion wehmut. mir war klar, dass ich hier nun fuer eine ganze weile bleiben wuerde, kein reisen mehr, keine verlassenen nationalparks, kein aufwachen am morgen und nicht wissen wo es einen hinverschlagen wird. und obwohl ich von dieser art des reisens eigentlich genug hatte, wieder eine richtige aufgabe brauchte, keine lust mehr aufs nichtstun hatte, war ich doch ein weing traurig das all dies vorerst der vergangeheit angehoerte. das eigenartige gefuehl verstaerkte sich noch, als ich an die orte zurueckkam, an denen ich meine ersten erlebnisse in australien hatte. seitdem war soviel passiert, ich habe so viel erlebt und mich wahrscheinlich auch veraendert. am anfang schien alles so kompliziert, dabei ist es mehr als einfach sich im backpackerland nr 1 zurecht zu finden.
unsere bleibe über weihnachten und silvester war ein campingplatz weit ausserhalb der stadt, aber ganz nett. dort verbrachten wir dann auch unseren heiligabend.obwohl wir uns die allergroesste muehe gaben alles weihnachtlich zu gestalten wollte keine richtige weihnachststimmung aufkommen. nachdem ich am 23.12. abends weg war, und erst morgens gegen 8 wieder zurueck war, verschlief ich ersteinmal die erste haelfte des heiligabends. schon die stimmung frueh in der ubahn war eigenartig. fuer die australier ist der 25. weihnachten, der 24. ist mehr so ein kleiner auftakt. mittags besorgten wir dann die restlichen geschenke, da wir beschlossen hatten zu wichteln und abends ging es ans kochen. mit den weihnachtsmannmuetzen auf dem kopf, dem miniweihnachtsbaum auf den tisch und einer flasche schampus, fingen die beiden koeche marco und philipp an uns ente zu zaubern, mit rotkohl und kartoffelmash. herrlich. zum nachtisch noch milchreis, und wir waren zum platzen voll. im anschluss ging es ans wichteln. nur eine kleinigkeit sollte jeder in dei runde geben. do gab es souvenir shirts, massagegeraete, matchboxautos, und diversen anderen krusch, den ich jetzt hier nicht so benennen moechte. ;-)
der heiligabend, war also durchaus gelungen, wenn auch die weihnachtsstimmung einfach nicht aufkommen wollte. der 25.- boxingday - das eigentliche australische weihnachten, war mehr so durchwachsen. nachdem alle ausgeschlafen hatten, und wir erst gegen 15 uhr loskamen, machten wir uns traditionell richtung strand auf. doch das wetter ist diesen sommer mehr als bescheiden. staendig regnet es, und es war noch nicht einmal warm. eher so typisch dt herbstwetter, sodass wir weder schwimmen, noch surfen noch sonstwas gehen konnten. ein echter gute-laune-killer.
diesen tag haette ich dann doch ganz gerne zuhause beim gansessen bei freunden verbracht.
aber man kann eben nicht alles haben, und dafuer war das silvester wenige tage spaeter der absolute hammer!!
joerdis eine gute freudin, die auch mit uns gereist ist, hatte sich schon eine wohnung gesucht, und hat eine spektakulaere dachterasse im herzen der stadt, mit blick auf darling harbour. das ist zwar nicht der beruehmte hafen mit oper und bridge, aber ganz in der naehe. dort koepften wir am spaeten nachmittag unsere erste flasche sekt, und bewunderten die flugzeuge, die ununterbrochen den himmel "bemalten".
um 9 uhr abends, startete dann das erste feuerwerk. die familyfireworks, erzeugten bereits ein unheimlich intensives gefuehl. silvester in sydney. der wahnsinn. es gibt eine grosse hauptstrasse in sydney, wahrscheinlich die bekannteste und bedeutendste. normalerweise 5 oder 6 spurig, mit massen an autos und bussen war komplett gesperrt, ein riesen polizei aufgebot, und ueberall menschen. wir waren ehrlichgesagt so aufgeregt, so angefuellt mit vorfreude.
das beruehmte feuerwerk im hafen wollen natuerlich hunderttausende live mitverfolgen. ich glaube dieses jahr, waren es über 1 mio menschen die unmittelbar (!) dabei waren. ein ganz besonders beliebter punkt sind die royal botanical gardens. um dort hineinzugelangen muss man sich allerdings schon frueh um 8 anstellen, alkohol ist generell verboten, und das alles bei 30 °C, denn das wetter hatte sich seit weihnachten kollosal veraendert. darauf hattenw ir ja mal so gar keine lust. mit etwas glueck erwischten wir die letzten plaetze in einem wassertaxi, suendhaft teuer, aer wir hatten die moeglichkeit unseren eigenen alkohol mitzubringen, also wenigstens mitternacht anzustossen, wir mussten nirgends anstehen, und hatten einen tarumhaften blick.
aber eins nach dem anderen, etwa gegen 10 stiegen wir aufs boot. und machten uns dann auf den weg durch den hafen, unter der harbour bridge durch, an der oper vorbei, in richtung ankerplatz. diese strecke war so beeindruckend, es ist kaum in worten zu beschreiben. auf beiden seiten des wassers standen tausende von leuten, ueberall jubel, lichter, die skyline. der ganze hafen war voll mit booten, geschmueckt mt lichterketten, wie geisterschiffe. unser boot hatte eine superstimmung. wir waren zu 7. und ausserdem noch 8 spanier. sooo lustig.
so verflog die zeit bis mitternacht auch rasend. leider gab es keinen richtigen countdown, bzw wir konnten nur eine snaduhr sehen, aber nciht den exakten countdown von 10 auf 0, aber wir wurden entschaedigt durch das tolle feuerwerk. auch wenn wir es uns noch ein wenig groesser vorgestellt hatten, waren alle beeindruckt. uberall feuerbaelle, weiss, rot, gruen. jeder hat wahrscheinlich ein paar aufnahmen im internet oder fernsehen gesehen, wahnsinn. zum ende hin fing dann die ganze brueck "zu brennen" an. der obere bogen war durch helle fontaenen erleuchtet, ueberall jubelrufe, eine unglaublliche atmosphaere. ein krasse erfahrung. wieder zurueck auf festem boden, machten wir uns dann auf in die strassen. menschenmassen schoben sich durch die strassen, keine randale, alles friedlich ausgelassen. richtig schoen. dass wir noch in irgendwelche clubs wuerden gehen koennen machten wir uns keine hoffnung, dafuer haetten wir uns karten besorgen muessen. aber das war nicht schlimm, wir genossen einfach das flair und machten uns irgendwann zurueck richtung campingplatz. eine tolle nacht!!!

in den darauffolgenden tagen fing eine art neuer abschnitt an. es war immer kla, dass wir bis silvester zusammen reisen wuerden, doch nun trennten sich unsere wege. gerrit hatte einen job bei einer tv produktion bekommen, philipp brach ruchtug noosa auf, phil und momo richtung melbourne, usw. so blieben nur noch wenige in sydney. eigentlich sollte fuer mich ja nun mein praktikum beginnen, doch die letzten wochen und monate forderten ihren finaziellen tribut. das geld war alle, und es war eigentlich hoechste zeit zu arbeiten, davon abgesehen, wohnt meine gastfamilie etwa 1 bis 1,5 stunden von der innenstadt entfernt, und die praktikumsfirma liegt eher weniger in meinem interessenbereich, weshalb ich mich nach langem ueberlegen dazuentschloss, diese moeglichkeit abzusagen.

dann ging es auf wohnungssuche....die gestaltete sich anfangs eher schwierig.mit der zeitung und adressen von guten immobilien homepages bewaffnet, machte ich mich mit fruchtshake und kaffee noch guter dinge auf den weg. doch nachdem ich die ersten 5 wohnungen gesehen hatte, reichte es mir irgendwie schon. in den hauptstrassen der stadt, haengen ueberall an den laternenmasten anzeigen: roommate wanted, looking for sharemate..so ist es einfach eine wg zu finden, aber die meisten anzeigen stammen von asiaten, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt wie viele asiaten in sydney wohnen und ich habe auch keinerlei vorurteile. aber deren art zu leben ist einfach so viel anders als die unsere. wenn zb ein eigenes zimmer ausgeschrieben war, dann handelt es sich mit grosser wahrscheinlichkeit um eine mit vorhaengen bgetrennte ecke des wohnzimmers, mit einer matratze auf dem boden. groesse so um die 2 mal 3 m. solche appartments teilt man sich dann selbstverstaendlich auch mit 10 anderen. die krasseste wohnung, die ich angeschaut hatte, war zwar mitten im zentrum, aber mit etwa 15 asiaten hoffnungslos ueberfuellt, die wasserpumpe zwei tage zuvor ausgelaufen, sodass der teppichboden langsam anfing zu schimmeln, mein zimmer haette ich mir mit 6 anderen teilen muessen, und die gemuetlichkeit lag etwa bei -10.
natuerlich gab es auch ein paar lichtblicke, und insgesamt hatte ich doch grosses glueck. denn schon am zweiten tag meiner suche, fand ich die absolut perfekte wohnung. nicht mehr ganz im trubel der stadt, sondern etwa 10 fussminuten zur townhall, liegt nahe einem kleinen park unser appartment block. wenn man in die wohnung reinkommt steht man in einem grossen, offenen wohnzimmer, mit gemuetlicher couchecke und einem grossen fernseher ( mit foxtel, das ist so aehnlich wie premiere). zur rechten hand liegt die kueche, ausgestattet mit allem was man so braucht. linker hand das zimmer von michele und simmy. einem italienisch - hongkong stammigen paerchen, mit dem ich mcih supergut verstehe. er ist italienischer koch, unser kuehlschrank ist immer voll!! und sie ist aus hongkong, und studiert in sydney ebenso wie michele. wir waren schon oft zusammen weg, und ich fuehl mich superwohl. mein zimmer liegt am ende des gangs, ist gross und hat zugang zum grossen balkon, der bis zum wohnzimmer reicht. teilen muss ich mir mein zimmer nur mit einem anderen, einem australier, der naja ein wenig eigenartig ist, aber man kann ja nicht alles haben. wir haben unser eigenes badezimmer, da die wohnung zwei baeder besitzt. ausserdem free internet, dachterasse, pool, spa, sauna, yacuzzi und gym. ich kann mich also wirklich nicht beklagen!!
um das alles zu finanzieren musste natuerlich auch ein job ran. die jobsuche verlief recht unproblematisch, einen tag spaeter hatte ich eine stelle in einem italienischen restaurant direkt am hafen, mit ......