Natur pur!

03.February 2011 - Tasmanien


Tasmanien hat mir rueckblickend richtig gut gefallen! Nach nur 55 Minuten Flug von Melbourne nach Hobart am 03.02. und einer kurzen nicht ganz erholsamen Nacht im Mietwagen landete ich bei strahlendem Sonnenschein. Wir fuhren dann auch gleich in Richtung "Tasman Peninsula", immer entlang des Wassers mit wunderbaren Blicken auf die klaren Buchten in herrlich klarer Luft. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt, das sollte sich jedoch in den naechsten Tagen noch gewaltig aendern. Am ersten Abend kamen wir auf einem Campingplatz an und bezogen ein Dorm mit 3 Stockbetten uebereinander, so was habe ich auch noch nicht gesehen. Wenn man da oben runter faellt, gute Nacht (in der Nacht)! Am naechsten Morgen ging es dann, nach einer morgendlichen Schwimmrunde im Meer (aaaaaaaarrrrschkaaaaalt) in Richtung "Freycinet National Park", hier schlugen wir in einem kleinen Zimmer des YHA auf und begaben uns auf eine Wanderung in Richtung der beruehmten "Wineglass Bay". Nachdem wir vorher viele Bilder davon gesehen hatten, war der Anblick eher ernuechternd als berauschend, Kritik auf hohem Niveau. Danach brauchte ich noch ein bisschen Auslauf und bin einen Felsen hoch gekraxelt, der mich dann doch gut gefordert hatte. Von oben bot sich eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge und Buchten! Leider unter Zeitdruck musste ich den Gipfelsturm abbrechen. Am Abend Essen mit Wein und muede ins Bett. So erging es uns eigentlich die komplette Zeit auf "Tassie". Es ging fruehmorgens los, tagsueber wurden Kilometer gefressen und abends ging es erledigt ins Bett. Zurueck zum Trip! Am naechsten Tag ging es dann im Spruehregen in Richtung Nordostkueste, zur Bay of Fires und in einen Nationalpark, der Mt. William Nationalpark heisst. Hier haben wir einen "Berg" mit einer "Hoehe" von 200 Metern bestiegen und den Ausblick genossen. Danach gab es noch eine Kaenguruh-Besichtigungstour aus dem Auto heraus. Uebernachtet wurde dann in Bridport, einem Kuestenort an der Nordkueste. Sehr schoen aber ohne Zeit ging es am naechsten Morgen gleich wieder weiter. Ueber Launceston, die zweitgroesste Stadt des Landes und die Hoehlen von Mole Creek ueber eine herrlich bergige Panoramastrasse uebernachteten wir schliesslich am Fusse des massiven Mt. Roland, der ueber 1200 Meter hoch ist. Ich habe wieder den Gipfelsturm versucht, es war aber erneut zu spaet und ich musste mich mit einem kleineren Gipfel begnuegen. Durch dichten Busch blieb mir leider jegliche Sicht verwehrt, somit ist ausser Schwitzen nichts gewesen. Die Nacht darauf war BITTERKALT! Von nun an ging das frieren los, Tasmanien zeigte uns die kalte Wetterschulter! Nach einem frostigen Morgen ging es auf in den Cradle Mountain National Park. Hier liegt Tasmaniens hoechster Berg mit etwas mehr als 1600 Metern Hoehe. Auf der Fahrt hinauf konnten wir das Thermometer beim purzeln beobachten, ehe es bei 7 Grad am Parkplatz stehen blieb. Seitlicher Spruehregen und spaeter einsetzender peitschender Wind liessen mich zweifeln, ob ich mit meiner eher fruehlings- als wintertauglichen Kleidung hier raus sollte. Aber egal, wir waren ja zum WANDERN hier und es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung, welche ich aber leider bloederweise hatte. Wir entschieden uns fuer "Marions Lookout", was sich jedoch beim ca. 2stuendigen Aufstieg eher als Himalaya Expedition eh miniature in widrigsten Witterungsbedingungen heraus stellte. Oben angekommen dann jedoch eine absolut atemberaubende Aussicht...in den dicken Nebel und das absolute NICHTS! Voellig durchnaesst und durchgefroren begaben wir uns sofort auf den Abstieg. Ich war schon lange nicht mehr so froh, eine sportliche Betaetigung beenden zu koennen und aus meinem Rucksack die letzten trockenen Sachen heraus zu graben. Ich denke, am Gipfel hatte es 2-3 Grad Plus, mehr nicht. Habe jede Sekunde mit Schnee gerechnet! Danach fuhren wir den restlichen Tag um die Berge herum in Richtung Lake St. Claire, welcher mit 170 Metern Tiefe einer der tiefsten Seen von xxxx ist. Irgendeinen Hoehepunkt gibt es hier immer, auch wenn es nur der tiefste See vom suedlichen Teil Mitteltasmaniens ist. Dort angekommen ging es sofort ans Waesche waschen, was bitter notwendig war. Am naechsten Morgen jaulte auch gleich wieder das Auto zur Weiterfahrt, was jedoch angesichts beissend kalter Temperaturen von 5 Grad kein Problem war. Nun ging es in den Mount Field Nationalpark. Richtig, Tasmanien besteht eigentlich nur aus Nationalparks! Hier erwartete uns ein gemuetlicher Walk durch riesige Eukalyptusbaeume, zwischendurch immer wieder Australiens huepfende Tierwelt vor Augen. Am Abend hatten wir dann Hobart im Visier, Tasmanien war einmal umrundet. Nach einem Abendessen am Hafen ging es am naechsten Morgen an den suedlichsten Punkt Australiens, naechste Station Antarktis! Hier rechnete ich mit allem aber nicht mit wunderschoenen weissen Sandstraenden und glasklarem kalten Wasser (schaetze 16-17 Grad). Ein schoenes Ende der Welt! Ich begab mich danach zurueck nach Hobart und wollte am naechsten Tag den maechtigen Hausberg Mt. Wellington (1270 m) besteigen. Leider verpasste ich einen Bus und fand danach den richtigen Track nicht mehr. Somit lief ich ein bisschen am Fusse des Berges entlang, die Aussicht war nicht minder spektakulaer. Das war Tasmanien! Bisher eines meiner Highlights, komplett anders als Australien mit viel Natur, sehr wenig Touristen, einem unberechenbaren Wetter und netten Bewohnern! Jederzeit wieder!