Die ersten Tage in Bolivien

04.April 2012 - La Paz


So ihr lieben Leute, da sind wir wieder einmal. Unsere Fahrt an die Grenze verlief super und auch das per Fuss ueberqueren ging relativ schnell. So waren wir also in Bolivien gelandet und merkten bald, dass es hier ein wenig anders laeuft. Wir konnten super schnell einen Bus nach Potosi buchen, als ich jedoch bereits im Bus sass, fuhr dieser doch nicht, da es zu wenig Leute gab. So wurden wir "umgebucht" in einen mehr als Schlecht dann Rechten Bus. So tropfte es Ervin die ganze Zeit Wasser (oder was auch immer) auf den Sitz, so dass er nur mit der Regenjacke da sitzen konnte. Nach einem langen Tag (Umsteigen in Potosi nach Sucre), kamen wir abends in einem super Backpacker an, wo wir uns gleich an den Tisch setzen konnten und was warmes erhielten.

Am naechsten Tag hatten wir einen Relaxtag eingelegt. So gingen wir zum Kloster La Regoleta, wo es ein cooles Kaffee gab mit super Aussicht auf Sucre. So blieben wir 3h dort und suennelete... und so holten wir uns sogleich einen Sonnenbrand ein. Dann gingen wir das Kloster noch kurz besichtigen. Leider war die Fuehrung auf spanisch und sehr kurz gehalten... schoen war es trotzdem.

Beim Zmoergele am naechsten Tag lernten wir 4 Deutsche kennen, welche uns einen super Tipp gaben.... Dschungelsafari in Peru. Wir zoegerten nicht lange und buchten uns gleich zwei Fluege von Cusco aus in den Amazonas inkl. der Dschungelsafari. Unser Ferienbazen ist nun definitiv aufgebraucht und wir moechten uns nochmals bei allen herzlich bedanken, die uns die tollen Sachen ermoeglicht haben. Die Safari wird erst in ein paar Tagen sein... ihr werdet wieder davon hoeren. Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg zu den Dinospuren in Sucre. War recht interessant und vorallem lustig war, dass wir Marcel und Evelien wieder traffen. So verabredeten wir uns gleich fuer Abend fuer einen Drink in der Stadt.
Ervin und ich gingen voraus und traffen im Restaurant Gilles, ein Franzose aus unserem Backpacker. Als dann Marcel und Evelien zu uns stossten, war es ein super gemuetlicher Abend mit Weisswein, nicht so tollem Essen, dafuer spannendes Arschloechle :-). Nach 7h verliessen wir alle todmuede das Restaurant und machten uns auf den Weg ins Bett.

Am naechsten Tag ging es fuer uns wieder nach Potosi (4070m.u.M.) Wir schlenderten ein wenig in der Stadt herum und waermten uns von innen mit Mate de Coca auf. Auch buchten wir unsere Minentour fuer morgen (Ervin freute sich riesig). Als wir bereits auf dem Weg ins Hostel waren, traffen wir wieder Gilles und verabredeten uns zum Znacht. Wir wollten was typisches von Bolivien essen und landet am Schluss in einem kleinen Lokal, wo wir feine Suppe, Lamafleisch und gefuellte Crepes erhielten. War mega fein und anscheinend total typisch.

Frueh am morgen ging es heute zur Minentour. Da wir die einzigen englisch sprechenden Personen waren, hatten wir unseren eigenen Guide. Zuerst ging es auf den Minersmarket, wo wir Geschenke fuer die Mineure kaufen konnten. Ervin kaufte natuerlich Sprengstoff. Ich dagegen kaufte ihnen Zigis, Schnapps und Bier - was anscheinend am besten bei den Mineuren ankommt. Oben angekommen lernten wir ausserhalb ein paar Mineure kennen. Eigentlich haetten wir die "Geschenke" erst in der Mine geben duerfen, aber diese wollten bereits jetzt ein Bier. So gaben wir unser Bier an sie und wurden im Gegenzug dazu eingeladen, mit Ihnen das zu trinken (Ervin hielt sich grosszuegig zurueck :-)). Wichtig war, dass man immer zuerst einen Schluck auf den Boden lies (Glueck fuer die Mineure) und dann einen Schluck nahm mit der rechten Hand.
Nach sicher 1h und 5 Liter Bier ging es dann fuer uns in die Mine, wo wir teilweise in 1.20m Schachten laufen mussten oder uns sogar abseilen mussten, um in den unteren Schacht zu kommen. Fuer mich war das natuerlich Nervenkitzel pur, fuer Ervin ein reines Vergnuegen. So gelangten wir zu zwei Arbeitern, wo Ervin gleich mit anpacken durfte und Dreck schaufeln durfte. Wir uebergaben Ihnen den Schnapps, welchen sie gleich mit Soda mixten... der Schnapps hatte 96 Prozent Alkohol!! Auch hier waren die Mineure wieder super freundlich und teilten mit uns das Geschenk. Unser Guide hatte dabei die meiste Freude... wir glauben, er macht diesen Job nur, um immer wieder trinken zu koennen und Coca zu kauen... war aber ein super Typ! So konnten wir sogar noch Pause mit den Mineuren machen und unsere restlichen Geschenke verteilen.... nein, Ervin durfte den Sprengstoff nicht selber zuenden.... leider... er hatte sich schon darauf gefreut. Aber mit grossem Stolz ueberreicht er es einem Mineur.

Gegen Mittag waren wir wieder, sehr angeheitert, zuerueck und gingen ein wenig in die Stadt, wo wir doch tatsaechlich Fraenzi und Roman wieder traffen (letzte Begegnung bei Pablo beim Asado in Santiago). Auch Gilles lief uns wieder ueber den Weg. Und so gingen wir alle zusammen in das Muenzenmuseum von Potosi. Am Abend ging es fuer Ervin und mich weiter mit dem Bus nach La Paz. Wir buchten Carma und bekammen tatsaechlich Carma (nach den letzten Busen waren wir uns da nicht so sicher).

Frueh am morgebn (5 Uhr) kamen wir in La Paz an und gingen gleich ins Hostel. Leider durften wir noch nicht einchecken und so durften wir nur im TV Room schlafen, was sehr ungemuetlich war (muehsamer Glockenturm). Um 9 Uhr durften wir dann zum Glueck schon unser Zimmer beziehen und so konnten wir uns zuerst nochmals hinlegen und danach gemuetlich duschen gehen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Shopping der tollen Pullover von Bolivien und gemuetliches Kaeffele in einem Schweizerkaffi (hatte auch super feine warme Schoggi). Am Abend wollten wir eigentlich noch ein feines Fondue essen gehen, nur leider hatte das Restaurant geschlossen. So einigten wir uns auf mexikanisch, was leider aber nicht so gut war (alles aufgewaermt).

So, am naechsten Tag ging es auf die deathroad.... anscheinend die gefaehrlichste Strasse der Welt.... und das beschritten wir mit dem Bike. So fuhren wir zuerst auf einen Pass (ueber 4700m), bekamen unser Equipment und los ging es zuerst auf einer Asphaltstrasse runter. Das war einfach nur fun. Aber die deathroad hatte noch nicht angefangen. Die kam, nachdem wir einige Hundert Hoehenmeter gemacht hatten.... und es war Gravelroad!! Die Strasse wird heute nicht mehr gross von Fahrzeugen befahren, da es eine neue breitere Strasse gibt. Trotzdem war es Adrenalin pur, auf einer so schmalen Strasse nonstopp runter zu fahren und nebendran der Abgrund, der bis zu 900m tief war. Ervin war natuerlich bei den Schnellen dabei, ich dagegen war eher hinten und meine Haende taten unendlich weh vom eweigen Bremsen. Ervin hatte dieses Problem nicht, da er fast nie bremste.....

Nach 3h Fahrt und total 3500 Hoehenmeter waren wir am Zielort angekommen und durften uns in einem Restaurant staerken mit Zmittag. Und dann ging es bereits wieder zurueck. Als wir gegen Abend wieder in La Paz angekommen waren, fuehlte sich Ervin aber unwohl... er hat es mit dem Magen bekommen und so gingen wir bald ins Bett.

Die Nacht war der wahrste Alptraum... Ervin musste jede Stunde auf die Toillette und ich war auch die ganze Zeit wach. Auch bekam er noch dazu Fieber und hatte extreme Magenschmerzen. So wachten wir eher muede als erholt am morgen auf und gingen trotzdem nach Tiwanaku, um ein paar Ruinen anzuschauen. Als wir wieder zurueck waren, ging Ervin gleich ins Bett und ich erledigte noch ein paar Dinge und versorgte ihn mit Tee.

Aber keine Angst, wir haben ein gutes Medi gegen Magendarminfektion dabei, welches Ervin auf die Nacht nahm (Er hatte noch immer Fieber) und so sank das Fieber und der Magen beruhigte sich auch ein wenig.

Heute (04.04.12), geht es ihm schon besser. Wir haben aber trotzdem um eine Nacht verlaengert und genossen heute den Tag mehrheitlich im Bett. So kann sich Ervin gut erholen und ich geniesse das Rumliegen mit Lesen ein wenig.

Morgen geht es an den Titicacasee.... wir werden uns wieder melden, sobald wir ein paar spannende Stories auf Lager haben. Bis bald.

Eure Supertramps