Weltkulturerbe

22.August 2009 - Naracoorte


Und nein, mein 21. Geburtstag gehört nicht dazu... Wir besichtigten an diesem Tag die Naracoorte Höhlen. Außerdem überquerten wir die südaustralische Grenze, sodass auch ich in jedem Bundesstaat des Festlandes gewesen bin. Und wir fuhren nach Hahndorf, der ersten deutschen Siedlung in Australien. Aber der Reihe nach..
Am Abend vor meinem Geburtstag schliefen wir auf dem Showgelände in Mount Gambier und besuchten dort einen ziemlich außergewöhnlichen Garten, das so genannte Sinkhole. Vor etwa 100 Jahren legte eine Familie einen riesigen Garten an.
Wenig später stürzte dieser ein, man stellte fest, das der Boden nicht so fest war, wie feste Erde sein sollte. Durch den Einsturz, mittlerweile weiß man, dass die ganze Region auf Kalksandsteinvorkommen liegt, sodass es viele Höhlen gibt, entstand ein riesiges Loch.
In jahrelanger Arbeit grub der Vater einen Weg bis zum Grund des Lochs, der sich wie eine Serpentine um den Rand windet. Nach und nach baute die Familie ihren Garten wieder auf, dieses Mal unter der Erde, was ein eindrucksvolles Bild ergibt.
Am nächsten Morgen brachen wir zu besagten Naracoorte Caves auf, die zum Weltkulturerbe zählen. Ihre Lage, oder besser gesagt, ihre Lage vor Millionen Jahren, macht dieses Höhlensystem so einzigartig. Vor Urzeiten lagen die Höhlen an der Küste, waren aber, zumindest für Tiere, unsichtbar. Jedes Mal, wenn das Wasser aufgrund von Dürre, Eiszeiten oder Wärmeperioden anstieg oder abfloss, lagen die Höhlen im Meer oder auf dem Land.
Und so fielen Hunderte längst ausgestorbener Tiere in die Höhle hinein. Sobald der Meeresspiegel wieder anstieg, war die Höhle verschlossen, sodass sie heute wie eine Zeitkapsel sind, nur dass diese Zeitkapsel mehrere Millionen Jahre konserviert.
Neben erstaunlichen Fossilien findet man auch Tropfsteinhöhlen, mit so vielen Stalagmiten, Säulen und Formationen, wie das Herz begehrt.
Doch was wir mehr als alles andere begehrten, war deutsches Essen, also fuhren wir weiter nach Hahndorf. Dort anzukommen ist wie im Themenpark, es gibt Fachwerkhäuser, deutsches Essen, Kuckucksuhren, Dirndel und bayrische Musik, obwohl wir letztere eher weniger vermissen..
Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein ausgiebiges deutsches Festmahl, mit richtigem deutschen Bier. Ein kleines Verlangen nach Quark bleibt immer noch, schließlich stellt man den hier nicht her..