Gigantisch Teil 1

27.August 2009 - Wave Rock


Wettertechnisch wurde der nächste Tag nicht besser. Am morgen erwartete uns dichter Nebel, der sich nur äußerst widerwillig verzog. Als es dann komplett aufklarte, gab die dichte Nebelecke zwei unvergleichliche Sehenswürdigkeiten frei, Wave Rock und Hippo's Yawn.
Hippo's Yawn ist eine einmalige Felsbrockenkombination. Die Steine sind wie das Maul eines gähnenden Nilpferdes geformt. Nur Wave Rock kann das toppen.
Der eigentliche Rock ist ein brauner, wenig sehenswerter Monolith. Was diesen Felsen so besonders macht, hat er dem Wetter zu verdanken. Im Laufe der Jahrtausende formten Erosion und Koresion einen nach innen gerundeten Überhang. Aber erst der Regen ermöglichte das eigentliche Spektakel. Das Wasser wusch nach und nach alle möglichen Spurenelemente und sonst wer weiß an chemischen Sachen aus dem darüberliegenden Fels. Durch die Krümmung fließt das Wasser sehr langsam herunter, sodass sich alles, was im Wasser enthalten ist, gut ablagern kann.
Gibt man dieser Mischung Zeit, im Sinne von ein paar hunderttausend Jahren Zeit, entsteht ein Streifenmuster. Diese Streifen verzieren die gesamte riesige Welle und geben dem Felsen seinen Namen, Wave Rock, Wellenfels.
Auf dem Rückweg zur Küste fuhren wir nicht nur auf einen einzelnen Felsen zu, sondern auf eine ganze Bergkette. Die Stirling Range wird erst in der Kombination mit dem enorm flachen umgebenden Land so attraktiv. Schon aus hundert Kilometer Entfernung kann man eine Aneinanderreihung von Bergen sehen. Je näher man kommt, desto klarer erkennt man die einzelnen Spitzen. Irgendwie erinnern sie an immense Zuckerhüte, mitten in Australien.