Urlaub Part I

08.October 2010 - Exmouth


(...) Wir haben dann glücklicherweise im Gefrierschrank noch Pizzabaguettes gefunden, die wir in der Mikrowelle zubereiten konnten.
Auf diese Weise gelang uns ein gutes Abendessen und wir machten uns auf den Weg in die Camelbar, wo es extrem viele Biersorten zur Auswahl gibt.
Da die Camelbar schon um 10Uhr schließt sind wir im Anschluss zum Nightlife Club spaziert, welcher nur eine Straßenecke von meinem College entfernt liegt. Die Türsteher wollten zunächst unsere Reisepässe sehen, da der normale Personalausweis hier nicht ausreichend ist, haben uns aber dann doch auch so hineingelassen.
Wir haben Billiard gegen ein paar Aussies gespielt, die gleiche Musik wie in Deutschland gehört, uns auf den kommenden Urlaub gefreut und $10 Whiskycola getrunken.
Nach diesem angenehmen Abend in Geraldton und einem entspannten montäglichen Vormittag am Town Beach machten wir uns auf zur Train Station, von wo aus der Bus abfahren sollte. Nachdem wir dort vergeblich auf einen Bus warteten, haben wir in aller letzter Minute zum Glück noch herausgefunden, dass die Greyhound Busse auf der Rückseite des Gebäudes abfahren.
Erster Schock! ? und einziger Schock.
Die Busfahrt dauerte schlappe 11h30min und führte uns entlang der Westküste etwa 1000km gen Norden. Wir durchquerten dabei einen einzigen Ort namens Carnarvon. Sonst gab es nichts zu betrachten außer der Weite des Outbacks. Trockende rote Erde, trotzdem Sträucher wohin das Auge reicht. Woher diese Pflanzen ihr Wasser nehmen, versteht man dabei nicht so ganz.
Durch die fehlende Lichtverschmutzung erscheint der Sternenhimmel extrem deutlich und auch der Sonnenuntergang ist faszinierend aufgrund der tollen Farben. Da kommt es gelegen, dass man gegen Mitternacht mitten im Outback an einem Kreuzpunkt den Bus wechseln muss und Zeit hat, sich den beeindruckenden Sternenhimmel in Ruhe anzuschauen. Man kann die Lichter des anderen Busses schon etwa 20Minuten sehen, bevor er uns erreicht, so dunkel ist es.
Hin und wieder mussten wir auf unserer Reise scharf bremsen, da eine Menge Kängurus auf der Straße unterwegs sind, vor allem nachts. Später auf der Rückfahrt haben wir mindestens ein Känguru überfahren. Man hört die Känguruhupe, der Bus bremst scharf und versucht auszuweichen. In diesem Fall sah ich dann das Känguru an der Seite des Busses vorbefliegen. Die Busse haben massive Stoßstangen, für die Kängurus sieht es natürlich eher schlecht aus.
Ansonsten waren beide Fahrten aber angenehm und ich konnte viel schlafen.

Um 01:25Uhr in der Nacht kamen wir dann in Exmouth an der Touristinformation an, von wo aus es glücklicherweise nur einige 100m zu unserem Backpackers sein sollten.
Wir hatten Glück und uns kam eine Gruppe Studenten aus Perth entgegen, welche gerade am Strand gefeiert hatten. Eine gute Gelegenheit, schon mal ein paar Leute kennenzulernen und sie konnten uns auch direkt zu unserem Bungalow führen, da sie nebenan wohnten.
In unserem 4-er Bungalow war noch ein 28-Jähriger Ire, welcher durch unseren Lärm aufgeweckt wurde und uns dann alles Wissenswerte über Exmouth (Supermärkte, Tauchschulen, Strände, Bars, ...) erzählt hat. Er war seit 2 Jahren mehr oder weniger auf Weltreise und wollte auch die nächsten Jahre reisen. Witziger Typ.
Mittlerweile war es kurz nach 2Uhr nachts und wir wollten schlafen gehen. Komischerweise meinte der Ire plötzlich nur "Ich bin dann mal weg" und ist gegangen - Wir haben ihn nie wieder gesehen. Tatsächlich mysteriös.

Am nächsten Tag checkten wir den Holiday Park genauer aus, dort gab es eine große Gemeinschaftsküche mit Herd, Backofen, Kühlschränken etc. zur freien Verfügung. Zudem natürlich sanitäre Anlagen, Wäscherei und einen großen Pool.
Die Tauchschule, bei der ich bereits für uns einen Open Water Diver Kurs gebucht hatte befand sich, wie ich schon im Internet gelesen hatte, praktischerweise direkt im selben Gebäude wie die Rezeption des Holiday Parks. Dort stellten wir uns schon einmal vor und schauten uns einige Fotos und Videos von den Tieren an, die wir beim Tauchen im Riff sehen würden...
Am Nachmittag beschlossen wir aufgrund der Hitze eine Siesta einzulegen und schliefen in unserem Bungalow. Später gingen wir zum IGA um einige Lebensmittel einzukaufen. Beim Bottleshop fanden wir dann noch einen Karton Bier für $42, den wir gerne mitnahmen.
Wir machten uns auf zur Gemeinschaftsküche, um zu Abend zu essen. Unser Bier verfrachteten wir in den Gefrierschrank und dann packten wir unser Brot, Aufstrich und Müsli auf - viel kreativer waren wir beim Einkaufen nicht gewesen und ohne Kochutensilien wie Topf etc. war dies die beste Mahlzeit, die uns einfiel.

Etwas unbefriedigt nach diesem doch eher dürftigen ersten Abendessen in Exmouth machten wir uns dann auf zu unsrem Bungalow, um draußen Musik zu hören und unser Bier zu genießen. Die Studenten von nebenan gesellten sich dazu und es war ein sehr lustiger langer Abend.
Am nächsten Tag gingen wir wieder zum Strand und wie am ersten Tag schon war das erste was man von den Dünen aus sah: Buckelwale!
Einfach unfassbar, die Wale so selbstverständlich zu sehen.
Peter und ich beschlossen, nachdem Mads für seinen Teil lieber sparen wollte, uns vernünftige Kochutensilien anzuschaffen und die nächsten Gerichte interessanter zu gestalten. Am Abend zuvor hatten wir nämlich gesehen, dass es draußen noch BBQ zur freien Benutzung gab, was wir vorher nicht gesehen hatten.
Von da an sollten unsere nächsten Mahlzeiten WESENTLICH besser ausfallen und wir kamen auch recht günstig davon. 2 Kilogramm Reis für $4reichten die ganzen Ferien und wir hatten jeden Abend eigentlich zu viel! Dazu Salat, Spiegeleier, BBQ-Sauce und natürlich Fleisch! Das ist hier nämlich eher billig, sodass man für ein Riesensteak knapp $3 zahlt. Überzeugt euch selbst auf den Fotos - es war köstlich!
(Fortsetzung im nächsten Eintrag)