GERALDTON

24.August 2010 - Geraldton


Hallo ihr Lieben,

ich bin gut in Geraldton angekommen.
Meine neue Handynummer: 0406 837 287. Ist eine Lebara Karte, wegen günstigen Vorwahlen etc. guckt am besten bei Google.

Am letzten Tag in Armadale bei Perth waren wir bei Michelle zu Hause zum BBQ eingeladen. Ihre ganze Familie war da, ebenso die Familie von Becc. Es war ein netter Abend und ein gelungener Abschluss des Orientation Camps. Zurück im Motel sind wir direkt ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen mussten Mads und ich schon um 5:30Uhr aufstehen. Um 6 Uhr hat uns Michelles Mann Nigel am Motel abgeholt und zur East Perth Bus Station gebracht.
Mads und ich haben denselben Bus genommen und knappe 2 Stunden später waren wir in Northam, wo Mads an einem Residential College arbeiten wird.

Für mich hieß es noch sitzenbleiben, denn die Busfahrt von Perth nach Geraldton über Northam dauert schlappe 8,5 Stunden. Zu Beginn der Busfahrt war mir etwas schlecht, wahrscheinlich weil wir nichts gefrühstückt hatten. Ich habe dann eine kurze Pause dazu genutzt, um eines der Sandwiches zu essen, welche mir Nigel netterweise gemacht hatte. Danach verflog die Übelkeit und ich konnte in aller Ruhe schlafen bzw. die Weiten des Outbacks bestaunen. Von Zeit zu Zeit stoppte der Bus in kleinen Dörfern, wo zumeist indigene Australier zu- oder ausstiegen. Dann ging es wieder ins Nichts, hier und da ein totes Kangaroo oder auch manchmal große Echsen, welche über die Straße krabbelten. Die meiste Zeit der Fahrt habe ich geschlafen, da sich über die Woche in Perth ein Schlafdefizit angestaut hatte und ich in Geraldton nicht direkt ins Bett gehen wollte.

Irgendwann erreichten wir dann tatsächlich Geraldton. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein französischer oder spanischer Ferienort. Direkt am Ozean gelegen und mit 30.000 Einwohnern nicht allzu groß ist es eine Stadt, in welche viele Westaustralier in ihren Ferien fahren.

Am Busbahnhof wurde ich vom Senior Supervisor, einer Frau namens Lindsey, abgeholt. Sie ist äußerst nett und es war ein herzliches Willkommen. Anscheinend hatten sie erst wenige Stunden vorher die Mitteilung erhalten, dass ich nach Geraldton kommen würde ? somit ist es für beide Seiten eine Überraschung gewesen;).

Lindsey brachte mich dann zum College, welches direkt in der Nähe von Geraldtons Stadtzentrum liegt. Das Geraldton Residential College ist ein Internat, die Schüler leben hier und gehen von hier aus auf die umliegenden Schulen in Geraldton. Es ist nicht ganz das, was ich erwartet hatte, denn ich dachte, ich würde an einer Highschool arbeiten und beim Unterrichten helfen. Mit der Schularbeit habe ich allerdings nichts zu tun, ich werde als Supervisor hier im College helfen, mit den Kindern Sport und Musik machen und ihnen bei Hausaufgaben helfen etc.

Ich habe auf dem Collegegelände mein eigenes Zimmer mit einer Couchecke mit Fernseher, einer Küchenecke mit Tisch, Kühlschrank usw. und einem großen Bett. Dusche und WC teile ich mir mit anderen.

Nachdem ich mich niedergelassen hatte, gab es Abendessen und ich habe einige der Schüler kennengelernt. Sie kommen von überall aus Australien, teilweise sogar aus Neuseeland.
Das Essen hier ist bisher genauso ungesund wie in Armadale während des Orientation Camps, es gibt sehr oft Fish & Chips und anderes Fastfood. Ich werde viel Sport treiben müssen, damit ich nicht träge werde und zunehme.
Nach der Busfahrt war ich etwas geschafft und deshalb habe ich mich nach dem Abendessen relativ schnell ins Bett gelegt und geschlafen. Mein Gehirn scheint sich langsam umzustellen, ich hatte einen Traum in Englisch und Deutsch;).

Heute bin ich dann gegen halb 8 aufgestanden, die meisten Schüler hatten schon gefrühstückt und Lindsey hat mir einige Sachen zum Ablauf und Aktivitäten im College erklärt.
Nachdem ich mit Bruce, einem Supervisor, eine Runde durch die Zimmer gemacht habe, haben wir einige der Schüler mit dem Bus zu ihren Schulen gebracht, da diese etwas außerhalb von Geraldton liegen.

Lindsey hat mir das Collegegelände gezeigt und wir haben eine Tour durch die Stadt gemacht.
Beim Morning Tea habe ich den Rest der Belegschaft kennengelernt, die meisten hatte ich jedoch vorher schon getroffen. Hier arbeiten hauptsächlich Frauen, die jüngste ist Lisa mit 22 Jahren. Nächste Woche kommt noch ein männlicher Supervisor hinzu, welcher nicht viel älter als ich sein soll.

Jetzt habe ich bis 15Uhr Freizeit, dann kommen die Schüler zurück und ich werde sehen, was es zu tun gibt.

Bisher fühle ich mich ganz gut hier, wobei ich denke, dass es doch lustiger wäre, in einer Gastfamilie zu leben. Mal schauen, ob sich vielleicht noch eine findet.

Liebe Grüße aus Geraldton,
euer Fabian