SINCITY

27.April 2009 - Cairns


`No boundaries and no limits , if there`s excitement put me in it` ( von madonna)

Cairns ist die groesste sincity ever. besser (schlimmer) als sydney, als alles andere zuvor.

meine arbeit nennt sich `general maintenance`, was aber eigentlich nur putze ist. oder moebel aufbauen. ich putze auf einer baustelle (so sinnlos) und in einem buerogebaeude, seit drei wochen mach ich das jetzt schon, 6 tage die woche, eine woche noch durchhalten. 4-6 h taeglich, geld is voll ok, und an den letzten feiertagen habe ich 36$ p/h verdient, wenns nur ein paar mehr stunden waeren, koennte ich als putze hier reich werden. immerhin verdiene ich mehr, als backpacker, die fernsehkanaele oder charities aufschwatzen muessen.
wie immer , meine chefin is ne b*tch, da verlangte sie von mir, mit einem putztrolley ueber die strasse zu gehen, aber nicht irgendeine seitengasse, sondern genau da wo die hostels sind, mit allen leuten, die man so kennt. aber ich mache einfach die augen zu, wenn ich keinen sehe, sieht mich auch niemand. Ich renne los. mit dem trolley.
ich mache hier jeden tag so vieles, wovon ich niemals gedacht haette, jemals zu tun. der putztrolley war nur ein harmloses beispiel..

nachmittags an der lagoon haengen und sich den hallucinations hingeben, ob diese aus schlafmangel oder hitze resultieren, weiss ich nich so genau.
danach schnell ins internet um mich ueber irgendeinen studiengang zu informieren - schon mal in nem nachtclub pilates geuebt? so fuehl ich mich dabei. Thomas mann, zola, fitzgerald oder octavian, ich kann mich nicht entscheiden, welche zwei sind die beste kombination????

abends gehen wir essen, mit den gutscheinen, die wir ueberall einsammeln, allgemein wird alles eingeramscht, was for free (oder auch nicht) ist.

danach (oder vorher) die ersten beiden buchstaben vom nachmittag weglassen und schon steht FRUITY LEXIA vor der tuer. besser gesagt, auf der treppe.
Die session geht so ein paar stuendchen, amy und ich mit winehouse auf, spiele, die man niemals zu hause spielt, danach in die verschiedenen clubs , eintritt is ja for free. Fruehs um 8 auf arbeit. Bei meinem sinnlosen job, kann auch ich alle sinne los sein.

Die letzten drei wochen waren zwar lustig und amuesant, aber es ist alltag geworden. ich hasse routine und alltag.
Cairns macht kaputt, krank und abhaengig.
Zu lange mit den gleichen leuten abhaengen, macht alle abhaengig voneinander, und es ist nicht mehr interessant. ich traf so viele aus bundaberg hier wieder, auch da war man aneinander gebunden.. cairns soll nich auch so werden. ich brauche was neues, neue umgebung, neue leute.

mein derzeitiges lieblingszitat:
`u can`t repeat the past`
`can`t repeat the past? why of course you can!`

(the great gatsby)

und so stirbt er mit der vergeblichen hoffnug darauf, die vergangenheit zu wiederholen.

Zurzeit bin ich auch schon wieder krank, meine bettwanzenbisse habe ich immer noch, ich bin so abgewrackt.. wie viel man doch mitmachen kann. Zum glueck hat der dauerhafte regen endlich aufgehoert, es war alles, egal ob rucksack, bett oder mensch ein riesiges feuchtgebiet, ekelhaft und lsutig zugleich ;-))
wenn ich in dl bin, eile ich erst einmal zu jedem arzt um mein leid zu klagen..und ich glaub, ich brauch dann erst ma urlaub;))
dennoch macht es spass.

Cape tribulation

zuerst auf dem daintreeriver gecruist und crocodiles in freier wildbahn gesehn. ` ..so und genau da drueben ist die stelle, wo vor zwei monaten ein fuenfjaehriger junge gefressen wurde..`
ja, die jungen leute heutzutage...viel zu leichtsinnig..
ich habe jede menge wildlife gesehn, einen cassowary, den ich mir in mission beach so gewuenscht habe, ne fette phython, und die fetteste spinne ever. alles mal in nature, nicht nur im zoo.
Zu guter letzt noch den strand, wo world heritage auf world heritage trifft (reef regenwald).

identitaetskrise

ich weiss, dass ich nur noch zwei monate habe, so viele deutsche, die ich kennenlernte, sind schon wieder zurueck und klagen ueber den kulturschock.
Ich meide jeglichen kontakt mit deutschen, ich liebe es, von englaendern, iren, kanadiern oder amerikanern umgeben zu sein. demnach stehen auch schon meine naechsten reiseziele fest. es macht so spass, mit ihnen zu reden und am lustigsten sind doch die feinheiten der sprache.
so wird aus dem `heritage` (name eines clubs in den ich gehen moechte) die `hairy jij` (haarige privat parts) ..
Wenn wir an der esplanade laufen gehen, alle reden english, fuehl ich mich so integriert, sobald ich jedoch irgendwo deutsch hoere : slash, bang, back to reality
zum zuhoeren gezwungen, wie sie sich ueber belanglosigkeiten unterhalten..ich versteh jedes wort, ich moechte mir die ohren zu halten, es ist so unertraeglich,..ich glaub, dass ist nicht nachvollziehbar, wenn man es nicht selbst mal erlebt hat.
ohne boese absichten gehe ich durchs shoppingcentre, und ploetzlich erblicke ich den neuen golf, ob ich den nicht gewinnen moechte? NEIN!!! Pech fuer mich und glueck fuers auto, dass ich gerade keinen cricketschlaeger zur hand hatte.

nichtsahnend lese ich im backpackermagazine, da muss ich mir die bundesligatabelle angucken - das sind alles so schleichende erinnerungen daran, dass ich zurueck muss, in die Great Depression.. wo meine steuern, die ich vielleicht mal zurueckkriege, eh nichts wert sind. ich weiss jetzt schon, dass ich aufm flughafen kollabieren werde und mir irgendwo ein rueckflugticket schnorren oder irgendwie aneignen werde, (faehigkeiten, die jedem backpacker nach gewisser zeit liegen.) zurueckzukommen wird eine riesige enttaeuschung, nicht nur fuer mich.

naja, naechste woche faengt die letzte etappe meiner oz tour an, die westkueste, tasmanien und neuseeland sowieso habe ich schon aus meinem programm gestrichen, weil dafuer keine kohle mehr da ist. aber darwin - alice springs - sydney wird noch mal der neue wahnsinn.
Cairns ist echt krass, ich hatte mal wieder eine unvergessliche zeit

coyoty ugly - cheers mates