50 Grad im Schatten und andere kotzende Pferde

18.March 2012 - Phoenix


Guten Morgen Gefolgsleute!Wenn ihr an den `Grand Canyon` denkt, was assoziiert ihr mit dieser Vorstellung? Sicher prallen Sonnenschein, 365 Tage im Jahr weit ueber 30°C? Ja, genau das waren auch unsere! Leider wurden wir heute eines besseren belehrt! :-)Erst einmal begann unser Tag wie jeder Andere. Zwar war es etwas frisch draussen, aber kein Grund zur Beunruhigung. Die Fahrt in Richtung `Grand Canyon` war wieder mal mit schoenen Aussichten gespickt. Schon jetzt bekamen wir beim Anblick der kleineren, blutroten Canyons Lust auf den `Big Boss` der Szene. Das Wetter schien stabil. Die Sonne erkaempfte sich immer wieder einen Weg durch die Wolken und waermte unsere noch mueden Knochen. Als wir dann in den Grand Canyon Nationalpark einbogen, guckten wir nicht schlecht, als uns vollgeschneite Autos entgegenkamen! Nicht lange drueber nachdenken war das Motto! :-) Beim ersten Ausguck ueber einen Auslaeufer des Grand Canyons zog der Himmel immer weiter zu und auf einmal begann es: ein Schneesturm. Das tiefe Tal war kaum einsehbar aufgrund der tiefen Wolken und die Schneeflocken peitschten uns durch den Wind ins Gesicht. Immer noch kein Grund zur Beunruhigung dachten wir uns. Als wir dann weiterfuhren und die Sicht im Blizzard bis auf wenige Meter (man musste weniger als Schritttempo teilweise fahren) schrumpfte, wurden wir dann doch letzten Endes ein wenig skeptisch! So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Urspruenglich wollten wir uns alle noch mit Sonnenhueten usw eindecken, um die barbarische Sonne des Canyon zu ueberstehen! Stattdessen hatten wir jetzt mit dem wohl schlimmsten Schneesturm seit ewig zu kaempfen. Gluecklicherweise besserten sich die Sichtverhaeltnisse etwas und wir konnten uns sicher den Weg durch den Schnee bahnen. Im gesamten Nationalpark lag ein vllt 20-30cm dicke Schneedecke. Die Strasse waren schlecht geraeumt und da viele Amerikaner nur mit Sommerreifen unterwegs waren, waren verkehrstechnische Komplikationen wohl vorprogrammiert. An einem der Hauptausgucke machten wir uns durch den Schneesturm zur Canyonkante. Leider war die Sicht miserabel. Sonst kann man hier mehrere hunderte Meter in die Tiefe und ewig weit schauen. Zum Glueck gab es kleine Luecken in den dichten Wolken und wir konnten wenigstens ein bisschen die Blicke in die Ferne schweifen lassen. Lange haben wir es allerdings nicht ausgehalten. Der Wind war so stark, dass die eisigen Schneeflocken im Gesicht wie tausende kleine Nadelstiche auf uns einregneten.Demzufolge mussten wir wieder unseren Toyota durch die Schneemassen aus dem Park lotsen. Die Strassen wurden immer verwehter. An Winterdienst war kaum zu denken. Der Schnee nahm und nahm kein Ende. Letzten Endes brauchten wir fuer 200km gute 5h. Es war eine sehr nervenaufreibende Fahrt. Kaum Sicht, viele Unfaelle (man beachte: Sommerreifen ist des Amerikaners Freund) und Strassenverhaeltnisse wie man sie nur aus den Skigebieten der Alpen kennt.Jetzt sind wir knuelle und froh in Phoenix angekommen zu sein. Der Schnee liegt hinter uns und kommt hoffentlich auf dieser Reise nicht wieder!Morgen geht es dann in den `Joshua Tree Nationalpark` und am Abend weiter nach Palms Springs. Hoffentlich gibt es morgen keine schlecht-Wetter-Ueberraschung!Bis dann! Eure geschafften Susi, Hannes, Denis und Felix