Ostern, Haustiere und Kings Cross

09.April 2010 - Sydney


Vorletzte Nacht lag ich nach meinem obligatorischen naechtlichen Toilettengang ohne Ohrenstoepsel im Bett und hoere ploetzlich ein seltsames Geraeusch. Ziemlich schnell liess es sich als ein Nagen im Bereich der Fussleiste identifizieren. Dann entdeckten wir dort auch noch ein Riesenloch, das bisher vom Muelleimer verdeckt wurde. Nach einem kurzen Moment von Panik haben wir nun alles mit Paketband zugeklebt. An die Kakerlaken habe ich mich ja schon fast gewoehnt und die sterben ja nun alle ab, nachdem ich Gift gesprueht habe. Aber so eine Ratte muss ich nun wirklich nicht im Zimmer haben.
Yvonne hat schon welche an der Rezeption vorbeilaufen sehen. Ich glaube unsere Kueche ist das reine Schlaraffenland fuer die. Irgendwie landen ja immer Essensreste in dunklen Ecken.

Das bringt mich zu der aktuellen Hygiene im Hostel. Ich muss sagen, das war mal besser. Z.B. als ich noch geputzt habe. Ich mache nun zweimal Abends sauber, wobei ich die Toiletten kontrolliere und je nach Bedarf sauber mache. Ich finde es so erstaunlich, weil zu meiner Zeit unser kleiner Hausdrache, die "Quasi-Managerin", staendig kontrolliert hat und mich auch mal auf kleine Schmutzraender in der Dusche hingewiesen hat. Jetzt liegt da tagelang ein Pflaster in unserer Dusche, einmal habe ich Dreck am Toilettensitz weggemacht, den ich schon am Tag zuvor gesehen hatte. Und ansonstern scheint es alles ein bisschen unkoordiniert zu sein. Naja, es ist ja nicht mehr mein Problem. Abgesehen von den Magen-Darm-Problemen die ich unter Umstaenden bekomme, wenn die ihren Job nicht ordentlich machen.

Ich hatte ueber Ostern eine Woche frei, weil unsere Chefs Urlaub gemacht haben. Das war wirklich schoen, weil ich endlich mal wieder mehr Freizeit hatte, aber gleichzeitig gibt's natuerlich kein Geld. Ostern machen die hier wirklich ernst, Karfreitag und Sonntag hatten selbst die Supermaerkte zu. Ostern scheint mir hier allerdings vor allem ein weiterer Anlass zum hemmungslosen Alkoholkonsum zu sein. Karfreitag gab es im Hostel eine grosse Party, die gegen elf die Polizeit auf den Plan rief. Man konnte ja nicht ausgehen, weil alle Bars geschlossen waren.
Es gibt demnaechst eine Fernsehsendung, die in Kings Cross spielt. Der Trailer ist schon unglaublich dramatisch und ich finde es schon witzig. Die stellen das hier immer als schlimmes Rotlichtmilieu da, was es nun wirklich nicht ist. Es ist im Grunde eine Strasse mit Bars, Stripclubs, Partypeople, Prostituierten und Obdachlosen. Ansonsten ist es eher Wohngegend, viele Hostels und Restaurants. Die Reeperbahn ist es nun wirklich nicht. Aber vielleicht ist das auch nur meine Wahrnehmung.

Zwei meiner (aelteren) Arbeitskollegen waren ueber Ostern Urlaub in Canberra machen. Da musste ich schon bisschen lachen. Waehrend unsere Chefs Familienurlaub auf Fiji gemacht haben. Da sind die Fronten schonmal geklaert.

Dieses Wochenende kommt Nathalie vorbei und wir machen Kings Cross unsicher!