Roadtrip Tag 1 und 2

16.February 2010 - Canberra


Bye, bye Sydney, I'm on the road again!

Nach etwas laengerer Anreise zu unserem Autovermieter standen Daisy und ich dort in dem Buero und warteten. Nach einer Weile wurden wir doch etwas ungeduldig. Da waren zwar ein paar Leute vor uns, aber es ging nicht wirklich voran. Ein aelteres Ehepaar wartete schon seit zwei Stunden. Bei uns waren es am Ende 1 1/2 mit ausfuehrlicher Inspektion und kurzer Erklaerung wie so eine Automatikschaltung funktioniert. Das vorweg: Eine Offenbahrung! Bei den ganzen Kurven und Huegeln, Baustellen und Staedten auf dem Weg habe ich das Schalten so gar nicht vermisst! Was einen trotzdem nicht daran hindert, mal nervoes mit rechter Hand oder linkem Fuss zu zucken oder bei starkem Bremsen auf das Absaufen zu warten. Essen beim Fahren ist so viel einfacher! Und wer sagt eigentlich, dass Anfahren am Berg schwierig sein muss?

Unser Tagesziel war Canberra. Jeder raet einem zwar davon ab, lange Halt in der Landeshauptstadt zu machen, aber es liegt nunmal auf dem Weg. Wer Bill Brysons gradioses Kapitel ueber die Stadt gelesen hat, muss allein aus humoristischen Gruenden mal dagewesen sein ("Canberra - Warum auf den Tod warten?"). Schon die Strasse dorthin war wie ausgestorben, kein gutes Zeichen. Der erste Campingplatz hatte keinen Platz fuer uns - oder andere Gruende uns nicht zu nehmen. Daisy vermutete gleich eine gemeine Dauercamperverschwoerung gegen junge Leute, die im Auto schlafen wollen. Man weiss es nicht. Wir haben dann beschlossen, im Hostel zu schlafen. Spater sind wir ins Kino, weil ja sonst nicht viel zu tun war.
Unsere australische Zimmernachbarin war ziemlich redebeduerftig und erzaehlte uns, dass durch den vielen Regen einige Strassen in ihrer Heimatstadt unpassierbar seien. Dummerweise lag jene auch auf unserer Reiseroute. Da wir aber den Kuestenhighway nehmen wollte, sollte es dann wohl doch kein Problem sein.
Als wir am naechsten Tag dort ankamen, wurden tatsaechlich viele gesperrte Strassen im Radio durchgesagt und wir mussten eine kleine Umleitung fahren. Ich hoerte ausserdem im Radio, dass es in Brisbane und Umgebung ebenfalls Ueberschwemmungen gab. U.a. wurde von einem Hotel berichtet, dass letztes Jahr schon gebrannt hatte. Der Besitzer bemerkte diesbezueglich, dass ihnen jetzt nur noch ein Erdbeben fehle. Ja, der richtige Australier weiss: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

An unserem zweiten Tag bemerkten wir immer mehr, dass Entfernungen in Australien eine ganz andere Bedeutung haben als in Deutschland. Der sogenannte Highway ist eine Landstrasse, auf der man 100 km/h fahren darf. Die regelmaessigen Ueberholabschnitte sind relativ ueberfluessig, da selbst die LKWs am Limit fahren. Aber so konnte man zumindest mal ein bisschen auf das Gaspedal druecken. Ausserdem sind die Strassen teilweise sehr kurvig und huegellich, sodass man dort hoechstens 60 faehrt.

Unsere zweite Nacht verbrachten wir in einem Ort namens Eden. Der Campingplatz war ganz nett und direkt am Meer. In der Ortsmitte war nix los und unser Essen in einem schick aussehenden Restaurant hatte Mensaniveau. Und dann kam die Nacht. Wir hatten beide keinen richtigen Schlafsack und haben unheimlich gefroren. Man muss dazu wissen, dass die Naechte in Sydney selten wirklich kalt werden. Aber in Eden schon. Wir sind staendig aufgewacht und Daisy war irgendwann so verzweifelt, dass sie um halb sechs losfahren wollte. Wir haben es dann doch irgendwie ausgehalten und uns am naechsten Tag in einem KMart billige Schlafsaecke gekauft.