Roadtrip Tag 3 bis 6

20.February 2010 - Melbourne


Am dritten Tag sind wir die meiste Zeit gefahren und trotzdem konnten wir unser Tagesziel Melbourne nicht ganz erreichen. In Lake Entrance haben wir einen Lunchbreak gemacht. Die Sonne schien, doch im Schatten war es recht kuehl und wir froren schon wieder. Wahrscheinlich waren wir noch empfindlich von der Nacht. Oder wir sind mittlerweile aehnlich wie echte Australier und frieren bei 23 Grad. Unser Schlafplatz war in einem Ort im Nirgendwo namens Warragul. Da haben wir uns leckere deutsche Pfannkuchen gemacht und sogar ein paar junge Leute kennengelernt.

Am naechsten Tag sind wir an Melbourne vorbei direkt weiter zur Great Ocean Road gefahren. In der Stadt mussten wir erstmal eine Gebuehr bezahlen, um durch einen Tunnel zu fahren. Die telefonische Abwicklung machte es uns nicht gerade leicht. Unseren Lunch hatten wir in Torquay direkt am Meer. Die Great Ocean Road ist - wie der Name schon sagt - eine Strasse, die ueberwiegend direkt am Meer verlaeuft. Dadurch hat man wunderschoene Aussichten und tuckert teilweise mit 30 um die engen Kurven. Das Highlight sind die zwoelf Apostel, eine Ansammlung von einzelnen Felsen in der Brandung.
Irgendwann mussten wir dringend Tanken und warteten darauf, dass endlich mal ein Ortsschild auftauchen wuerde. Als es soweit war, befand sich dort auch ein Hinweissschild zum Tanken. Die "Tankstelle" bestand jedoch aus einer einzigen Zapfsaeule, die wir fast uebersehen haetten. Ausserdem war sie zu teuer und wir beschlossen, noch ein Stueck weiter zu fahren. Hat dann auch alles geklappt.
Unsere dritte Nacht auf einem Campingplatz in Port Campbell war wieder etwas kuehl. Da hat man das Gefuehl, wieder in Deutschland zu sein. Ausserdem ist es auf Dauer auch etwas eng und die Matraze zu duenn.

Bei unserem letzten Uebernachtungsstopp in Geelong auf dem Rueckweg Richtung Melbourne nahmen wir uns ein guenstiges Hotelzimmer. Es gab jedoch auch keine Campingplaetze dort.
Das Hotel war bisschen schrabbelig, aber hatte Charme. Wir waren in einem family room mit zwei Zimmern und Badezimmer untergebracht. Angeblich hat dort schon Ava Gardner uebernachtet. Ich habe mich gefragt, ob sie damals auch schon die Tiger- und Leopardenbettbezuege hatte.
Wir haben erstmal ein Nickerchen gehalten, um dann was zu essen und spaeter auszugehen. Es war schon nett, wieder in einem richtigen bett zu schlafen. Und wir haben in einem englischen Pub eine grossartige Band gesehen, die sogar richtige Rockmusik spielte. Leider mussten wir am naechsten Morgen wieder rechtzeitig auschecken und uns auf den Weg machen.

Insgesamt fand ich das Autofahren relativ easy. Wir haben uns nicht einmal richtig verfahren, was aber auch daran liegen kann, dass es nicht so viele Moeglichkeiten gibt. An den Linksverkehr gewoehnt man sich relativ schnell. Wir habe aber beide hin und wieder beim Abbiegen den Scheibenwischer angemacht und manchmal, wenn ploetzlich ein LKW hinter einer Kurve im Gegenverkehr auftauchte, hat man sich doch erschreckt und gedacht: Der ist doch auf meiner Fahrbahn!

Ich hatte ja bereits die australische Partymusik erwaehnt. Dieselbe wird natuerlich auch im Radio gespielt. Daisy und ich haben uns einen Spass gemacht, uns ueber die schlimmsten Lieder besonders zu freuen. Man nennt das wohl Selbstschutz, wenn mal wieder "Sexy Bitch" oder "Evacuate the Dancefloor" kommt. Ich habe mir schon ueberlegt, dass ich mir eine Compilation erstellen muss. Dann kann ich mir die in einem halben Jahr anhoeren und realisieren, was mir hier musikalisch angetan wurde.

Am fruehen Nachmittag kamen wir in Melbourne an, haben eine Weile nach einem Hostel fuer mich gesucht und waren noch lecker essen. Dann musste Daisy weiterfahren und ich bin hier geblieben. Es war eine wirklich schoene Reise und wir haben viel gesehen und erlebt!