meine Arbeit

08.August 2011 - Msida


Jetzt möchte ich euch noch endlich erzählen, was ich eigentlich so den ganzen Tag mache. Ein Praktikum im Sinne des Wortes ist es nicht. Beim SPCA bin ich einer von vielen Freiwilligen. Dort bin ich größtenteils bei den Katzen und die werden 2x am Tag geputzt, 3x am Tag gibt es Medikamente für alle Kranken und dann ist der Tag auch schon um. Unglaublich, aber wahr. Es sind ca. 30 Kätzchen in Käfigen (nach Würfen getrennt wg. der Ansteckgefahr - man weiß ja nie) und die großen Katzen sind alle zusammen in einem großen Raum (ca. 20). Das Team legt großen Wert auf Hygiene, morgens wird alles geschrubbt mit Bleach(=Chlor) und das Wasser gewechselt und alle Näpfe ausgewischt. Nachmittags ist das dann nicht mehr ganz so wichtig. Aber viele der kleinen verspielten Tierchen werfen halt alles durcheinander - Streu über Bord, Essen ins Klo usw. Unglaublich, wie viel Charakter sie in dem Alter schon an den Tag legen. Nebenher wird bei den Katzen noch Wäsche gewaschen und aufgehängt, die Welpen dazwischen ständig mit neuer Zeitung versorgt (die pinkeln überall hin und latschen dann auch noch rein - "get yourself a puppy and it drives you crazy"! - aber mit Lola komm ich super klar. Ruby ist dagegen eine Qual ;)) Meistens lassen wir in der Zwischenzeit immer einen Welpen (oder Geschwister zusammen) im Gang rumlaufen, damit sie wenigstens etwas zu tun haben.
Dienstag ist vet-day, d.h. der SPCA hat einen Termin beim Tierarzt für die Kastrationen/Sterilisationen. Und ich hoffe ich darf morgen wieder hin. ^^ Wenn die Narkose nachläst sind die Kleinen nämlich wie unter Drogen und könnten sich verletzen (sie wollen sich bewegen, aber der Körper gehorcht nicht). Ich durfte auch schon einen Vormittag mit Naomi im Auto rumfahren (Besorgungen, etwas abholen, einkaufen) - der Grund dafür ist eher weniger schön. Die Kätzchen haben nämlich ringworm und ich sollte nicht unbedingt auch nicht noch da rumhopsen. Am Nachmittag war ich dann bei den großen Hunden, da ist es eigentlich das gleiche wie bei den anderen Tieren: wenn ihr Käfig dran ist werden alle Hunde raus in den "Hof" gelassen und viele sind halt so kuschelbedürftig, dass du meistens erstmal angesprungen wirst. Das ist nicht so meins, aber ich kann schon sagen, dass ich jetzt viel besser einschätzen kann, dass sie Hunde das nicht böse meinen, und wie sie gekrault werden wollen etc. Lola sei Dank! :) Hunde putzen macht mir mehr Spaß, weil ich da viel mit Wasser rumpantschen kann. Das Ersatz-Gummistiefel-Paar passt mir wie angegossen und es macht Spaß, auch wenn es mir immer leid tut, dass die Hunde dann meistens voll ausrutschen auf den nassen Fliesen. Das Wasser wird dann mit der ganzen Scheiße an den Rand gewischt (mit so einem Gerät, dessen Namen ich nicht weiß. Wie für die Fenster, nur mit langem Stiel) und dort sind offene Rinnen, die man nochmal nachspülen muss, sonst kommen noch mehr Fliegen.
Das klingt jetzt alles nicht so angenehm und das ist es auch nicht. Das Haus ist in einem schlechten Zustand und das ist weder für Tiere noch Menschen angenehm. Zur Zeit läuft ein großes Finanzierungsprojekt für den Neubau eines großen Gebäudekomplexes in Ta'Quali. Aber bis das Geld zusammenkommt gehen sicher noch ein paar Jahre ins Land. So lange müssen alle noch aushalten.

Drei Tage diese Woche helfe ich nun noch im Wohltätigkeitsladen "Paws 4 A Cause" aus, da viele Freiwillige im Urlaub sind und auch noch Sommerschlussverkauf gemacht wird. Wir haben heute, am ersten Tag, trotzdem recht viel eingenommen. Der Laden verkauft größtenteils Second Hand-Klamotten, aber auch viel Nippes (unglaulich), Schmuck, Schuhe und Taschen und Bücher. Es gibt eigenltich jeden Tag viel zu tun: die Spenden werden durchgesehen, nach "Laden", "Hunde" und "'Müll" getrennt (was altmodisch ist und aus Stoff bekommen die Hunde zum Schlafen und Spielen), dann auf Bügel gehängt, gebügelt, bepreist und dann hoch in den Laden gebracht. Es ist manchmal echt hart, aber ich bin auch oft an der Kasse. Das macht Spaß, ist aber zwischendurch natürlich langweilig, wenn kein Kunde kommt. Dann muss man eigenltich noch aufpassen, dass keiner stielt (ich bin der Meinung, dass das keiner macht, aber Christine sagt sie tun es... naja). An meinen Arbeitstagen esse ich meistens um die Mittagtszeit nur was Kleines. Ich habe mich da an den Maltesern orientiert, was nciht gut ist. Ich esse meistens Schokolade, Muffins, Sandwich oder Pastizzi (kleine Blätterteigtaschen mit Ricotta oder Erbsen gefüllt, sehr lecker und eines der wenigen richtig Malterser Gerichte). Manchmal kaufe ich auch Cola (0,5l für 1,50) - die weiß ich hier echt zu schätzen, weil sie eben flüssiger Zucker ist, den ich manchmal dringend nötig habe wg. des Kreislaufes. Aber abends bekomme ich ja ein großes Essen bei der Gastfamilie.

Ja, damit ich heute nicht zu spät komme werd ich mal langsam losmachen...
Ich wünsche euch allen eine tolle Woche und Sonnenschein im Herzen. :D

Lisa