Es wird heiss!

17.March 2013 - Alice Springs


Selbstverstaendlich mussten wir, wenn wir schon mal in Australien sind, auch das 'typische Australien' -das Outback besichtigen!
Gut 4 Stunden sind wir also ins Landesinnere geflogen, gut 3000km (DREITAUSEND!!). Das ist eine unglaubliche Zahl, wenn man beruecksichtigt, dass wir gerade einmal die Haelfte des Landes ueberflogen haben. Australien ist wirklich ein riessen Land, Deutschland passt unglaubliche 21,5 Mal in Australien hinein!

Nun gut, genug darueber, wie riessengross Australien ist, die Landschaft hat sich waehrend des Fluges kaum veraendert. Zwar konnte man in der ersten Flugstunde noch zu Beginn das Meer sehen und alles war saftig gruen, bald ging es aber in ein trockenes Rot ueber, bis dort nichts mehr ausser Wueste war. Kein Wunder ist der Spitzname Australiens auch 'der Rote Kontinent'.

Als wir aus dem Flieger ausgestiegen sind, ueberkam uns erst mal die trockene trockene Hitze. Waehrend unseres Aufenthalts im Outback hatte es keinen Tag auch nur unter 40 Grad. Die Sonne knallt einfach erbarmungslos auf einen hinab!

An jeder Strassenecke waren Aborigines zu sehen, Alice Springs jedoch war wie eine ganz normale Stadt Mitten in der Wueste! Das ist doch unvorstellbar, oder? Wie viele Leute ihr Leben opfern mussten, um ueberhaupt so weit ins Landesinnere bei knallender Hitze zu gelangen, geschweige denn dort eine Stadt zu gruenden!

Jedenfalls wurden wir von unserem Couchsurfer Oliver (ein Franzose, der nach Australien ausgewandert ist) freundlich empfangen. Zunaechst zeigte er uns zu den Community Gardens. Bei der Stadt Alice Springs kann sich naemlich jeder ein Beet mieten, wo er ganz oekologisch Gemuese anbauen kann. Das ist doch schon einmal eine Leistung, Mitten in der scheinbar unfruchtbaren Wueste!

Oliver ist der Hueter eines historischen Hauses (das, indem vor gut einem halben Jahrhundert ein Mann lebte, der Kontakte zu den Aborigines knuepfte.) Dementsprechend konnte Oliver uns auch ziemlich viel ueber das Leben der Aborigines erzaehlen.

Geschlafen haben wir in dieser Nacht unter freiem Sternenhimmel in seinem Garten. Das war wirklich sehr angenehm!

Am naechsten Morgen haben wir dann unser Mietauto abgeholt, um uns auf dem Weg zum weltberuehmten Uluru (oder auch Ayers Rock) zu machen.
Ca 500km sind wir dort hin gefahren -auf der Landkarte ist das aber nur eine winzig kleine Entfernung!

Durch das australische Outback zu fahren ist, als wuerde man sich kaum von der Stelle bewegen -die Strasse geht einfach nur geradeaus und die Landschaft ist immer die selbe: eine unendliche Rote Weite mit ein paar Baeumen und Bueschen. Mit etwas Glueck sieht man vielleicht mal ein Kamel oder Wildpferd, oder vielleicht auch einen verrueckten Touristen, der durch die Wueste radelt. Im gefuehlten Kilometerabstand liegt dann ein totes, komplett abgenagtes Kaenguru am Strassenrand und wenn man aussteigt, wird man von hunderten Fliegen attakiert. Ja, attakiert! Die Viecher lieben es naemlich ganz besonders, einem in die Nase, die Augen, den Mund oder gar ins Ohr zu kriechen. Und sie tun das mit einer Hartnackigkeit,da hat man nicht die geringste Chance!
Auch die komplett uebertriebenen Spritpreise im Outback von $2,34 (das sind ca 2 Euro!) sind an dieser Stelle zu betonen!

Und dann waren wir endlich da! Der Uluru war einfach sagenhaft! Ein rissiger, monstoeser, roter Fels im Nirgendwo. Vom Regen perfekt rundlich geformt. Man konnte gar nicht aufhoeren, ihr anzustarren. Kein Wunder ist er fuer die Aborigines heilig! (Schliesslich spendet er Schatten und es gibt dort sogar Wasser)
Wir haben ihn auch bei Sonnenuntergang (und bei Sonnenaufgang am naechsten Morgen) bewundert, wo die rote Farbe nur noch satter aussah.

Geschlafen haben wir in dem Dachzelt unseres gemieteten Autos auf einem Campingplatz.

Am naechsten Tag waren wir dann sportlich unterwegs und haben eine Wanderung in den Olgas (eine rote Felsformation, ca eine halbe Stunde vom Uluru entfernt) gemacht. Die Hitze und die Fliegen schienen beinahe unertraeglich.
Die meisten Touristen hatten sich mit einem Fliegennetz umschleiert. Zu Beginn haben wir sie noch dafuer ausgelacht -mit jeder Stunde wandelte sich diese Belustigung aber mehr in Neid- am Ende haetten wir glaube ich alles fuer so ein Netz getan!

Den darauffolgenden Morgen haben wir mit einer kostenlosen Fuehrung um den Uluru mit einem Ranger verbracht. Zwar sagen die meisten Besucher, dass ihnen die Olgas besser gefielen, uns hat aber der Uluru noch mehr ueberzeugt.

Auch den Kings Canyon (ca 300km entfernt), konnten wir uns nicht entgehen lassen! Das war unser persoenliches Highlight. Wir kamen uns vor, als bestiegen wir ueberdimensionale Bienenwaben. Mitten drin befindet sich dann der Garten Eben, eine wundervolle Oase mit einem Wasserloch zum Schwimmen darin!

Nach sechs ereignisreichen Tagen im Nirgendwo, die wohl besten sechs Tage unseres Trips, mussten wir dann aber leider auch schon wieder in die Zivilisation zurueckkehren.

Adios Amigos!