5 Tage Albany ohne Auto

26.February 2009 - Albany


Am 26.02.2009 hieß es also Abschied von Bunbury nehmen, denn mein nächstens Ziel war nun: Albany. Eigentlich war geplant, dass ich entlang der Süd-West-Küste bis nach Esperence fahre, doch mein (eigentlich) nächster Stopp war Margaret River, der komplett ausgebucht war. So hieß meine Notlösung Albany, die ich mit dem Bus 6h ansteuerte.
Auch hier wollte ich 5 Tage bleiben, weil es doch ene relativ große Stadt ist und ich dachte, dass es da eine Menge zu sehen und zu erleben gibt. Als ich ankam, war es schon am späten Nachmittag, sodass ich nur eincheckte, einkaufen ging und anschließend ins Bett fiel.
Am nächsten Tag war das Wetter total mies draußen, sodass ich Dinge tat, für die man schlechtes Wetter braucht: Wäsche waschen und Trips organisieren. Zum Mittag wollte ich etwas leckeres Kochen, doch... wo ist das ganze Küchenequipment hin? Ich ging zur Rezeption und beschwerte mich...
Das gleiche tat an dem Abend ein dt. Mann Mitte/Ende Vierzig. Wir kamen sofort ins Gespräch, weil er sich darüber beschwerte, dass in der Küche sämtliches Kochequipment fehlte. (Ja, ihr hört richtig. Eine Küche ohne alles. Habe ich hier unten noch nie gehört bzw. erlebt, aber die Begründung der Hostelbesitzerin ist mehr als verständlich. 'People are a mess! They are pigs!", sagte sie als Begründung. Und wer schon eine Weile hier unten unterwegs ist und regelmäßig in Hostels schläft, weiß, wovon sie spricht. Die Küchen sind einfach ekelhaft, weil sich die Leute nicht darum scheren, sie einigermaßen sauber zu halten.) So aßen wir gemeinsam zu Abendbrot und als ich ihm von meiner Situation erzählte, dass ich hier total unfelxibel bin dadurch, dass ich kein eigens Auto habe, keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren und die Autovermietungen für unter 21jährige unerschwinglich ist, bot er mir spontan einen Tagesausflug rund um Albany an. Ich willigte sofort ein, da es für mich die einzige Möglichkeit ist, etwas zu sehen.
Um 11 Uhr morgens gings los. Unserer erster Spot war 'Two Peoples Bay'. Doch bevor wir diese erreichten, mussten wir eine sehr unangenehme Erfahrung sammeln. Auf der unbefestigten Straße zur Bucht sahen wir eine reglose Schlange liegen, ER musste natürlich sofort anhalten und gucken! Als wir ausstiegen und uns diese genauer anschauten, fuhr ein australisches Pärchen an uns vorbei, dass wir kurz zuvor nach dem Weg fragten, und hielt ebenfalls an. Als dieses ebenfalls die Schlange genauer betrachtete, machte es erstmal 3 Schritte zurück. Wir versicherten ihnen, dass die Schlange tot sei, da ihr jmd. über den Schwanz gefahren ist, was das Pärchen letztendlich auch veranlasste, wieder einen Schritt näher zu kommen. Wir beide waren sehr verwundert über die Reaktion, bis uns der ältere Mann erzählte, dass vor uns die 2. giftigste Schlange Australiens liegt. Eine unscheinbare Schlanke, 40cm lang, 3-4cm im Durchmesser mit einem gelben Bauch - eine 'Tigersnake'. Das erklärte natürlich die Reaktion und zeigte uns, dass selbst Australier, die Jahrzehnte schon hier leben, immer noch wahnsinnigen Respekt vor diesen Tieren haben. Da wird einem natürlich auch ganz anders...
Nach diesem lehrreichen Erlebnis erreichten wir 'Two Peolpes Bay', eine wunderschöne Bucht die mich ein bisschen an Kangaroo Island erinnerte, denn die Steine waren ähnlich abgerundet und beige-rötlich eingefärbt. Ein Highlight! Wir waren (mit Ausnahme einiger Fischer, die ein total einfaches Leben an der Bucht führen, in Caravanen leben und sich von Fischen ernähren) ganz allein. Leider war der Wind ziemlich frisch und es wurde vor 'Kingwaves' (Plötzlich anrollende, übermannshohe Wellen, die Menschen ggf. auch töten können.) gewarnt, was mich dann auch dazu veranlasste, da besser nicht reinzugehen... Als ich über die Steine kletterte sah ich irgendetwas rot-schwarzes in Wassernähe bewegen... Krebse! Das sah voll lustig aus, wie sie sich seitlich fortbewegen. Sie scheinen auch ein sehr sensibles Gespür für Bodenerschütterungen zu haben, denn sobald ich weiterging verschwanden sie blitzartig im Wasser.
Die 'Two Peoples Bay' erstreckte sich über mehrere Kilometer, sodass wir immer mal wieder anhielten und Fotos schossen.
Nächster Halt: 'Torndirrup Nationalpark', in dem sich die Küstenattraktionen 'Natural Bridge' und 'The Gap' befinden, für die Albany so bekannt ist.
'Natural Bridge', eine 'natürliche' Brüce aus Granitstein. Hier befindet sich auch der Punkt, wo vor Milliarden von Jahres die Antarktis mit Australien verbunden war, d.h. vor Milliarden von Jahres konnte man hier mit einem Schritt in der Antarktis sein...
Direkt neben der 'Natural Bridge' befindet sich 'The Gap', eine 25m tiefe Felsspalte. Jedes Mal wenn Wellen gegen diese schlagen klingt es, als würde es donnern. Erstaunlich, welche Kraft hinter diesen Wellen steckt...
Unser letzter Stopp für den heutigen Tag war das 'Whale World Museum', für das Albany ebenfalls bekannt ist. Blöd nur, dass gerade keine Walsaison ist, die ist nämlich von Juni bis November...
Langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und pünktlich als es dunkel wurde, waren wir wieder zurück im Hostel.