Cairns

29.October 2011 - Cairns


Als ich in Cairns aus dem Flugzeug stieg, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich in den Tropen war. In Sydney hatte es geregnet und ich hatte lange Kleider und Jacke an, hier waren es gefühlte 35°C und die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch.
Nach zwei Tagen an der Lagune, ins Meer darf man nicht wegen Quallen, traf ich mich mit zwei Schulfreundinnen.
Da sich das Geld in Australien scheinbar in Luft auflöst, obwohl man doch gar nicht so viel ausgegeben hat, wollten wir uns nach ein Paar Tagen zum WWOOFen bewerben. WWOOF bedeutet Willing Workers on Organic Farms. Man arbeitet also ca. 4 Stunden am Tag auf der Farm oder im Haus der Familie und bekommt dafür Unterkunft und Verpflegung gestellt. Doch es war gar nicht so leicht einen schönen Platz zu finden... oft hatten wir auch schon über Ausbeute gehört. Letztendlich fanden wir einen Platz in Cairns. Als wir zur Besichtigung kamen sah alles wirklich sehr schön aus. Es war eine Künstlerkommune (namens Digger Street), die ein großes Grundstück mit 4 Häusern hatten. Der Garten war zwar ziemlich verwildert und die Häuser sahen alt aus, aber jedes Objekt war irgendwie ein Kunstwerk. Wir waren begeistert und wollten gleich abends vorbeikommen und am nächsten Tag loslegen. Doch als wir ankamen gab es eine böse Überraschung. Beim Abendessen wurden uns schon 2 Ordner voll mit Regeln präsentiert. Die sollten wir alle sofort durchlesen und etwas unterschreiben, dass wir dies akzeptieren. Eine Regel war zum Beispiel, dass man kleine Schüsseln in große Schüsseln stellt... Eine andere, dass man nichts fragen darf. Man solle sich die Frage erst versuchen selbst zu beantworten. Wenn man das nicht geschafft hat, soll man in ein Buch schauen, ob ein WWOOFer schonmal diese Frage gestellt hat und wenn nicht, DANN dürfe man fragen. FALLS man dann eine Atwort erhält, solle man sie in das Buch schreiben... Und so ging es dann weiter, bis mir die Leute irgendwie suspekt wurden. Als es anfing zu regnen wurden wir aufgefordert in unser Haus zu gehen und unter die Löcher in der Decke Eimer zu stellen, obwohl wir weder Löcher noch Eimer fanden... Als dieser Abend vorbei war, war ich wirklich froh und freute mich auf mein Bett. Im Zimmer angekommen erwarteten und dreckige Bettwäsche, zahlreiche Geckos und eine Kakerlake. Spätestens da war bei mir alles vorbei. Ich wollte lieber 15$ bezahlen, als hier auch nur eine Nacht zu schlafen. Panisch wollte ich nachts zum Hostel laufen, aber meine Freundinnen wollten mich nicht gehen lassen, weil nachts viele betrunkene Aborigines herumlaufen, die es auf Touristinnen abgesehen hatten. Ich nahm mir vor die ganze Nacht wach zu bleiben, dass die Kakerlake nicht in meine Nähe kommt, bin aber dann erschöpft eingeschlafen. Doch am nächsten Tag hinterließ ich einen Brief und ergriff um halb 7 die Flucht. Meine Freundinnen wollten die Woche noch durchziehen, standen aber um 11 auch vor meinem Zimmer und schüttelten den Kopf. Sie sollten die Küche putzen die wahrscheinlich schon ein halbes Jahr nicht mehr gereignigt worden war und durften ein Stechmückennest nicht entfernen, weil es ja zur Natur gehöre... Nach diesem Erlebnis hatten wir erstmal genug von WWOOFen. In den folgenden Tagen stand noch WWOOFen im Regelnwald und arbeiten auf einer Kartoffelnfarm im Raum, doch wir wollten letztendlich doch lieber weiterreisen.
Am letzten Tag in Cairns wollt ich aber unbedingt noch eine Tour aufs Great Barrier Reef machen. Früh morgens ging es los und wir segelten Richtung "Green Island". Kurz davor wurde der Anker ausgeworfen und wir durften schnorcheln. Das war wirklich eine große Überwindung für mich ins offene Meer zu gehen, aber es war wirklich schön. Obwohl ich einen Tauchgang gebucht hatte, war ich mir nicht mehr so sicher, ob es ich den überhaupt noch wahrnehmen wolle. Wenn es ganz schlimm wird, kann ich ja immernoch abbrechen und mir wurden ein Paar Steine um den Bauch gebunden und eine Sauferstoffflasche auf den Rücken geschnallt und los gings. Mit meinem eigenen Tauchlehrer schwamm ich mit Fischen in den leuchtendsten Farben und sah wunderschöne Korallen. Es kam wir vor wie in einem Film und die Zeit ging rasend schnell vorbei und am Ende sahen wir sogar eine Schildkröte an uns vorbeischwimmen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Nachdem wir dann Green Island besichtigt hatten ging es mit viiiiiel Essen zurück nach Cairns.
Gleich nachts ging es weiter nach....