Living the organic way

04.February 2010 - Gisborne


Die Ameisen sollten doch recht behalten haben... Sonntag Nacht fing es entsetzlich an zu schuetten und hat bis ich in Gisborne angekommen bin auch nicht wieder aufgehoert. Die Fahrt war sehr spannend: Die Fluesse, die wir gekreuzt haben, waren mehr als voll, auf der Strasse lagen einige umgestuerzte Baeume und viel Erde, die die Haenge heruntergekommen war. Am Infozentrum wurden mein Gepaeck und ich von Judi abgeholt. Sie wohnt mit ihrem Mann Jesper, einem Hund und einer Katze nahe Gisborne und ist von vielen Oliven, Tangellos, einigen Huehnern und ein bisschen von allen anderen essbaren Pflanzen umgeben. Am ersten Tag waren noch drei andere Wwoofer mit mir da, viel zu tun hatten wir allerdings nicht, weil es immer noch geregnet hat und wir eigentlich zum Tangellopfluecken rausgeschickt werden sollten. Wer mit Tangello im Moment noch nicht so viel anfangen kann: Es ist eine Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit und soll somit die saftigste aller Zitrusfruechte sein, was ich nicht so unbedingt bestaetigen kann. Schmecht halt irgendwie nach Orange und hat Saft.
Wir durften also drinnen bleiben und ich habe fast den ganzen Tag Tomatensauce im grossen Stil gekocht und in Glaeser abgefuellt. Die anderen haben geputzt oder Judi beim Pickles-Kochen geholfen. Jeden Samstag haben Judi und Jesper naemlich einen Stand auf dem Farmers Market in Gisborne und verkaufen ihre Bio-Produkte. Den Nachmittag hatte ich dann frei und habe in meinem Zimmer endlich mein Buch fertig lesen koennen.
In den naechsten beiden Tagen ist das Wetter zum Glueck wieder etwas besser geworden, sodass ich neben Apfelmuskochen auch noch Unkraut im Beerengarten jaeten und Tangellos pfluecken durfte. Lexy, die andere Wwooferin, hat mich an einem Tag mal mit in die Stadt genommen, sonst habe ich die Ruhe auf dem Land genossen.
Einen besonderen Augenmerk muss ich noch auf das Essen werfen. Im Gegensatz zur Great Barrier Island, wo wir bei jeder Mahlzeit gerade einmal satt geworden sind, gab es hier schon fast zu viel zu essen. Es fing mit einem reichhaltigen Fruehstueck an - Muesli mit selbstgemachtem Joghurt und Beeren aus dem Garten und hinterher noch Bio-Brot (endlich mal richtiges Brot) mit selbstgemachter Marmelade. Um elf Uhr gab es dann schon wieder 'Morning Tea', bei dem es meistens auch noch etwas Kleines zu essen gab. Nach einem warmen Mittag gegen zwei Uhr kam dann eine relativ grosse Essensluecke bis sieben Uhr, als es nocheinmal ein warmes Essen gab. Zwischendurch konnten wir uns unbeschraenkt am vollen Kuehlschrank bedienen und immer Fruechte aus dem Garten essen - ziemlich genial! Schade, dass ich nur vier Tage dort bleiben konnte!