Northland und Tschuess NZ

05.August 2011 - Northland


Es wird mal wieder Zeit fuer einen Blogeintrag.

Neben dem Arbeiten in Camebridge haben Svea und ich wie geplant an einem Wochenende Anfang Juli Coromandel erkundet. Leider war es ziemlich vrregnet, aber man kann einfach nicht Neuseeland verlassen, ohne mal diese Region besucht zu haben. Ein Muss dabei sind die Cathedral Cove und der Hotwater Beach. Ersteres ist einer der beruehmteste n Straende/Fels/Hoehlenformation in Neuseeland und so einige Filmszenen wurden hier bereits gedreht (u.a. Narnia, was ich hier in Hamilton geschaut habe:-).

Der Hotwater beach ist mindestens genauso beruehmt- ein kurzer Strandabschnitt ist so heiss, bzw. das aufsteigende Wasser von der vulkanischen Aktivitaet etliche meterchen unter der Erde (kann ich grad nihct mehr genau wiedergeben), dass man sich am besten sein eigened kleines Spa-Bad buddelt und sich darin suhlt.. Man kann sogar Schaufeln gegen Gebuehr ausleihen. Im Sommer ist es hier komplett ueberlaufen und auch mitten im Winter, also wenn wir dort waren, ist es busy. Coromandel scheint insgesamt ein schoener Ort fuer Fruehling oder Sommer zu sein, auch wenn die Tourimassen dann autauchen, an unserem Wochenende haben wir jedenfalls nur einen kurzen Einblick erhalten.

Mitte Juli habe ich dann meine Arbeit in Camebridge (Kiwipackhouse und Pruning outside) beendet und meine letzte Reise in Neuseeland am 19.7. gestartet - Northland fuer 1,5 Wochen. Hier muss ich gleich vorweg schon sagen, dass es mich umgehauen hat und ich sehr traurig bin, dass ich das Northland nicht schon frueher, also im Fruehling oder Sommer gesehen habe. Man hat so viele Bays und Beaches und oft fuer sich ganz alleine. Unglaublihc, wenn man an unsere Straende denkt. Im Prinzip habe ich die ganze Zeit nur Bay-hopping gemacht, kleine und mittlere Wanderungen und die einen oder anderen Regentage auch mit Lesen verbracht. Herrlich. Ueber 1400km bin ich alleine rumgereist und da war der Zipfel oben, das MUST to do, Cape Reinga, noch nicht drin. Hier bin ich nochmal 400km mit zwei netten Maedels, Emily (ausTaiwan) und Jana (aus D), hingefahren. Am Cape Reinga, hoch oben im Norden an der Spitze, treffen die zwei Ozeane, pazifischer und tasmanischer, zusammen. Dies ist ein besonderer Ort und hat eine tiefe religioese bedeutung fuer Maoris. Das Cape ist der letzte Ort auf Erden hier fuer Maoris bevor sie nach Ihrem Tod in Ihre Heimat Waihiki, zurueckkehren. Sozusagen die Passierschwelle. Man kann wirklich sehen, wo die Ozeane zusammentreffen. Natuerlich auch touristisch, dieser Ort, aber trotzdem besonders. Auf dem Rueckweg haben wir noch die Sandduenen am TePaki Stream bewandert und weiter suedlich den beruehmten 90 mile beach im Sonnenuntergang bewundert. Man kann hierauf auch fahren, aber es ist nicht ohne Risiken und wir haben uns dagegen entschieden. Keine Versicherung deckt es ab, wenn man hier stecken bleibt. Trotzdem tun es die meisten Traveller und ich habe gehoert, es ist ein besonderer Spass. Aber gut, man kann nicht alles machen und erleben.

Nachdem es auf der Ostseite im Northland hoch ging und ich Bayhopping gemacht habe, ging es auf der Westseite wieder Runter. Hier habe ich den aeltesten und groessten Kauri tree bewundert - Tane Mahuta (Lord of the trees) - ca. 2000 Jahre alt, 14m im Durchmesser, 52m hoch! Beeindruckend, wie klein und nichtig alles drumherum wirkte.

Ende Juli kam ich dann zurueck nach Auckland, um mein Auto zu reinigen, Sachen auszusortieren und dann mit meiner Emma letzten Sonntag auf den groessten Automarkt der Stadt zu fahren. In Auckland habe ich dann auch nochmal Svea getroffen und sie hat mich begleitet. Hierueber war ich besonders froh und bin ihr dankbar, denn ich war schon zu einem ziemlich nervoes und zum anderen war einfah nichts los. Schlecht, um sein Auto zu verkaufen. Ich hatte aber ein Kiwipaerchen, das interessiert waren und mich am Montag nochmal getroffen haben. Nach nur 3 Stunden, Testahrt, Diskussion, Check, Verhandlung, haben wir uns auf einen Preis geeinigt -puh... Es hat dann nochmal bis Mittwoch gedauert, bis ich dann mein Geld hatte und das Auto uebergeben habe. War schon komisch, aber ich bin erleichtert, dass es geklappt hat. Insbesondere, weil hier gerade off-season ist und einfach richtig schwierig, Backpackervans zu verkaufen. Das Paar hat sich fuer meine Emma entschieden, weil es in ner echt guten Condition war und mit Abstand (I'm not kidding) der sauberste und ordentlichste Backpackervan weit und breit! :)

Und nun kommen die news: Ich habe dann gestern einen Flug nach Australien, Brisbane, am Samstag (also morgen) um 7h gebucht. D.h. um 4h pick up hier und auf gehts zum Airport. Knapp 4 Stunden Flug und ich werde 9h morgens, australische Zeit dort landen. Gegen mittag werde ich dann an der Sunshine Coast sein. Dort werde ich fuer einige Tage erstmal wwoofen - bei Freunden, von der Familie Ord, bei denen ich gerade (umsonst!) wohne. Die Familie Ord ist die gleiche, bei denen ich in meiner Anfangszeit auf Waiheke gewwooft habe! Die ganze Zeit in NZ waren wir im Kontakt und Michelle, die Mom, hat mich fuer die letzten Tage hier in Auckland eingeladen. Heute abend werde ich was schoenes Kochen und noch nen netten Wein einkaufen. Auf jeden Fall ist die andere Familie mit dieser Familie eng befreundet und daher freue ich mich, dass ich erstmal einen netten, soften, Einstieg in Australien habe. Von dort kann ich dann erstmal wieder alles erledigen - Bank, Steuernummer beantragen, richtigen, bezahlten Job suchen und planen, was, wo und wann als naechstes kommt.

Dies ist also mein letzter Eintrag aus Neuseeland. Irgendwie komisch, dass meine Zeit hier nun rum ist. Aber ich habe alles gesehen, was ich sehen wollte und trotz des vielen Arbeitens bin ich gut rumgekommen und habe meine Reisen hier unternommen. Neuseeland ist ein wunderschoenes Land, mit netten Menschen und einer unglaublichen Vielfalt an Natur. Aber es ist auch hart, hier einen qualifizierten Job zu bekommen, wenn nicht unmoeglich, wenn man keine Kontakte hat. ich hoffe, dies wird in Australien besser. Neuseeland ist einfach eine zu kleine Wirtschaft und hat trotz Exporten in die USA, Australien und Asien, wenig internationale Kontakte und Einfluesse. Und das merkt man dann schon manchmal, wenn man mit Kiwis spricht, fuer die overseas nur Australien bedeutet und die eigentlich bewusst keine Auslaender reinlassen wollen. Sie sind allerdings abhaengig davon. Wenn man die ganze Landwirtschaft betrachtet (und hier habe ich ja nun genug gearbeitet), so erkennt man schnell, dass die Wirtschaft nur funktioniert und in dem Masse gewachsen ist, weil die Arbeit fast ausschliesslich von backpackern und Insulanern (Tonga, Vanuatu) sowie Indern erledigt wird. Entsprechend ist der Ton und die ganze Arbeitsatmosphaere hier ueberwiegend als negativ zu beschreiben. Nette Chefs (orchardmanager, supervisor...) habe ich bis auf zwei Ausnahmen nicht kennengelernt. Zudem muss man haeufig hinterher sein, auch wirklich sein Geld zu bekommen. Toiletten, Waschbecken etc sind ebenfalls rar. Geschweige denn, von einem Unterstad draussen, wenn es regnet. Ich koennte hier noch mehr schreiben, aber ich will auch nicht zu negativ klingen. Ich habe viele unterschiedliche und gute und weniger gute Erfahrungen gemacht und letztendlich war das ja auch alles von mir gewollt. Ich habe eine Auszeit gesucht und war mir bewusst, dass die dafuer zu erldigende Arbeit nicht einfach wird. Aber mein Urteil in hinsicht auf Arbeitsbedingungen, Entlohnung, Ton ggu. Arbeitnehmern usw. faellt vernichtend aus. Mit dem, was man hier verdient, kann man kaum ueberleben. Eiegntlich ist man immer nur auf der Suche nach dem naechsten Job und permanent macht man sich Sorgen. Wenn man reist, bleibt nichts ueber und man faengt jedes mal von vorne wieder an. Ich glaube, ich habe noch nie soviel gegruebelt und war noch nie so oft verzweifelt. Interessanrt, da durch zu gehen. Auf keinen Fall wollte ich heim kommen, wenn ich down bin. Da muss man durch. Ich wollte heim, wenn ich zufrieden bin und alles gesehen habe. Und dieser Punkt ist erreicht. Neuseeland ist erkundet und es war traumhaft schoen, herumzureisen. Nun kann ich gehen. NZ kann ich jedem empfehlen, der mit Geld herkommt! Soviel Natur und soviel Vielfalt udn so wenige Menschen haben wir nirgendwo in Europa. Das ist schon etwas besonders! Um es auf den Punkt zu bringen: ich bereue nichts :-) Ich erlaube mir trozdem, ein hartes Urteil zu faellen, d.h. aber nicht, dass alles schlecht war. Ich habe diese Erfahrungen hier gebraucht:) Viele tolle, interessanteMenschen kennengelernt, denen ich an dieser Stelle auch danken moechte (vll. liest es ja der eine oder andere). Sooo, meine Zeit ist hier nun rum und ich muss langsam Schluss machen. Es ist noch viel zu packen und vorzubereiten fuer morgen. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen, wieviel Kram man so ansammelt, wenn man ein Auto hat.. Nun muss ich aussortieren und wieder alles in einen Rucksack kriegen:(

Viele liebe Gruesse aus Auckland schickt euch,
eure Merlind :-)