German Wursthaus and Leberkaes

05.November 2008 - Barrossa Valley


Heimwehkranken Deutschen kann man diese Gegend empfehlen, obwohl sie nicht so deutsch erscheint wie man nach ihrem Ursprung denken könnte. Immerhin haben die Altlutheraner, die vor dem strengen Regime des Preussenkönigs flohen, hier gute Arbeit geleistet. Sie brachten ein paar Weinstöcke aus Schlesien mit und innerhalb einiger Jahrzehnte verwandelte sich das Tal in eine bluehende Landschaft. Da mit Wein auch meist gutes Essen einhergeht, kann man es sich hier gut gehen lassen wie in allen Weinregionen der Welt. Übrigens, der australische Wein, den man bei uns im Supermarkt kaufen kann, kommt hier aus fabrikmäßiger Herstellung, d.h. aus einem der vielen Hundert Stahltanks, die aussehen als hätte BASF hier eine Niederlassung. Naja, Wein hat ja auch was mit Chemie zu tun! Daneben gibt es Gott sei Dank noch eine ganze Reihe großer und berühmter Winzer wie Wolf Blass, Peter Lehmann oder der berühmteste von allen, Seppelt. Die Gründer, arme schlesische BAuern, wurden in einem Mausoleum ähnlich einem griechischen Tempel beigesetzt. Den Weg hinauf säumen 1000 Dattelpalmen - ist das eine Erfolgsgeschichte oder einfach nur Hybris?
Eine Tour for wine lovers mit einem flämischen Busfahrer, der wie viele andere hier hängen geblieben ist, hat uns heute eingeweiht in die Geschichte und Kultur der Reben und nicht zu vergessen ins wine tasting. Ein guter Ausklang fuer eine Reise, die sich immer schneller dem Ende zuneigt - nächste Woche um diese Zeit sind wir wieder back in good old Germany! Just unbelievable! Besser noch nicht dran denken und die letzten Tage Down Under in vollen Zügen und mit vollen Gläsern geniessen - kann man gut, der Wein ist wunderbar, das Essen lovely und es ist Frühsommer mit gut 25 Grad. Wer will mehr? Wir trinken auf Euch alle, die Ihr das lest, mit den edlen Tropfen aus dem Barossa Valley (der Name ist übrigens nicht deutsch, haha, er stammt von einem Engländer, den das Tal an ein ähnliches Tal bei Cadiz erinnerte). Auch die meisten anderen deutschen Namen wie Gnadenfrei, Lobethal u.ä. sind nach 1918 geändert worden als man nichts mehr mit den bösen Deutschen zu tun haben wollte. Morgen fahren wir noch in das deutscheste aller australischen Dörfer, Hahndorf, damit der Kulturschock nicht zu stark wird.