I am sailing

31.July 2010 - Airlie Beach


Gebraeunte Haut, von der Sonne gebleichte Haare, entspanntes Laecheln auf dem Gesicht. Wo mag ich nur gewesen sein?
Ich war segeln und zwar im Paradies auf Erden, auch bekannt, als die Whitsunday Islands. 74 Inseln, die kreuz und quer vor der Kueste Australiens verteilt sind. Und jede einzelne dieser Inseln koennte direkt von einer Postkarte oder aus einem Reisekatalog stammen.
Laut Touristinfo sollte es regnen bis zum geht nicht mher, wir hatten Sonne bis zum geht nicht mehr. Anfangs war ich ja nicht so davon ueberzeugt, ein Partyboot zu buchen (war das Billigste), aber Party auf diesem Boot hiess nicht, Saufen bis zum Kotzen, wie es hier ja gerne praktiziert wird. Wir hatten super viel Spass, haben nachts auf dem Deck geschlafen, tagsueber auf selbem Deck in der Sonne gelegen (sehr kleines Boot und 22 Leute. Privatsphaere? Braucht man nicht) und uns dem Wind um die Nase wehen lassen. Wir haben Wale und Delfine gesehen und waren mit Schildkroeten schnorcheln, was echt selten ist, weil Schildkroeten normalerweise abhauen, wenn sie Touristen sehen. Was ich auch durchaus verstehen kann. Von da an lautete der Schlachtruf auf dem Boot auch "Turtle", egal ob eine zu sehen war oder nicht.
Der schoenste Platz der Whitsundays und meiner Meinung nach auch auf der ganzen Welt, war der Whitehaven Beach. Der Sand dort ist unglaublich fein, besteht zu 99 % aus silica (keine Ahnung, was das auf deutsch heisst) und macht eine wunderbar zarte Haut, wenn man sich damit abschmirgelt. Jeder, wirklich jeder Fleck dort war ein Postkartenmotiv und alle miteinander waren mehr als nur restlos begeistert.
Unsere Crew bestand aus Lachy und Jared (der super kochen kann), die sich fuer keinen Quatsch zu schade waren. Gestern Nachmittag tauchte ein Seeadler auf und Lachy hat ihn mit den Resten vom Lunch gefuettert. Mutig, mutig. Laut Jared ist er der Steve Irwin der Whitsundays, macht sowas also wohl oefter.
Es wurde gefeiert bis zum Umfallen. Trinkspiele machen einen Heidenspass, selbst wenn man, wie ich, nichts trinkt. Ich kann inzwischen auch auf italienisch fluchen und "Prost" auf koreanisch bruellen (Musik war sehr laut, Bruellen war die einzige Verstaendigungsmethode).
Verbotene Musik auf dem Boot, weil an der Ostkueste zum Erbrechen gespielt: Jack Johnson, Oasis, Kings of Leon und die Red Hot Chilli Peppers. Wer diese Musik spielt, landet im Wasser.
Heute morgen sind wir zu einem lookout gewandert, mitten im Nebel. Lachy hat sich morgens beim Aufwachen verwundert umgeguckt und gemeint: "Wir hatten hier noch nie Nebel." Guckt auf die Karte. "Sind wir immer noch in den Whitsundays?" Ein sehr seltenes Naturschauspiel also, was uns aber ziemlich egal war, wir wollten Sonne. Lachy hat uns versprochen, wenn es nicht aufklart, wenn wir oben auf dem lookout angekommen sind, dann zieht Jared sich aus und wir koennen davon Fotos machen. Sehr zum Leidwesen aller Maedels ist dann aber doch die Sonne rausgekommen und wir mussten Fotos von der Aussicht machen. :-)
Heute abend treffen wir uns alle noch zur After-Party-Party und dann habe ich aber auch erstmal genug vom Feiern.
Ich hatte jedenfalls eine wunderwunderschoene Zeit und bin so froh, dass ich mich entschlossen habe, diesen trip zu machen. Eines meiner besten Erlebnisse, die ich je hatte.
Also dann: kom be, prost, yamas, chinchin, nastrovje und was man sonst so sagt.
TURTLE! *g*