Cowboy Part III

14.November 2011 - Tibooburra


Eine kurze Zusammenfassung über das Leben als Cowboy:
(Der folgende Abschnitt ist vermutlich nicht als Einleitung geeignet und sollte deshalb nur von Personen über 18 gelesen werden! ? Vermutlich assoziiert jeder mit Australien, zufrieden dahin träumende Kängurus, Dingos und Strauße, die ein glückliches und sorgenfreies Leben im Busch führen aber weitgefehlt! Diese Tiere gelten als Plage und werden gnadenlos überfahren, gejagt und einfach liegen gelassen. Der Highway von Armidale nach Tibboworra war übersät mit Kadavern. Für mich war das etwas erschreckend und paradox, zumal das Känguru das Wappentier der Australier ist und stolz auf der australischen Flagge gezeigt wird. Andere Länder andere Sitten! Mein Chef hat mir aber versichert, dass es Millionen dieser Tiere gibt und ich mir keine Sorgen um den Fortbestand der Art machen brauche.)
Nach einer 16 stündigen Fahrt von Ost- nach West NSW hatten wir endlich die Farm erreicht. Die Eltern meines Chefs waren bereits seit 3 Wochen dort um dem ?öden Kleinstadtalltag? zu entfliehen. Jack und Laura, beide etwas über 80 aber sehr fit, freundlich und leicht konservativ . Für deutsche Verhältnisse war das Anwesen meines Chefs, mit knapp 200ha, ziemlich riesig- für Australische jedoch nur ein kleines Fleckchen roter Erde. ? Kaum vorstellbar! Die Schwierigkeit bestand anfangs darin, die Rinder meines Chefs überhaupt zu finden. Zum Glück wurden aber vor vielen Jahren künstliche Wasserlöcher angelegt, an denen sich die Tiere die meiste Zeit aufhalten. Innerhalb einer Woche hatten wir alle Rinder in ein großes Gatter gesperrt und separiert. In den darauffolgenden Tagen wurden die Kälber kastriert, Ohrmarken verteilt und Brandzeichen gesetzt. Diese Arbeit war anfangs ziemlich schwer für mich, da ich sehr tierlieb bin und ich echte Gewissensbisse hatte den kleinen Kälbern weh zu tun. Ich hatte mich aber nun mal für diese Arbeit entschieden und musste da durch. Am Ende habe ich beim sogenannten ausbilden mitgeholfen und 2 Tage lang die Herde durch sämtliche Gatter und Tore getrieben (tatsächlich hat man anschließend eine echte Verbesserung feststellen können).
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Arbeit auf der Farm wahrscheinlich das gefährlichste, abenteuerlichste und spannendste war, das ich je gemacht habe?