XNG

01.July 2011 - Xingang


Eine schön rauhe Fahrt an der Westküste von Australien entlang, später auf dem indischen Ozean wieder etwas ruhiger, dann durch die Selat Lambock - wobei die Sicht bescheiden war, sodass es noch keine Fotos von mir gibt -, vorbei an der Tagalog-Mangalokai, durch die Straße von Taiwan und ins dreckgrüne Meer.
Die Route hat seine zwei Seiten:
In Australien ist die Funke immer schön leise und man hat einfach seine Ruhe auf Wache. Dafür gibts allerdings null Verkehr und überhaupt nichts zum Ausweichen.
In Asien gibts von letzterem genug. Dafür aber die ganze Zeit Gelaber in der Funke. Alle fünf Minuten bricht es aus einem der Brückenbesatzung heraus und er muss erstmal das ?Chingzhouhuiaoahong[...]? nacharmen. Danach gehts einem wirklich besser. Abschalten kann man das nicht, weil ja auch mal was sinnvolles kommen könnte.
Das Löschen der Bulkcontainer ging recht schnell; der Hafen ist groß und dreckig.
Was wirklich äußerst interessant war, war das Anlaufen des Hafens. Wir bekamen unseren Lotsen gute 10 Meilen außerhalb des Hafens an Bord. Der hatte sein eigenes Navigationsgerät in Handyformat mit dabei, für das er nochmal eine Antenne ans Brückenfenster gestellt hat. Ich konnte leider nur einmal ganz kurz aufs Display luren. Sah sehr interessant aus. Unser AIS-Socket (normalerweise schließen die Lotsen da ihre Laptops an) hat ihn überhaupt nicht interessiert.
Dann hat er uns in einen Konvoi einsortiert, der neben dem beboyten Fahrwasser in Richtung Hafen fuhr. Während dessen kam uns ein Konvoi, der im Kanal fuhr, entgegen, wobei an der Seite jedes einzelnen Schiffes bereits ein Lotsenboot klebte. Beide Konvois bestanden aus etwa sechs bis acht Schiffen (kann auch mehr sein). Als der entgegen kommende Konvoi zu Ende war, konnte unserer in den Kanal wechseln.
Dass das dort so gehandhabt wird liegt wohl an den Gezeiten.