Wild campen am Feuer

02.February 2012 - Strahan


Ich komme hier wirklich nicht zum Schreiben. Was ein gutes Zeichen ist.
Gestern (am Mittwoch) durften wir uns, nach der Übernachtung bei Levkes Freunden, noch den Arbeitsplatz von ihnen ansehen. Ein ?Melkkarussel?, also Kuh rein, Saugnäpfe dran, Kuh fährt eine Runde und frisst, Saugnäpfe runter, Kuh macht sich vom bzw. auf den Acker.
Wir sind wie zu erwarten sehr spät los gefahren. Gegen 1 Uhr fuhren wir also Richtung Cape Grim. War richtig schön. Anschließend fuhren wir Richtung Süden, davor wollten wir noch in einem Wasserfall oder Fluss baden.
Letztes wurde es dann. Man stelle sich fünf Menschen vor, die mit Shampoo bewaffnet in das eiskalte Wasser stacksen, auf diversen Steinen ausrutschen und ?Scheiße, wie kalt!!!? schreien. Es war verdammt kalt. Als man dann ca. 2 Minuten drin war, begann der Körper zu brennen. Fühlte sich an wie ein Sonnenbrand. Auch beim Rausgehen war mir alles andere als kalt, im Gegenteil. Levke und Carina wollten nicht mitmachen. Alte Langweiler.
In der nächsten Toilette schnell umgezogen und weiter ging es. Es wurde langsam spät und wir wollten einen Campingplatz suchen, außerdem hatten wir Würstchen, Gemüse und Tzatziki für ein BBQ eingekauft und hatten Hunger.
In einer kleinen Stadt über einem Wasserfall, zu dem wir natürlich auch über Stock und Stein kletterten, fanden wir einen perfekten Platz.
Wir stellten die Zelte auf, die Jungs machten schonmal eine Feuerstelle und wir Mädels machten das Essen. Klassische Rollenverteilung... Als alles fertig war, stiefelte plötzlich ein Anwohner zu den Jungs, die unsere Zelte ca. 100 Meter vom BBQ entfernt aufgestellt hatten. Er sagte, Camping sei nicht erlaubt, er würde nichts sagen, aber vielleicht gäbe es intolerante Nachbarn. Feuer machen ginge nur mit Erlaubnis und es bestünde die Gefahr, dass irgendjemand die Feuerwehr ruft. Die sind hier wirklich vorsichtig mit Waldbränden.
Wir aßen also zuerst, packten wieder alles ins Auto und fuhren außerhalb von der Straße in ein Waldstück rein. Dort campten wir. Carina, Levke und ich schliefen im Auto, die anderen um das Feuer herum, weil es so kalt war. Nachts ist es wirklich viel zu kalt. Auch im Auto haben wir gefroren, selbst wenn es nicht so schlimm wie die Nacht zuvor war.
Ich hatte wie immer ein bisschen Bammel erwischt zu werden, weil ich keine 2000 $ übrig habe, um für das Feuer zu bezahlen.
Der Abend jedenfalls war richtig lustig. Wir tranken, saßen ums Feuer und hörten Musik.

Am Morgen danach kamen wir wieder nicht wirklich früh vom Fleck. Bis wir unten in der Stadt gefrühstückt hatten und auf der Toilette waren, war es auch fast Mittag.
Zitat des Tages:
Julia: ?Wir gehen gleich zur Toilette dort drüben.?
Martin: ?Ja, ich muss auch kacken.?

Ich bin übrigens in einem Auto mit einem Österreicher und einer Schwäbin unterwegs. Herrlich, diese Dialekte. Ich ärger beide immer ein bisschen damit.

Heute waren wir im Mount Cradle National Park. War schön dort, sind zwei Stunden gelaufen, dann wieder zurück. Campen jetzt an einem Strand, bzw. in den Dünen und hoffen wieder, dass wir nicht erwischt werden.