Tasmania The Natural State

07.February 2012 - Bay of Fires


Achtung: Eintrag vom 04.02.12 habe ich auch gerade eben hinzugefügt. Hatte ein paar Tage kein Internet, habe aber immer ein wenig geschrieben. Zum Bilder hochladen ist das Internet im McDoof zu langsam. Das hole ich noch nach.


Vorgestern haben wir in der Nähe der berühmten Wineglass Bay auf einem kostenlosen Campingplatz geschlafen. Ein holländisches Pärchen hat uns den Tipp gegeben.
Die Nacht war lang, ich kam etwa um 4 Uhr ins Bett bzw. ins Auto. War aber ganz lustig, natürlich gab es Goon und wir gingen an den Strand.
Am Morgen danach frühstückten wir auf dem Parkplatz des Nationalparks und wurden von Wallabys belästigt. Langsam aber sicher verstehe ich, warum sie als Plage gelten. Sie sind außerdem so frech, dass sie dauernd an das Essen gehen; selbst wenn man sie tritt verschwinden sie nicht.
Anschließend sind wir zum Lookout der Wineglass Bay gelaufen. Es war ziemlich steil und irgendwie hat es sich nicht gelohnt. Ich habe keine Ahnung, warum diese Bucht so berühmt ist. Aber vielleicht bin ich einfach mittlerweile zu verwöhnt von schönen Aussichten und Stränden.
Kurzerhand entschieden wir uns dazu, nicht den dreistündigen Walk nach unten zu machen und fuhren weiter Richtung Norden.
Das nächste Ziel war die Bay of Fires, ein weiterer sehr bekannter Ort in Tasmanien. Glücklicherweise erfuhren wir im Information Centre, dass direkt am Strand unzählige Campingplätze sind. Dort ließen wir uns natürlich nieder. Der Plan war eigentlich am Strand zu schlafen, so schleppten wir Feuerholz zischen zwei große Steine, die als Windschutz dienen sollten, bis es anfing zu regnen. Es wurde zwischendurch wirklich ungemütlich mit dem Wind und dem Regen, aber am Feuer konnte man es doch aushalten.
Am nächsten Morgen standen wir erst um 11 Uhr auf - bei strahlendem Sonnenschein. Den Tag verbrachten wir fast komplett am Strand. Seit Cape Tribulation hat mich kein Strand mehr so begeistert wie die Bay of Fires. Im Hintergrund sieht man Wald, der Sand ist so fein, dass er hörbar unter den Füßen knirscht, und strahlend weiß, das Wasser ist sauber, klar und türkis. Der Sandstrand wird gesäumt von Felsen, die teilweise orange leuchten. Auf eben jenen sind wir natürlich auch eine Weile geklettert. Das hat erstens Spaß gemacht, zweitens hatte man eine super Aussicht, und drittens konnte man tolle Fotos machen.
Schwimmen waren wir natürlich auch, wobei ?schwimmen? das falsche Wort ist. Die Wellen waren sehr hoch und wir versuchten, auf ihnen zu schwimmen. Ab und zu wurde man aber leider unglücklich erwischt und man wurde unter Wasser gedrückt und herum geschleudert. Nach dieser Erfahrung und dem dazugehörigen Wasser in Nase und Ohren verließ ich das Meer auch ganz schnell wieder.
Gegen Abend fuhren wir nach St. Helens um etwas zu essen und Bilder auszutauschen. Mittlerweile waren fast alle Akkus leer und wir brauchten Steckdosen.
Zum Essen gab es Fish & Chips, Steckdosen haben wir in einer öffentlichen Toilette gefunden. Eine lauwarme Dusche gab es auch, die wir natürlich nutzten. Da saßen wir also in diesem Toilettenhäusschen, mit Laptops, Bier, Sekt und Musik. Ich habe von Sascha einen ganzen Haufen Musik bekommen und das fühlte sich an wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Endlich neuer Stoff.
Wir wollten trotz des langen Weges nach Launceston noch eine Nacht mit den anderen an der Bay of Fires verbringen. Also machten wir nach unserer Toilettensession ein Feuer, hängten Marshmallows rein und hörten Musik. Marshmallows schmecken nicht so prickelnd, aber das Drumherum macht Spaß.

Um 4 Uhr morgens standen wir auf, verabschiedeten uns von Sascha, Julia und Alex und fuhren zum Flughafen nach Launceston. Blöd war nur, dass es noch dunkel war und sich dementsprechend Wallabys, Possums, Quolls, Kaninchen und all das andere Viehzeug auf der Straßen herumtrieben. Martin fuhr (zum Glück) die sich windende Straße entlang, bremste und hupte zwischendrin was das Zeug hält. Trotzdem überfuhren wir ein Wallaby, dass ganz plötzlich aus dem Schatten vor das Auto sprang. Wir müssen richtig drüber gefahren sein, aber es lag nicht mehr auf der Straße, als wir nachsahen. Das Auto hat nichts abbekommen.

Gerade haben wir Martin abgesetzt, jetzt fahren wir Richtung Norden auf eine Lavendelfarm. Später wollen wir noch nach Hobart, morgen nach Port Arthur. Dann fliege ich auch schon zurück nach Melbourne.

Der Roadtrip war richtig toll, auch ohne regelmäßige Dusche und mit zu wenig Schlaf. Alleine das Gefühl, unter dem großartigen Sternenhimmel, der so viel mehr Sterne zählt als in einer Stadt, am Feuer zu liegen oder des Nachts am Strand zu sitzen und den Mond zu bewundern, der wie ein Scheinwerfer die ganze Umgebung beleuchtet, ist unvergleichlich. Tasmaniens Natur ist wirklich wunderschön.


Daniel: Leider nicht in freier Wildbahn. Tasmanische Teufel sind vom Aussterben bedroht und dementsprechend sehr selten. Sie sind aber alles andere als angsteinflößend. Gar nicht, wie Disney sie darstellt.