eine ganz andere Welt

09.March 2011 - Hong Kong


Hong Kong ist anders. Muesste ich meine Erfahrung in einen Satz fassen, waehre er das. Ich koennte in dieser Stadt NIEMALS leben.
Ich bin jetzt schon seit 4 Tagen hier, und habe wirklich genug davon. JA, die Stadt ist interessant und JA, man muss es mal erlebt haben, aber es ist definitiv kein erholsamer Aufenthalt. Mittlerweile kann ich auch die Chinesen nicht mehr sehen. Ich bin wirklich kein Rassenfeind aber irgendwie geht mir das Aussehen nach 4 Tagen in denen ich nur solche Gesichter gesehen habe doch auf die Nerven. Das einzig gute ist, dass ich immer der Groesste von allen bin :D Ja, sie sind wirklich so klein.
Ich bin eigentlich die meiste Zeit nur durch die Stadt gelaufen, am Tag bestimmt 20km, sodass ich jetzt schon Muskelkater habe. Hong Kong ist komplett anders als jede andere Stadt in der ich vorher war. Es sind 8 Mio Menschen auf einer Flaeche die geschaetzt so gross ist wie Muenchen. Man findet kaum ein Haus mit weniger als 10 Stockwerken. Die Luft ist Feucht, hat ueberall einen anderen Gestank und meistens ist es etwas "neblig" was aber wohl eher Dreck als Nebel ist.
Wohnraum ist hier sehr teuer, das merkt man auch im Hostel: Die Zimmer bestehn hauptsaechlich aus Bett, die Kueche ist 1qm gross (ohne Uebertreibung!!) und etwas wie einen Gemeinschaftsraum gibt es nicht.
Zumindest ist das Hostel aber sauber.
Da wir grad von Wohnraum sprechen... in Hong Kong gibt es ca 200.000 Menschen, die als "Cage-People" bezeichnet werden. Sie "wohnen" in einem richtigen Gitterkaefig mit 2 Kubikmetern, der eine Grundflaehe hat auf die gerade eine Matraze passt und ca 1 meter hoch ist. Solche Kaefige sind dann mehrere uebereinander gestapelt und fuellen teilweisse ganze Etagen von Gebaeuden. Absolut unvorstellbar! (am Ende des berichts ein Link zum Foto!)
Hong Kong hat zwar ein tropisches klima, da es aber in der noerdlichen Himmlsphare liegt, herrscht jetzt Winter. D.h. 15-20 Grad und windig. Die selben Temperaturen hatten wir ueberraschenderweisse auch schon in Melbourne und da man als Australienreisender eher nicht so toll darauf vorbereitet ist, lauf ich jetzt seit ewigkeiten mit dem selben Pulli und der selben Jeans rum. Jacke habe ich keine.
Es ist somit auch leicht zu verstehen, wieso ich mir eine Erkaeltung eingefangen habe. Die ist aber dank meiner genialen"cold & flu" Medizin, die ich noch aus Sydney habe, schon wieder am Abklingen. Wirklich viele Highlights gibt es in HongKong eigentlich gar nicht. Die Stadt an sich muss man sicherlich einmal gesehen haben, 5 Tage ist aber eigentlich schon wieder zu lang. Gestern war ich auf dem Victoria Peak, einem Huegel von dem aus man ganz Hong Kong sehen kann (waehre da nicht der "Nebel") und habe ein paar gute Fotos gemacht von der Haelfte der Stadt die der Nebel freigelegt hat. Der Ausblick war wirklich sehr beeindruckend.
Am Sonntag habe ich mit der Faehre die 1-Stuendige Fahrt ans Festland nach Macau gemacht. Macau ist sowas wie das Las Vegas Asiens. Ich wollte eigentlich Poker spielen, da ich das Spiel einfach liebe, nur leider ging es da bei umgerechnet 50 Euro los, was mir dann doch zu viel war.
Schoen glitzern und leuchten tut Macau aber auf jeden fall :D
Hong Kong ist insgesamt nur ein bisschen billiger als Deutschland. Was wirklich billig ist, ist Fastfood (Big Maec Pommes Cola fuer zusammen 2 Euro). Da ich in der Hostel""Kueche"" auf keinen Fall etwas kochen kann, musste McD und Co. ziemich oft herhalten, was mit der Zeit auch nicht mehr schmeckt; von der Gesundheit ganz zu schweigen. Richtiges Restaurantessen ist dann eben doch schon nicht mehr ganz so billig.
Marken-Kleidung kann man hier sehr guenstig erstehen, weshalb ich jetzt wohl den halben Footballverein mit Nike-Hosen fuer weniger als den halben Preis versorgen werde.
Ich habe jetzt noch 24 Stunden hier, denn morgen Abend geht es schon in einer 747 (ja endlich! ich warte schon die ganze Zeit darauf mit einem Jumbo oder einem A380 fliegen zu duerfen) zurueck nach Frankfurt. Wirklich zu Hause bin ich dann Freitag Mittag. Der Flug wird sehr angenehm werden. Endlich wieder anstaendiges Essen, gute Filme, da ich mittlerweile auch die englischen ganz gut verstehe, und ich Fliege auch noch Nachts, kann also schlafen.
So ganz realisiert hab ich das noch nicht, dass es so bald schon vorbei ist. Einerseits freue ich mich zwar sehr auf den Luxus zu Hause, darauf die ganzen Leute wieder zu sehen und vor allem darauf, endlich wieder Football zu spielen, andererseits ist es aber auch Schade dass die Reise zuende geht, denn sie war bisher ja doch das groesste Abenteuer meines Lebens und wird es wohl auch lange bleiben.
Fotos gibts wie auch von den letzten Wochen erst wenn ich zu Hause bin. Dann werde ich auch noch einen Abschlussbericht mit Fazit ueber die Reise verfassen.
bis in 2 Tagen in Deutschland dann!

CagePeople:
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