Segeln, Delfin, Rochen, Schildkroeten...

28.January 2011 - Whitsunday Islands


Am Mittwoch gings dann also wie geplant los. "Broomstick" ist ein ehemaliges Rennboot, das gebaut wurde um das Rennen von Kappstadt nach Rio zu Gewinnen. Dementsprechend schnell ist es auch heute noch! Wir waren insgesamt 20 Leute und eine gemischte Gruppe aus der ganzen Welt und alter von 19-40.
Am ersten Tag gings eigentlich nur ums Segeln. Beim Setzen der Segel durften wir mithelfen, das restliche Segeln hat die 5-Koepfige Crew unter Skipper Rob uebernommen. Es gab immer eine "good site" und eine "sui-site"(ich hoffe jeder versteht den Wortwitz im Namen der Seite ^^) auf dem Boot. Die Suisite ist die, die nach unten haengt also teilweisse sogar am Wasser aufkommt. Wenn man da sitzt kanns sehr ungemuetlich werden. Die gute Seite ist dann eben nach Oben gelegt und man kann sich wunderbar darauf sonnen. Die sogenannten "Turnovers" bei denen man die Seite wechselt,die zum Wind steht, waren interessante Manoever, da das Segel einmal in die andere Richtung gebracht werden musste und jeder, der an der falschen Stelle stand, im wahrsten Sinne des Wortes einen Kopf kuerzer gemacht wurde. Seekrank wurde ich nur wenn gerade guter Wellengang war und ich unter Deck musste. Sobald man wieder aufs Deck geht und den Horrizont fixiert, ist es auch gleich wieder weg. Uebergeben musste sich auf der ganzen Tour keiner. Wir sind dann zu einem geschuetzten Ort zwischen 2 der unzeahligen Whitsunday Inseln gefahren und haben dort geankert. Abends wurde noch der Australia Day gefeiert. Als um 11 dann alle bis auf 3 Leute im Bett waren und wir 3 ans Heck gegangen sind um die Milchstrasse zu bewundern, die man hier unglaublich toll sehen kann (tausende von Sternen am Himmel) haben wir staendig irgendwas im Wasser gehoert. Die anderen meinten, dass das springende Fische seien, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das ein Atemgeraeusch war. 5 Minuten spaeter wussten wir bescheid: 1 Meter von meinen Fuessen entfernt kahm ein Delfin an die Wasseroberfleache, Atmete und tauchte wieder ab. Ich konnte mein Glueck gar nicht fassen. Insgesammt sind wir dann eine Stunde dort gesessen und haben dem Delfin im Mondschein zugesehen, wie er insgesamt bestimmt 30 Kreise ums Boot gezogen hat und jedes mal am Heck aufgetaucht ist um zu atmen. Ein wahnsinns Erlebnis.
Am naechsten Morgen waren die ganzen Suffkoepfe die um 11 ins Bett gefallen sind furchtbar neidisch auf uns :D
Wir sind sehr frueh aufgestanden und waren das erste Boot am Whitheaven Beach der auf der groesten Insel der Whitundays ( einfallsreicher Name: "Whitsunday Island") gelegen war. Der Name des Strandes ist Programm. Der Sand ist so hell, dass er die Fuesse kuehlt anstatt sie zu verbrennen. Leider hatten wir am 2. Tag die meiste Zeit schlechtes wetter und konnten die Farben des Strandes und Oceans in der Sonne nie sehen. Das hat diesen Teil der Ausflugs ziemlich ruiniert, denn so war es einfach nur ein heller Strand. Was aber wirklich gut war ist, dass 2 Meter an mir vorbei 2 Rochen im knietiefen Wasser geschwommen sind. Wegen den Rochen mussten wir auch immer Schutzanzuege tragen um bei einem eventuellen Stich keinen grossen Schaden zu nehmen.
Nachmittags gings dann ans Great Barrier Reef auf das ich am meisten gespannt war. Und meine erwartungen wurden erfuellt! Fuer 70$ konnte man Flaschentauchen, was mir das Geld aber nicht wert war, da man bei einer Rifftiefe von 3-5 Metern auch beim Schnorcheln alles wunderbar sieht. Schnorcheln an sich war entspannter als ich dachte. Man legt sich einfach ins Wasser und schwimmt nur wenn man wo hinwill. Ansonsten braucht man sich gar nicht zu bewegen und geht auch nicht unter oder so. Da man das Riff wegen des schlechten Wetters vom Boot aus nicht sehen konnte, war ich erstaunt was man beim Schnorcheln ploetzlich sah. Alles voller Korallen und Fische. Die Farben der Korallen haben mcih leider enttaeuscht, was das betrifft ist das GBR nicht das berauschendste, das meiste war grau und hat den eindruck gemacht als waere es einfach "verstaubt" nur gelbe und blaue Korallen hat man haeufiger gesehen. Dafuer waren die Fische umso besser. Ich konnte leider keine Fotos machen da meine Kammera nicht wasserdicht ist, aber ich habe euch eine Auswahl an Fischfotos aus dem Internet zusammengestellt die ich alle gesehen habe. Eine Qualle war auch dabei. Nach 2 Stunden Schnorchelnwurde einem selbst im 27 Grad warmen Wasser etwas kalt und da ich eh schon der letzte im Wasser war, lies ich mich dann auch abholen und zurueck aufs Boot bringen.
Abends gabs dann BBQ bestehend aus Steaks, Kartoffelsalat usw. die Verpflegung war allgemein sehr sehr gut und auch mehr als genug. An diesem Abend waren zwar keine Delfine da aber unser Skipper hat mit einer kleinen Schnur und Haken einen Tintenfisch nach dem anderen aus dem Wasser gezogen.
Am letzten Morgen sind wir dann noch einmal an eine andere Stelle des mit 1000km Laenge groessten Korallenriff der Welt gefahren und durften nochmals Tauchen. Diesmal konnte ich die ersten Fische schon vom Boot aus photografieren. Dann gings wieder ab nach unten, diesmal haben wir alle zusammen eine grosse Schildkroete mit ca 1m Laenge gesehen und da ich die meiste Zeit lieber fuer mich alleine geschnorchelt hab, habe ich noch eine 2. gleicher Groesse entdeckt mit der ich 100 Meter weit mitgeschwommen bin. Die Fische im Riff sind allgemein nicht wirklich Schaeu. An die grossen kann man so auf einen bis zwei Meter ran an die kleinen Schwarmfische sogar auf ein paar Zentimeter.
Riffhai habe ich leider keinen gesehen. Nicht mal mein Blut im Wasser (an einer Koralle geschnitten) hat sie angelockt :(
Dann gings auch schon wieder ans Segel setzen und zurueck richtung Airlie Beach Hafen.
Insgesammt war die Tour ein voller Erfolg. Die einzigen schlechten Dinge war das Wetter, das uns Whitheaven Beach versaut hat und die Tatsache dass wir mit den Haien kein Glueck hatten. Leute habe ich auch ein paar Kennengelernt. Besonders viel unterhalten hab ich mich mit dem Irischen Zahnarzt Jimmy der mal eben seine Praxis hingeschmissen hat um nach Australien zu kommen, der Schweizerin Simone mit der ich nur Englisch gesprochen habe weil wir beide keinen Bock auf Deutsch hatten und ein Deutsches Paerchen deren Namen ich leider nicht mehr weiss. Jimmy hab ich auch beim Schnorcheln sanft in den Fuss gebissen... ihr glaubt gar nicht was der fuer eine Hai-Angst bekommen hat :D
Die Liste meiner besten Australienerlebnisse wird jetzt mit Abstand vom Schnorcheln am GBR angefuehrt.
Heute ist noch Abschlussparty mit Freibier in einem Pub in Airlie Beach und morgen gehts, nachdem ich Amy und Adam wieder treffe, auch schon zurueck nach Brisbane wo ich noch 2 Wochen verbringen muss (ja "muss", es wird langweilig), da ich auf meinen Flug warten muss.
bis demnaechst