Arbeit, Arbeit, Arbeit...

29.November 2010 - mildura


Um es mit wenigen Worten auszudruecken, wie die Wochen in Mildura waren: heiss, anstrengend, feuchtfroehlich, stressig und dramatisch.

Arbeit:
Wir haben die ersten 3 von unseren insgesamt 7 Wochen mit beschissenen Jobs verbracht und mit beschissen meinen wir auch beschissen :D
Wir haben Bohnen gepflueckt fuer 1,5 Dollar pro Kilo, haben Orangen gepflueckt fuer 21 Dollar pro Bin (ein Bin hatte ca. 500 kg) und Weinblaetter gerupft fuer 50 Cent pro Baum: sprich der Maximumverdienst war 60 Dollar am Tag (und da musste es wirklich gut laufen) fuer mindestens 8-9 Stunden Arbeit!

Ratet mal, was am meisten weh getan hat:

a) Ruecken
b) Arme
c) Beine
d) Alles

Aber wir hatten auch Glueck, Hans hatte einen Job auf einem Weingut und hat 15 Dollar pro Stunden verdient und das fuer ca. 14 Tage und Lara hat fuer ebenfalls ca. 15 Dollar pro Stunde Zucchini gepflueckt, 4 Wochen lang. So konnten wir wenigstens ein bisschen Gewinn machen :)

Wohnen:
Sagen wirs mal so: es war billig, aber nicht immer gut :D Wir hatten mit Valerie und Michel, dem deutschen Paerchen, dass mit uns mitgereist ist einen Caravan zusammen. Es gab einen offenen Wohnraum, in dem es bei schlechtem Wetter tierisch kalt wurde und eine gemeinsame Kueche und ein gemeinsames Bad fuer insgesamt 23 Personen.
Ergebnis: Kueche war abends immer proppenvoll, das Klo ist jeden Tag verstopft und/oder uebergelaufen.
Des Weiteren hatten wir noch zwei Campingduschen und ein Dixi-Klo, das aber nur im absoluten Notfall benutzt wurde, wenn ihr versteht, was wir meinen ;)
Achja, ein Hund mit Krebs hat auch mit uns gelebt :D

Leute:
DIe Leute waren genial! Wir haben mit der Zeit eine kleine Familie gebildet und es waren echt alle Nationen vertreten.
- eine Irlaenderin, die ihrem Image gerecht wurde und immer am betrunkensten war
- 2 Italiener, die ebenfalls ihrem Image gerecht wurden, auf Italienisch diskutiert haben und Pizza gebacken haben fuer uns (die beste, die wir jemals gegessen haben)
- ein lustiger und manchmal notgeiler Franzose (Zitat: "Ich muss heut Abend gut aussehen weil ich heute Sex brauche", oder "Wenn ich eine Frau treffe habe ich 2 Fragen: 'Hallo wie heisst du?' und 'Blowjob?' ")
-ein Estlaender, der die besten und aufwendigsten Sandwiches machen konnte und gelacht hat wie Annoying Orange
-ein Franzose, mit dem wir immer deutsch-franzoesichen Essensaustausch gemacht haben

und die franzoesischen Twins, einen Haufen Deutsche (Angelina, Bernd, Linda, Chris und Steffi), die Finninen, die Irische Mafia usw usw.

Don:
Don (eigentlich Serdar Donmez - wie man hoert, ein tuerkisch-staemmiger Aussie) war unser "Betreuer", der uns die Miete und auch sonstiges Geld abgeknoepft hat und uns die Jobs vermittelt hat. Sagen wirs mal so: ein dicker, zu behaarter Mann, der nicht wusste, was das Wort Guertel bedeutet, sich fuer unglaublich cool hielt, sich von unserem Geld eine Harley gekauft hat und mit seinem Jaehzorn fuer einigen Aerger sorgte.
Z.B. hat er 7 Maedchen mitten in der Nacht aus seinem Haus geschmissen (wo er auch Backpacker wohnen liess) und auf der Strasse abgesetzt, warum weiss keiner genau.
Er hat uns auch immer hingehalten mit ungenauen Angaben ueber Jobs und leeren Versprechungen, dass wir bessere Sachen bekommen. Ausserdem mussten wir ihm jeden Tag 10 Dollar bezahlen, dafuer dass er uns zu unserem Job hinfaehrt und uns abholt, mit unserem eigenen Auto durften wir nicht fahren!

Momentan schuldet er uns immer noch Geld, das bekommen wir auch zurueck oder wir kidnappen seine Harley und schicken sie in Einzelteilen zurueck!