2 von 2

03.March 2009 - Darjeeling


. Der meinte dann auch, dass 100 Rupee normal seien, ob wir denn viel Gepäck hätten. Wir haben verneint und er hat uns gesagt, dass wir nur ein paar Treppen bergab gehen müssten und dann wären wir da.
Da wir von unseren Erlebnissen am Vormittag nicht mehr ganz auf die Zeitangaben vertraut haben, haben wir schon vermutet, dass es länger als ein paar Minuten wären, aber haben es gewagt.
Und wir konnten es selbst kaum glauben, da sind wir den ganzen Tag in den Bergen umhergeirrt, und nach 10 Minuten Treppensteigen waren wir wieder am Ausgangspunkt.
Unglaublich.
An diesem Tag haben wir aber festgestellt, dass die Mentalität doch schon ziemlich unterschiedlich ist, obwohl die Distanz ja nicht so groß.
In Darjeeling waren viele Frauen westlich gekleidet, also kaum Sarees etc. Viele hatten sogar Körperbetonte Kleidung und Stöckelschuhe an. (was mir ein Rätsel bei den Bergen ist)
Wir haben Pärchen Händchenhaltend und sogar umarmend gesehen, was in Raiganj undenkbar ist und die Menschen waren alle wesentlich freundlicher uns gegenüber. Ich denke mal, das liegt daran, dass es ein ziemlicher Touriort ist und auch wenn im moment keine Saison ist, sind die Einwohner an ausländische Gesichter gewöhnt.
In Raiganj, vor allem in DDC , grüßen wir die Leute auf dem Flur etc und die meißten grüßen nicht zurück. Chelsea und Ich machen uns schon einen Spaß draus und sagen, dass wir Geister sind. Das ist wirklich komisch, wir laufen keine 2 Meter an denen vorbei, sagen laut und freundlich Namaskar und die starren nur zurück und bekommen kein Ton heraus.

Auch wenn uns während dem ganzen Laufen tagsüber ziemlich heiß war, ist es in Darjeeling noch ziemlich heiß. Nachts hatte ich immer 2 Schlafanzughosen, Socken, und 2 Pullis Flies an, Chelsea sogar ihre Mütze, und ich hatte eine dicke Decke und meinen Schlafsack und es war kalt. Das liegt vor allem auch daran, dass Inder keine Heizsysteme kennen. Sowas gibt?s einfach nicht, weil es in den meißten Gegenden nicht so kalt wird, dass man das bräuchte und in den anderen Gegenden?.
Deswegen konnte ich mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden Wasser an meinen Körper zu lassen und habe 4 Tage nicht geduscht! Ihhhh ?
Am nächsten Morgen mussten wir dann um 4.45h aufstehen, um den Sonnenaufgang auf dem Tiger Hill zu sehen. Ich hatte alle Klamotten an, die ich mithatte, 3 Schals und hab die Wolldecke aus unserem Zimmer mitgenommen?
So dick eingemummelt gings dann auch und der Sonnenaufgang war wunderschön. Wenn Superwetter gewesen wäre, hätten wir den Mount Everest sehen können, aber dazu war es leider zu nebelig. Wir haben aber ein paar andere entfernte Berggipfel gesehen. Danach sind wir noch mit dem gemieteten Auto zu einem buddistischem Monastery, dem War Memorial, Rock Garden, japan. Tempel und einem anderen Park mit Wasserfällen gefahren.
Es war lustig, dass wir den ganzen Tag über wieder den Leuten begegnet sind, die wir morgens schon beim Tiger Hill gesehen haben. Nachmittags sind wir dann nochmal nach Chowastra gelaufen, diesmal auf dem kurzen Weg, weil uns gesagt wurde, dass es einen ?Big Bazar? gibt. Wir haben uns schon voll gefreut, aber als wir uns dann durchgefragt haben, war es ein Einkaufszentrum mit dem Namen. Das war das erste Einkaufszentrum, das ich in Indien gesehen habe. War aber innen ziemlich leer, hatte kaum Geschäfte, komische Atmosphäre.
Wir haben dann unseren restlichen Tag damit verbracht auf ein paar Stufen zu sitzen, Schokolade aus einem frz. Laden zu essen und die Leute zu beobachten, die vorbeigelaufen sind. Es waren relativ viele ?Westerner? unterwegs, vor allem weil wir in Raiganj immer die einzigen sind. Wir haben gedacht, dass man sich mal unterhalten kann und fragt, was die so in Indien machen, aber die haben uns alle ignoriert. Sind wir ja gewöhnt ?

Am nächten Tag sind wir dann nach Gangtok gefahren, um Puthumai zu treffen. Eine Mitarbeiterin aus Kolkata war auch dabei, sie war es auch die uns in Kolkata rumgeführt hat, Shubra.
Wir haben ein paar Sachen besichtigt, wie einen Tempel und ein großen Wasserfall. Die Missionairies of Charity (MC Sisters), die von Mutter Teresa gegründet wurden, haben uns durchgefüttert. Es gab so leckeres Essen und total viele verschiedene Sachen. Abends im Hotel hab ich dann mit der Mama und der Oma telefoniert und um die anderen nicht zu stören, hab ich mich an die noch leere Rezeption gesetzt. Kurz darauf kamen ein paar Kinder, vielleicht 14 oder so und haben getanzt und gesungen und sich kaut unterhalten. Das ist normal, dass Inder oft nicht die Privatsphäre anderer bedenken. Als ich dann wieder im Zimmer war, hat das eine Mädchen geklopft und als sie mich sah, hat sie erstaunt gefragt, ob ich hier schlafe und als ich ja gesagt habe, hat sie sich entschuldigt und ist wieder gegangen. 20 Minuten später hat sie wieder geklopft und Shubra ist an die Tür gegangen.
Das Mädchen hat gefragt ob die Foreigners da wären, ihnen wäre so langweilig und sie würden gerne Freundschaft mit uns schließen. Shubra hat gesagt wir würden schon schlafen und darauf hat das Mädchen dann geantwortet: Ok dann morgen!
Hallo? Wer bin ich denn? Ein Radio das man ausleihen kann oder wie?
Sie hat dann nur gesagt, dass wir morgens um 6 Uhr das Hotel verlassen, weswegen das nicht möglich ist. Was auch gestimmt hat.
Ich weiß ja, dass es nicht böse gemeint ist und dass die wahrscheinlich nur aufgeregt sind einen weißen Menschen zu sehen, aber das find ich echt unhöflich.

Am nächsten Morgen nach der Messe sind wir dann Richtung chinesische Grenze gefahren. Es hat so 2 ½ Stunden gedauert, ich hab die meiße Zeit geschlafen. Ich hatte eine richtige Grenze erwartet mit Soldaten und was weiss ich was, aber es war ein See, der meißtens zugefroren ist und von Bergen umgeben. Überall lag Schnee, was für Inder eine totale Seltenheit ist und man konnte auch Yaks reiten und den See umrunden. Die Landschaft war wunderschön und wir hatten auch Glück mit dem Wetter, die Sonne hat gescheint. Aber es war mal wieder kalt! Wir hatten eine kleine Schneeballschlacht und sind ein bisschen rumgelaufen und dann wieder gefahren.
Wir hatten einen kleinen Snack bei den MC Sisters und haben dann ein Auto genommen wieder zurück nach SIliguri. Das hat so 4 ½ Stunden gedauert. Von dort haben wir gleich einen Bus erwischt, und sind bis um 11h nachts zurück nach Raiganj gefahren. Der Bus war aber der bequemste, in dem ich je gesessen habe. Die Sitze konnte man zurückklappen und super schlafen.

Jetzt bin ich also wieder hier, fahre aber schon am Donnerstag nach Kolkata, wo es im moment 33 Grad sein sollen. Da bleib ich dann ein paar Tage und fahr dann mit dem Zug in den Süden, nach Pune!

Alles Liebe

Achso ich soll auch noch ganz liebe Gruesse von Sister Filou an Mama und Papa ausrichten!
Ich glaube sie denkt, dass ihr ganz arm dran seit, solange ich nicht in Deutschland bin, weil sie jetzt schon immer sagt, dass sie mich vermissen wird :)

Kussi

mehr fotos unter:

http://www.facebook.com/album.php?aid=2055749&id=32404648&l=5cdf1

http://www.facebook.com/album.php?aid=2055743&id=32404648&l=42d32

http://www.facebook.com/album.php?aid=2055748&id=32404648&l=1002b

Hoffe es klappt....