On the Road Again

13.August 2013 - Great Ocean Road


Am nächsten Morgen machten wir uns auf, unseren Mietwagen abzuholen, den wir gebucht hatten, um die Great Ocean Road für drei Tage zu machen. Die fängt zwei Stunden westlich von MEL an und geht so ca. paar hundert Kilometer an der Küste entlang. Kurz zurück zum Hostel, das Gepäck einladen und schwups waren wir mal wieder on the road. Wir konnten es diesmal gemütlicher angehen lassen, die Strecken waren im Vergleich zu WA viel geringer?war auch sehr komisch für uns, schon nach ein oder zwei Stunden an einem Tageszielort angekommen zu sein :D In einer Kleinstadt entdeckten wir einen kleinen Tretbootverleih (eigentlich nur ein Mann und sein kleiner Van und ein paar Boote an einem kleinen Seitenarm einer Bucht) und so schipperten wir spontane 15 Minuten bei ziemlichem Wind, was uns das Kompliment des Bootsleihers einheimste, dass er schon Langstreckenradfahrer schlechter hat treten sehen ? Hehe. Wir haben auf dem Boot auch das ganze maritimbezogene Vokabular hervorgeholt (Alles in Butter aufm Kutter, z.B., nur zu Mann über Bord kam es leider nicht :P) und ?What shall we do with the drunken sailor? gesungen ? Dann verbrachten wir eine furchtbar windige und regnerische Nacht im Zelt? und das Zelt muss man an dieser Stelle echt mal loben, das is der Terminator unter den Zelten, durch nichts einzuschüchtern! Am nächsten Tag ging es dann immer weiter die Küste entlang, mit Zwischenstop an dem Leuchtturm, der in dem Film ?Mad Max? anscheinend vorkommt. An einem Strand war die Brandung ziemlich, eh, einnehmend, sag ich mal und der Gehstreifen relativ schmal, sodass Philipp sich plötzlich mitten im Wasser befand beim Fotografieren :D Viele Stellen entlang des Wegs haben mich sehr an Irland erinnert?die kurvigen Strassen, die Felsen direkt am Meer?insgesamt war alles nur bisschen größer eigentlich?aber genauso stürmisch. Es war so verdammt stürmisch, das Auto hat gewackelt wie an Twilight Beach an der Westküste und ich hatte paar Mal Schiss, echt weggeweht zu werden. Diese Nacht würde auf jedem Fall im Auto verbracht werden! Am späten Nachmittag, bei tollen Lichtverhältnissen, erreichten wir die 12 Apostel, die Hauptattraktion der Great Ocean Road. Das sind Felssäulen in der Brandung, ehemals Teil des Festlandes, aber durch Wasser und Wind isoliert erodiert. Und das sah schon doll aus, wie die da stolz in der Brandung standen?die Brandung allein war schon ein absoluter Hingucker, das Meer ist da richtig furchteinflößend, richtig gewaltig und laut und brechend. An dem einen Strand lag zum Beispiel auch ganz viel fluffiger Schaum, den die Brandung produziert. Alles sehr eindrucksvoll. Die Nacht verbrachten wir dann, wie gesagt, im Auto auf nem Campingplatz, was angesichts des erneuten Regens und Stürmens nachts auch sehr schlau war. Den dritten Tag hatten wir dann nochmal voll zur Verfügung, weil wir das Auto erst am nächsten Morgen würden abgeben müssen. Also liessen wir uns auf der restlichen Küstenstrecke noch viel Zeit, besuchten noch einige Formationen an der Küste, die genauso imposant und einzigartig waren durch die Erosion wie die 12 Apostel und machten uns dann am frühen Nachmittag ins Landesinnere, um noch eine durch Vulkane entstandene Landschaft zu besuchen. Das sah dort auch so toll aus, die Hügel waren riesig, aber ganz weich, überall waren kleine Seen, wo früher die Lavaaustrittslöcher waren und dort befindet sich auch der größte inländische Salzsee Australiens, dessen Salzgehalt dreimal so hoch wie der im Meer ist? Dann waren wir am Abend auch schon wieder in Melbourne, wo wir noch 5 Tage verbringen würden bis zum Abflug.