Die Woche vom 09.09. bis heute

16.September 2008 - Tully


Am Dienstag hatten wir unseren ersten Tag auf der Banana-Farm. Um 5.45 Uhr werden wir abgeholt, d.h. um 5.00 aufstehn. Am ersten Tag mussten ich nur die Plastiktüten aufhängen und sortieren, an denen die Bananenstauden an den Bäumen hängen. An den verschiedenen Farben der Tüten kann man erkennen, wann die jeweiligen Bananen gepflanzt wurden. Da wir wiederverwendbare Tüten haben, durften ich diese erstmal sortieren. Dominic musste allerdings schon am ersten Tag humpen gehn. Dabei läuft man durch die Bananenfelder und die Bäume deren Stauden geerntet werden können, werden dann vom Cutter mit einer Machete angeschlagen. Der Humper muss die Staude dann herunterziehen, so dass der Baum an der Einschlagstelle einknickt bis die Staude halbwegs auf seiner Schulter liegt. Danach haut der Cutter die Staude dann mit seiner Machete ab, so dass sie auf die Schulter fällt, was recht weh tun kann, da eine Staude bis über 70 kg wiegen kann und die Bananen auch noch grün und hart sind. Dann muss man die Staude zum Anhäger schleppern, der dann in den Shed gebracht wird, wenn er voll ist. Nach dem Frühstück kam er dann aber in den Shed zurück, da er sich beim Gumboot-Festival den Daumen in einer Autotür eingeklemmt hat und die Stauden nicht richtig greifen konnte. Der Shed ist quasi eine Halle in Mitten der ganzen Bananenfelder in dem die Bananen gewaschen, sortiert und verpackt werden. Die nächsten Tage musste ich dann das Stocking machen. D.h. die verpackten Kartons mit den Bananen (je 13 kg) vom Fließband nehmen und auf Paletten packen. Jede Palette 11 Reihen und zwischendurch immer wieder verschnüren und Kleber draufmachen usw. Freitag hatten wir dann wieder einen Tag frei, weil da wohl eine Hochzeit in der Familie war oder so. Am Freitag mussten wir dann erstma vor den Bullen flüchten weil wir Abends im Park vorgeglüht haben und öffentlich trinken ist hier ja schließlich nicht erlaubt. Plötzlich kamen die mit Blaulicht in den Park gefahren und jeder hat nur noch gegriffen was ging und dann ab ins Hostel gerannt. Schlauerweise hat eine Französin ihren Ausweis und alles dort liegen lassen. Ein paar Minuten später standen sie dann auch schon vorm Hostel. Da sie nicht so gut englisch kann hab ich dann erstma mit den Bullen gelabert, dass sie ja eh nich beweisen können, dass sie im Park was getrunken hat. Dann haben die gleich was von Alkoholtest gelabert und so. Wär zwar auch kein Beweis, dass sie im Park getrunken hat aber egal. Dann meinten sie wo ich denn gewesen wär. Im Hostel natürlich ;) Naja, jedenfalls meinten sie dann, dass ich mal zurück ins Hostel gehen sollte weil sie mit ihr allein labern wollten. Auf jeden Fall hat sie ihre Sachen wiederbekommen ohne irgendwelche Konsequenzen. Danach waren wir dann noch alle im Rafters wo sie mir dann zum Dank erstma mein ganzes Bier über mein T-Shirt und die Hose gekippt hat. Naja waren halt alle n bischen koma und manche Leute können dann nich mehr ganz geradeaus laufen hab ich gemerkt :) Samstag waren wir dann in Mission Beach (siehe Bericht vom 13.09.08) und Sonnt haben wir den Mount Tyson bezwungen (siehe Bericht vom 14.09.) Gestern musste ich dann auch zum ersten Mal humpen. So eine scheiß Arbeit. Sieht schon lustig aus wenn die riesigen Stauden auf die zufallen siehst aber nach ner Zeit tuts ganz schön weh. Zum Glück musste ich nach dem Frühstück zurück in den Shed weil sich dort alles gestaut hat. Darum musste ich gestern und heut dann wieder Stocking machen und ich hoffe das bleibt auch so. Aber alle sagen nach ein paar Tagen hat man sich an das Humpen gewöhnt. Aber zum Glück hängen die Stauden in diesen Tüten am Baum, denn öfter sind auch mal Schlangen oder Ratten in den Stauden, die dann im Shed zum Vorschein kommen. Gestern hat der Cutter mir nen coolen Frosch in die Hand gegeben. Der war so neongrün und hatte Saugnäpfe, so dass er auch in der Hand sitzengeblieben ist, wenn man die Hand gedreht hat. Dominic macht nun die meiste Zeit dieses Tüten aufhängen und sortieren.