Anreise

29.July 2018 - Chiole


Wir sind alle gesund in Chiole angekommen. Die Anreise hat insgesamt 27 Stunden gedauert. Und wo gab es die größten Probleme? Na klar: Bei der Deutschen Bahn :D Alle ICEs hatten enorme Verspätung und die Klimaanlage ist ausgefallen. Egal, darauf waren wir eingestellt und pünktlich am Flughafen. in Frankfurt.
Dort haben wir unsere Gefährten getroffen: Nils, Annika; Kevin und Luis, mit denen wir schon länger bekannt sind; außerdem Tobias, Dennis und der Reiseleiter Gena aus Lemgo, die wir in zwei Vorbereitungstreffen kennengelernt haben.

Der lange Flug nach Addis Abeba mit Ethiopian Airlines war sehr komfortabel mit umfangreichem Entertainment und genügend Essen und leckeren Getränken. An der Sicherheitskontrolle zum Weiterflug nach Lilongwe konnten wir problemlos große Wasserflaschen, Taschenmesser etc. mitführen. Der dreistündige Flug nach Lilongwe ging vorwiegend über braune Wüste, teils übersät mit kleinen Büschen, da wir uns hier im Winter nach der Regenzeit befinden. Die letzten 20 Minuten flogen wir über den riesigen Malawisee. Als wir um 13 Uhr aus dem Flugzeug ausstiegen, waren wir von der kühlen Luft überrascht. Dann wurden wir von einem Jahreshelfer aus der "Zentrale", das heißt aus dem Kinderheim in Chiole, abgeholt.

Tatsächlich sind wir bis auf die letzten 20 Minuten die ganzen 3 Stunden auf einer geteerten Straße gefahren. Die erste Überraschung war, dass so viele Autos in diesem Land unterwegs waren. Und auf der Straße standen zig Verkäufer, die zum Beispiel ein Spielzeugauto oder ein paar Schuhe verkaufen wollten. Und wo man auch hinschaut, überall sind Menschen. Das Leben spielt sich hier komplett draußen ab. Überraschend war auch der rauchige Geruch in der Luft, auch außerhalb der Großstadt Lilongwe. Das rührt wohl von den tausenden kleinen Feuerstellen, auf denen sich die Leute ihr Essen zubereiten.
Um 17:30 Uhr ging die Sonne unter. Jetzt verstehe ich, warum auf der malawischen Nationalflagge eine untergehende Sonne abgebildet ist. Die Schönheit ist nicht in Worten zu beschreiben und erst recht nicht auf Fotos einzufangen. Das gesamte Land wird bis zum Horizont in ein warmes Rot getaucht. Hatten wir uns bis da noch unterhalten und laut gelacht, kehrte nun Ruhe ein, und man blickte eine Viertelstunde gen Himmel, bis die Sonne von einem Hügel verdeckt wurde und die anschließende Finsternis uns zum dringend benötigten Schlaf bewog. Selbst das wilde Schaukeln und Hüpfen des Autos auf der Schotterpiste, die zum Kinderheim führte, konnte manch einen nicht wecken. Selbst im Dunkeln gingen überall neben der Straße noch hunderte Menschen, die sich gefährlich nah neben den halsbrecherischen Überholmanövern bewegten.