Abschlussbericht

30.September 2017 - Köln


Nach 3 Wochen und insgesamt 23.190 zurückgelegten Kilometern sind wir Donnerstag nachmittags wieder gesund und munter zuhause angekommen.

Wir freuen uns, wieder in Reichweite von Familie und Freunden zu sein :)

Unsere Flitterwochen sind so verlaufen, wie wir es uns erhofft haben; vor allem sind wir dankbar dafür, dass wir von Krankheit, Regen und Mücken nahezu verschont geblieben sind. Denn das war die Grundlage dafür, dass wir die Zeit zu zweit genießen konnten.

Wir haben so viele neue Eindrücke gesammelt, dass wir fast schon vergessen haben, dass die Reise in Dubai begonnen hat.

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Viet Nam: so würden es die Einheimischen schreiben. Sie scheinen alle Wörter in ihre Silben zu zerlegen. Warum? ? eine der vielen ungeklärten Fragen.

650 km per Eisenbahn,
1.700 km per Sleeper Bus,
350 km per Bus

sind wir durch das schmale, aber sehr langgezogene Land gefahren und konnten auf diese Weise tief in die fremde Kultur eintauchen.

Wenn wir jetzt, mit zwei Tagen Abstand Vietnam mit zwei Worten beschreiben müssten, wäre das ABWECHSLUNGSREICH und LAUT.

Als wir vorgestern mit dem ICE mitten in Köln angekommen sind, war es tatsächlich das Schönste, sich auf dem Fußweg zur Wohnung normal auf dem Bürgersteig bewegen und unterhalten zu können. Keine Rollerfahrer auf dem Bürgersteig, keine tausend Gerüche, kein wildes Hupen, keine Menschen, die einem an jeder Ecke etwas verkaufen wollen. Köln kam uns fast schon dörflich ruhig vor!

Ja, als weißer Westler hatten wir oft das Gefühl als wandelndes Portemonnaie betrachtet zu werden. Hiervon kann man genervt sein (z.B. verhältnismäßig teure Eintrittsgelder) oder die Vorteile sehen: Für wenig Geld bekommt man überall Essen, Trinken, Hotels, Ausflüge, Taxen etc. angeboten. Das macht das Reisen in Vietnam sehr einfach! Auf der anderen Seite haben wir total liebenswerte Vietnamesen kennengelernt, die einem den Abschied aus Vietnam schwer machen. Besonders das allgemeine Miteinander ist merklich höflicher als in Deutschland. Keine Sprühereien an Gebäuden, keine betrunkene oder drogenabhängige Pöbler, keine lauten Auseinandersetzungen. Aber Vietnam hat auch immense Problem: Überall liegt Müll! Egal ob Essensreste oder Bauschutt: Was nicht mehr gebraucht wird, landet in der Natur. Und da, wo keine Menschen wohnen und die Umgebung besonders attraktiv ist (My Son, Halong-Bucht, Seen, Berge), sind große Bauprojekte im Begriff, die Schönheit Vietnams zu zerstören?

?Nach der langen harten Kriegszeit befindet sich Vietnam im Aufschwung. Überall haben wir haufenweise neue Minihotels, Restaurants und Mopedverleiher gesehen; jede Familie versucht ihr Glück. Jetzt liegt es an der vietnamesischen Regierung, dafür zu sorgen, dass nicht noch in 10 Jahren Ochsenkarren neben Lastwagen fahren und Bambushütten neben dreistöckigen Häusern stehen. Noch funktioniert das zu unserem Erstaunen alles irgendwie. Hoffen wir, dass nicht in 10 Jahren aus dem einfachen, zufriedenen Reisbauern ein heimatloser Bettler geworden ist, sondern dass der schmale dritte Weg zwischen Industrie und Tourismus erhalten bleibt und viele Vietnamesen ihre eigene Kultur wahren.