Phnom Penh Teil 2 von 2

02.May 2011 - Kambodscha


Fortsetzung:
Bald war jeder Überlebende zum Arbeiter gewandelt und gezwungen, eine schwarze Einheitskleidung zu tragen, die jede Individualität beseitigen sollte. Die Sprecher der Roten Khmer verkündeten den Beginn eines neuen revolutionären Zeitalters, in dem jede Form der Unterdrückung und der Gewaltherrschaft abgeschafft sei.
In den ersten Monaten dieser revolutionären Ära verwandelte sich das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Tagesarbeitszeiten von 12 Stunden oder mehr waren keine Seltenheit, und jeder Schritt der Arbeiter wurde so überwacht, dass fast jeder um sein Leben fürchten musste. So konnte auch, wer zu spät zur Arbeit kam, wegen des Verdachts auf Sabotage hingerichtet werden.
Geld wurde abgeschafft, Bücher wurden verbrannt, Lehrer, Händler und beinahe die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet, um den Agrarkommunismus, wie er Pol Pot vorschwebte, zu verwirklichen. Die beabsichtigte Verlagerung der Wirtschaftstätigkeit aufs Land bedingte deren vollständiges Erliegen, da auch Industrie und Dienstleistungsbetriebe, Banken, Krankenhäuser, Schulen, geschlossen wurden.
Des Weiteren wurde von den Roten Khmer die Praktizierung jeglicher Religion verboten. Im Zuge seiner Bestrebungen zur Auslöschung der Religion ließ das Pol-Pot-Regime Hunderte von buddhistischen Klöstern, christlichen Kirchen und Moscheen zerstören.
1976 stellte Pol Pot einen Vier-Jahres-Plan auf, der alle Klassenunterschiede beseitigen und das Land in eine blühende kommunistische Zukunft führen sollte. Die landwirtschaftliche Produktivität Kambodschas sollte verdreifacht werden, um durch Nahrungsexporte die benötigten Devisen zu erhalten. Doch dieses Ziel wurde nicht erreicht, da die wirtschaftliche Infrastruktur größtenteils zerstört war und die Landarbeiter zu einem großen Teil ohne Arbeitsgeräte auskommen mussten.
Die Versorgung mit Nahrung brach auch durch Fehlplanung und Misswirtschaft zusammen. Da lokale Führungskräfte Repressalien befürchteten, fälschten sie die Ernteberichte. Der Ertrag wurde dennoch abgeführt. Nahrungsmangel und Zwangsarbeit sowie fehlende medizinische Versorgung führten zum Tod Hunderttausender. Viele der verantwortlichen Führungskräfte wurden wegen Sabotage des Vier-Jahres-Plans inhaftiert und kamen ums Leben.
Gleichzeitig wurden sogenannte Massensäuberungen durchgeführt. Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde mit Ehegatten und Kindern getötet. Nicht nur Pol Pot und die Roten Khmer machten Vietnamesen und andere Ausländer für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Die Vietnamesen waren nicht nur unbeliebt, weil sie den Krieg mit nach Kambodscha getragen hatten, sondern auch weil sie, von den Franzosen zur Zeit des kolonialen Französisch Indochina für Verwaltungsaufgaben ins Land geholt, für viele ein Symbol für die Fremdbestimmung des Landes darstellten.
Die Bourgeoisie wurde abgeschafft, und um ein Bourgeois zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können. Wie unter Stalins Herrschaft wurden auch unter der Diktatur der Roten Khmer massenhaft Oppositionelle wie Monarchisten und Anhänger des Lon-Nol-Regimes und deren Ehegatten und Kinder getötet, aber auch jene Kommunisten, welche kurz vor der Machtübernahme aus Vietnam nach Kambodscha zurückgekehrt waren.
Während der vierjährigen Schreckensherrschaft wurden schätzungsweise 1,7 bis 2 Millionen Menschen in Todeslagern umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 7 Millionen).
Die Massensäuberung wird von Experten auch als Autogenozid bezeichnet, da das kambodschanische Volk sich beinahe selbst umbrachte.
Am 25. Dezember 1978 marschierten kommunistische Truppen des wiedervereinigten Vietnam nach von den Roten Khmer initiierten Grenzzwischenfällen in Kambodscha mit dem Ziel ein, das Pol-Pot-Regime zu stürzen und eine pro-vietnamesische Regierung zu installieren. Dies geschah schon im Januar 1979, indem die Einheitsfront für nationale Rettung das Pol-Pot-Regime stürzte und als neuen Regierungschef Heng Samrin einsetzte, der drei Tage später die Volksrepublik Kampuchea ausrief.
Im September 1989 zogen sich die vietnamesischen Truppen aus Kambodscha zurück, Heng Samrin blieb weiter an der Macht. Die Verfassung Kambodschas wurde geändert, der Staat neuerlich umbenannt, diesmal in Staat Kambodscha, der Buddhismus wurde zur Staatsreligion erklärt.
Pol Pot starb am 15. April 1998 unter ungeklärten Umständen in Anlong Veng im Norden Kambodschas. Farbfotos zum Beweis für seinen Tod wurden vorgelegt.
Ich könnte jetzt hier noch seiten weise weiter schreiben, aber das war schon mehr als ich überhaupt über die roten khmer schreiben wollte. Aber hätte ich teile weggelassen, dann hätte man es wahrscheinlich überhaupt nicht verstehen können. Nachdem wir dann von den killing fields zurück im guesthouse waren (gegen 12 uhr), haben wir dort eine suppe gegessen und uns erst einmal ausgeruht. Ach ja, und wir haben erfahren das bin laden tod ist! Ab und zu bekommen wir vom rest der welt noch etwas mit! Gegen abend haben wir dann richtig hunger bekommen. Und ich hab einfach mal bei google deutsches restaurant in phnom penh eingegeben. Und siehe da, es gibt eins. Natürlich an der fluss promenade! Also mit tuk tuk dort hin gefahren. Das essen war auch echt sehr gut! Danach sind wir zurück gefahren und auch gleich eingeschlafen. Morgen geht es dann zurück nach thailand! Diesmal mit 30 tage visum! Also dann, bis morgen!