Ach die lieben Kiwis

28.March 2011 - St Arnaud


Wie vielleicht jetzt doch die meisten schon wissen hat es mich wieder nach St Arnaud verschlagen und das nicht nur wegen der schönen Landschaft, nein auch ein männliches Wesen, welches ich hier Ende November kennen gelernt habe, ist nicht ganz unschuldig.
Seit dem ich wieder in St Arnaud bin ist folgendes geschehen:
Als erstes bin ich mal zu Paul gezogen (das männliche Wesen). Er hat ein Häuschen etwas abseits vom Dorf, welches man auch nur mit einem Vierradantrieb erreicht da man so an die 5-6 mal einen Fluss durchfahren muss.
Hier habe ich erstmal einen kleinen Garten angelegt mit Brokkoli und Salat (Salat ist schon so gut wie gestorben). Ausserdem habe ich meine Schießkünste erweitert und mittlerweile 4 Kaninchen auf dem Gewissen :/ Ich weiss, die armen Dinger aber sie schmecken doch auch so gut :D vorallem mit Klösen.
Dann bekam ich die Chance auf eine Kiwi Tour zugehen. 5 DOC Mitarbeiter und ich sind auf die 4 Tages Tour um 18 Kiwis zu fangen. Es sollten die Sender, die die Vögel um den Fuß tragen, auszutauschen werden um sie dann wieder laufen zu lassen. Der Grund warum die Kiwis die Sender tragen ist damit sie aufgespürt und ihre Eier geklaut werden können. Klingt nicht nett aber die Kiwis die dann in der Brutstation ausgebrütet werden haben eine 65 Chance, nachdem sie wieder ausgesetzt wurden, zu überleben als nur eine 5 ge Chance.
Wir haben jeweils in 2er Team gearbeitet. Ich habe an den beiden ersten Tagen mit Sarah und Fenn (der Kiwi Hund) zusammengearbeitet. Fenn ist wirklich gut aber auch nur solange wie die Kiwis in ihrer Höhle bleiben. Kiwis sind hauptsächlich Nachts aktiv und Tagsüber schlafen sie in Löcher.
Gleich 10 Minuten nachdem wir aus dem Hubschrauber geworfen wurden ist Fenn fündig geworden. Sarah ist mit Fenn durchs Gestrüpp gerannt und ich habe versucht dran zu bleiben.
Als ich sie erreicht habe sahs sie schon mit einem Kiwi-Pipmatz im Arm und hat auf mich gewartet.
Meine Aufgabe war es dann den Vogel zu halten solange sie den Sender am Bein austauscht. Ein wirklich einmaliger und bewegender Moment. Nicht mal jeder Neuseeländer hat jemals ein Kiwi gesehen und schon gar nicht in der freien Natur und ich konnte ihn sogar halten. Ich war mächtig stolz und das auch noch nachdem er auf mich geschissen hat :)
Nachdem das alles so super geklappt hatte, könnten wir eigentlich am Abend fertig sein und wieder nach Hause fliegen :)
So leicht war es dann aber leider doch nicht. Die Sache war ziemlich einfach solang die Krümel noch geschlafen haben und man sich leise an die Höhlen ran schleichen konnte und sich ein Chickenbein zu schnappt. Aber wenn sie wach sind und draussen rum watscheln kann einen Fenn auch nicht mehr weiter helfen, er wird dann so nervös und möchte am liebsten den Vogel selber fangen. Also versuchten Sarah und ich uns durch das Gebüsch zu schlagen und die Vögel am weg rennen zu hindern. Es war so gut wie aussichtslos. Eine halbe Ewigkeit haben wir den nächsten Vogel verfolgt ohne ihn je wirklich gesehen zu haben, alles nur mit Hilfe der Antenne die auch nicht die genausten Angaben macht wo sich das Huhn nun genau befindet.
Den nächsten Vogel haben wir dann wieder am schlafen gestört. Es war ein auf beiden Augen halb blindes Kiwi Männchen und den Kiwi den wir nicht fangen konnten war sein Weibchen.
Die anderen Teams waren ähnlich erfolgreich aber im großen ganzen lagen wir ganz gut im Plan und das beste war das in einer Höhle ein Ei war, was das ganze Unternehmen gleich doppelt aufwertet. Das Ei, sollte es in einer guten Kondition sein, wird am letzten Tag abgeholt und in die Brutstation gebracht.
Der nächste Tag war ähnlich, Sarah, Fenn und ich fangen 3 Vögel und am Ende des Tages sind nur noch die Problemfälle übrig. Grant, einer vom Team, muss aber am nächsten Tag zurück und somit gehe ich mit John und Nick auf Tour und wir versuchen das Weibchen, welche Sarah und ich nicht fangen konnten, zu erwischen. Ich bete nur das der Vogel nicht wieder in diesem Gestrüpp rum saust wo wir Menschenkinder nur mit einer Machete durch kommen.Glücklicherweise, als wir das erste Signal empfangen, welches auch nicht so weit entfernt scheint, ist es in einem Waldstück was tatsächlich auch belaufbar ist. Wir also wieder etwas auseinander geströmt, geduckt und auf Zehenspitzen durch den Wald geforstet.
Plötzlich ruft Nick ?Hier ist sie? und ?sie kommt auf dich zu gerannt? HHHUUUUUAAAAA
Ich sehe sie, sie mich allerdings auch und schlägt einen Haken und rennt zwischen mir und Nick hindurch. Ich schmeisse mein Gepäck während des rennens ab und verfolge sie. Irgendwann bleibe ich stehen um zu hören wo sie lang rennt da ich sie nicht mehr sehen kann aber hören auch nicht mehr als plötzlich John ruft ?ich hab sie?. Was sehr komisch ist, John war ein ganzes Stück von uns entfernt, wie kommt es d