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08.June 2011 - Holzminden


Hallo ihr Lieben,

jetzt bin ich schon seit 2 Tagen wieder hier und muss sagen, es ist doch ganz schoen!:) Wie ihr seht, kann ich die Gewohnheit, Umlaute mit zwei Vokalen zum Umschreiben, nicht so einfach ablegen.
Das Gefuehl in Frankfurt am Flughafen anzukommen war doch schon sehr seltsam. Ich war ziemlich traurig, dass es jetzt einfach vorbei ist, auch wenn ich mich natuerlich auf zuhause gefreut habe. Irgendwie ist es hier doch eher "normal"... Die Abenteuer in Australien fuehlen sich nicht direkt an wie mein Leben, weil ich sie eben doch nur mit einer Person geteilt habe. Ich kann so viel erzaehlen wie ich will, das gleiche wird es nicht sein...
Am Montag wurden wir sehr schoen von einem Emfangskommitee und einem Mittagessen mit Vollkornbrot ueberrascht. Yannicks Vater konnte sehr geschickt und unauffaellig Zeit schinden, sodass wir uns nicht wunderten, warum wir erst mittags zuhause ankommen sollten... :)
Von dem erwarteten JetLag habe ich nicht viel gemerkt, sofort konnte ich mich an die Tag-/ und Nachtzeiten hier anpassen, ohne Schlafstoerungen oder Muedigkeitsphasen an unpassenden Tageszeiten zu haben. Allerdings habe ich seither keinen Hunger... Ich denke, so aeussert sich die Umstelllung bei mir. Yannick ist ein bisschen schlapp, aber ansonsten geht es uns prima.
Ich war auch schon wieder in der Stadt unterwegs und fuehle mich seltsam mit den Leuten in der Bank deutsch sprechen zu muessen. Fuer mich ist es normal geworden, mit Yannick, bzw. Familienangehoerigen deutsch zu sprechen, aber Fremde werden auf Englisch angesprochen... da kann man nix falsch machen. Ist daher schon ein seltsames Gefuehl. Ich werde sicher nicht aus Versehen Englisch sprechen... das ist doch zu abstrus, aber ist das nicht irgendwie langweilig, immer deutsch zu reden?:D Es ist auch so viel umstaendlicher und mehr Wortaufwand... Naja... Eine gefaehrliche Sache habe ich gemacht... Ich war ja vorsichtshalber nur mit dem Rad unterwegs... aber aufeinmal finde ich mich erschreckt auf der linken Strassenseite wieder.... Ganz in Gedanken muss ich irgendwie falsch auf die Strasse eingebogen sein. Puh, zum Glueck war es eine wenigbefahrene Nebenstrasse... Ausserdem gucke ich beim Ueberqueren der Strasse automatisch zuerst nach rechts.... furchtbar anstregend sich jedes Mal zu erinnern und zur anderen Seit zu zwingen!
Leider, liebe Susi, muss ich dich enttaeuschen. Meine zukuenftigen Reise moechte ich gerne wieder auf diese Art dokumentieren... nicht aber meinen Alltag. Waehrend dieser Zeit ziehe ich doch die etwas privatere Kommunikation per Mail, Telefon oder -ganz herkoemmlich- Post vor.
Deshalb ist dies hier auch der vorerst letzte Eintrag!
Ich verabschiede mich also erstmal und hoffe, ihr habt ein bisschen Gefallen daran gefunden, von uns und unseren Erlebnissen zu lesen!
Mein Oma sagte beim Empfangsmittagessen, sie habe sich vorher nie fuer Australien interessiert. Und ich muss gestehen, mir ging es genauso. Jedoch habe ich in der dort vebrachten Zeit wirklich Gefallen an dem Land gefunden! Irgendwie hat man wirklich nicht viel Ahnung, was auf der anderen Seite der Welt passiert. Ist es nicht so, dass sich die ueblichen Assoziationen mit Australien meist auf Kaenguruhs, Schnabeltiere, Wombats, das Opera House, Surfen, vielleicht die Farmer mit ihren Hueten beschraenken? Es ist so viel mehr und irgendwie ganz anders... zumindest meinem Empfinden nach. (Wer von euch kennt die richtige (naja, was ist das schon...) aber eben die australische Aussprache von Canberra? Meine lieben Lehrer in der Schule haben es mir zumindest so beibringen koennen, das mich in Australien keiner verstanden hat, wenn ich das Wort sagte!) Es ist nicht so, dass ich dort gerne fuer immer Leben moechte und auch nicht so, dass ich den Stolz der Australier immer so nachemfinden kann und schon gar nicht so, dass ich viele dort geschehende Dinge gutheisse, aber mit der Zeit habe ich mich an das Land gewoehnt und es moeegen gelernt. Und -das habe ich nach dem Neuseelandurlaub deutlich gemerkt- ich kann mich zurecht finden und fuehle mich daher zuhause. Ich nehme an, sich auf der anderen Seite der Welt zu Hause fuehlen zu koennen, ist etwas ganz anderes als es im nahen Irland tun zu koennen. Ich bin daher sehr froh, dass diese Reise doch so weit ging!
Was ich daraus jetzt mitgenommen habe, weiss ich selbst noch nicht so genau. Vielleicht gehe ich manche Dinge ein bisschen gelassener an und auf jeden Fall ist meine Reiselust staerker entfacht, falls man das so sagen kann. Die letzte Reise war es auf keinen Fall... Ich sehe mich zumindest jetzt nach meinem Bachelor schon wieder irgendwo auf einer Farm!:)
Also danke an euch alle fuers Lesen und Kommentieren! Und bis bald -falls ich euch nicht schon am Montag sehen durfte- in Person!
Besonderer Dank, dass wir ich eben noch erwaehnen, gilt Kerstin Gier und den Wise Guys, die unsere laengeren Autofahrten stehts unterhalten haben!:)

Tschuess dann bis zur naechsten Reise!:)