Broome

07.November 2012 - Broome


Moin Moin und mal wieder ein Gruß aus dem wunderschönen Australien!
Ihr werdet es kaum glauben, aber wir haben unsere Arbeit auf dem Kartoffelfeld beendet und sind nun schon seit 4 Tagen an der Westküste. Die Fahrt hierher war unglaublich laaaaaaang, unvorstellbar heiß und eigentlich ein Albtraum für Mensch und Maschine. Es ging am Montag, den 29.10.12 in ?Ravenshoe? (Atherton Tableland) los bis ?Hughenden? (ca. 500km). Nächsten Tag fuhren wir weiter nach ?Mount Isa? (wieder ca. 500km). In Mount Isa hat Isa natürlich von jedem Schild wo ?Isa? drauf stand ein Foto gemacht und fand es sehr ungewöhnlich den ganzen Tag ihren Namen zu lesen. Am Mittwoch kam dann der härteste Teil der Strecke. Wir fuhren von ?Mount Isa? bis kurz vor ?Katherine? ins Northern Territory (ca. 1200km). Die Strecke hört sich vielleicht nicht weit an (Stralsund-Österreich), aber wir fahren hier nur 85km/h (weil unser Auto sonst sehr durstig wäre), hier gibt es unterwegs keinen Radioempfang, geschweige denn Städte oder irgendwas zu sehen und noch dazu waren die Temperaturen im Outback mit 40°C im Schatten nicht wirklich angenehm. Achso und Klimaanlage gibt?s auch nicht und die Straßen, die sich hier Highway nennen, lassen manchmal echt zu wünschen übrig. Die Stadt ?Katherine? hat nicht viel zu bieten, außer sehr viele Aborigines. Allgemein leben im ?Northern Territory? die meisten Aborigines. Das ist jedoch alles andere als schön. Sie haben uns zwar nichts getan, gucken einen ?Weißen? trotzdem an, als wenn sie ihn gerne verspeisen wollen, lungern in Parkanlagen rum, sind dauerhaft betrunken und bekommen auch noch Geld vom Staat. Unserer Meinung nach sind diese Leute echt ein Problem in manchen Städten, auch wenn sie nichts tun, aber sie zerstören einfach das sonst sehr schöne Bild. Von ?Katherine? ging es dann weiter über ?Kununurra? nach ?Broome?. 310km vor Broome haben wir uns abends noch einen Rastplatz zum Schlafen gesucht und nächsten Tag sollte es dann früh weiter gehen. Wir standen auf, machten uns frisch und das wars. Wir konnten leider nicht mehr weiter fahren, weil die Autobatterie komplett den Geist aufgegeben hat. Die gesamte Flüssigkeit in der Batterie war verdampft oder ausgelaufen oder weiß der Fuchs wo sie geblieben ist. Naja dann wurde der Moment, den wir nie haben wollten also doch zur Wahrheit. Man steht irgendwo im Nirgendwo mit einem weiteren Camper, der uns aber nicht helfen konnte, außer mit seinem Handy. Wir riefen unseren australischen ADAC, jedoch war es den Damen und Herren anscheinend noch einen bisschen zu früh und wir warteten vergebens auf deren Hilfe (Welcome to Austrlalia)!!! Dann beschlossen wir ein paar Autos an der Straße anzuhalten. Leichter gesagt als getan wenn in 2h nur 7 Autos vorbeikommen. Aber Gott sei Dank kam dann ein älteres Ehepaar mit einem Starterkabel vorbei. Wir füllten die Batterie mit Wasser, schlossen das Kabel an und der Motor summte wieder wie ein Bienchen. Jedoch damit nicht genug. Dazu kam, dass die einzige Straße nach Broome gesperrt war. Deshalb mussten wir ein bisschen weiter nördlich nach Derby fahren, weil wir den Motor ja nicht ausschalten konnten und dringend eine neue Batterie brauchten. Die Batterie bekamen wir dann auch, natürlich wieder für mehr Geld als erwartet, aber so ist das nun mal. Der Umweg über Derby war gar nicht so schlecht, dort konnten wir nämlich noch die größte Gezeit in Australien beobachten. Der Wasserstand ist hier bei Flut ca. 10-12m höher als bei Ebbe. Am nächsten Tag konnten wir dann unsere Reise nach Broome fortsetzen und haben dort am Strand das erste Mal den Sonnenuntergang am Indischen Ozean genossen. Vor ein paar Tagen haben wir noch die Sonne über dem Pazifik aufgehen sehen und jetzt sehen wir sie jedes Mal über dem Indik untergehen. Weiterhin hat sich bei uns jetzt noch die Zeit geändert. Wir mussten während des Autofahrens 2x die Uhr zurückstellen und bei uns ist nun immer 7h später als bei Euch. Zumindest solange wir uns noch in Western Australia aufhalten. Gestern sind wir in Port Hedland (600km unter Broome) angekommen und wurden zu allem Überfluss heute Nacht beim ?Wildcampen? erwischt. Eine Verwarnung, so wie in Queensland gibt es hier nicht. Hier wird man direkt zur Kasse gebeten und kann sich um 100$ erleichtern. Das ist schon sehr ärgerlich, weil wir in dieser Stadt eigentlich gar nicht schlafen wollten uns es aber aufgrund des Telefonempfangs doch hierher verschlagen hat. Allerdings in einer Stadt, in der es nichts zu sehen gibt, ca. 35$ für einen Campingplatz auszugeben, kam nicht in Frage.
Nun sitzen wir in einem Freibad, lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und geben Euch die neusten Neuigkeiten. Heute Abend geht es noch ca. 250km weiter in einen der angeblich schönsten Nationalparks in Western Australia. Aufgrund von Buschfeuern oder Regenschauern kann der Park jedoch von einen auf den anderen Tag gesperrt werden und deshalb wollen wir uns ein bisschen beeilen.
Obwohl die Entfernung bis Perth noch weit ist, gibt es bis dahin gar nicht mehr so viel zu sehen. 1-2 Orte und 1-2 Nationalparks und dann werden wir uns bestimmt in ca. 2 Wochen von dort wieder melden.
Wir hoffen Euch geht?s allen gut und ihr seid schon in Weihnachtsstimmung ;)

Liebste Grüße von der 30°C warmen Westküste Australiens!!!