Atherton Tableland

26.October 2012 - Atherton


Cairns ist auf jeden Fall sehenswert und hat schöne Ecken, allerdings hört man auf den Straßen und am Pool (im Ozean darf man nicht baden? Krokodile!!!) mehr die deutsche Sprache als die Englische ? Es soll nicht heißen, dass wir ab jetzt etwas gegen Deutsche haben, aber viele deutsche Backpacker führen sich hier schon sehr eigenartig auf.
In Cairns haben wir eine Schnorcheltour zum Great Barrier Reef gebucht, welche auch wieder ein Highlight war. Mit ein bisschen Respekt vor dem Ozean und seinen Bewohnern ging es dann mit dem Boot raus aufs offene Meer zum größten Korallenriff der Welt. Als wir dort ankamen, sagte uns der Captain, dass an dieser Stelle nichts im Wasser ist was einen Menschen ernsthaft verletzen oder sogar töten kann (Quallen, Haie)?.. Puuuuh ;) Er fügte jedoch noch hinzu, dass wir uns im Pazifischen Ozean befinden und nicht in einem Swimmingpool, wo man schon auf Wellen, Strömungen etc. achten muss. Der Tag war sehr schön, mit vielen bunten Fischen, u.a. Klein-Nemo ;), großen Schildkröten und einer unbeschreiblichen Unterwasserwelt. Außerdem war das Essen an Bord für uns nicht zu verachten, weil es alles gab, was wir uns hier niemals kaufen würden z.B. Garnelen. Dieses wunderschöne Erlebnis haben wir dann abends bei einem Glas Wein ausklingen lassen und nächsten Tag ging unsere Reise weiter Richtung Norden nach Daintree und Cape Tribulation. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch in Port Douglas an, wo die Reichen und Schönen ein und aus gehen. Hier hat u.a. Tom Cruise einen seiner vielen Wohnorte, wobei unsere Suche nach seiner Villa erfolglos blieb ;). In Daintree und Cape Tribulation war es wieder erstaunlich zu sehen was Australien an Natur zu bieten hat. Erst geht man durch einen dicht bewachsenen Regenwald, mit Leguanen, Spinnen, Schlangen und Cassowarys, und kommt dann an einen fast einsamen, weißen Palmenstrand mit dem tollen türkisfarbenen Ozean vor der Tür.
Auf der Weiterfahrt Richtung Cooktown kam dann auch das Autoabenteuer mal wieder nicht zu kurz. Es ging über Stock und Stein und sogar durch Flüsse (Mal wieder ein Hoch auf unser Auto). Nachdem wir den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht haben ging es zurück Richtung Cairns, um uns dort mit einem befreundeten Pärchen aus der Fachhochschule zu treffen. Mit ihnen sind wir jetzt bereits schon 10 Tage unterwegs. Zuerst fuhren wir gemeinsam nach Yarrabah ins Aboriginieland. Es gibt in Australien viele Regionen, die speziell als Aboriginieland gekennzeichnet sind und wo auch nur die Ureinwohner und ihre Nachfahren leben. Es war für uns schon ein Kulturschock als wir dieses Land betraten. Man kam sich vor wie einem riesigen Ghetto. Überall lag Müll (meistens nur leere Schnapsflaschen), an den Straßenrändern standen ausgebrannte Autos und morgens um 8Uhr kam aus vielen Bruchbuden schon laute Musik. Es ist schon traurig zu sehen, dass die Ureinwohner Australiens in diese Aboriginieländer zurückgedrängt wurden und dort nach ihren eigenen Regeln leben. Da uns allen diese Menschen nicht so ganz Geheuer waren, haben wir uns entschlossen an einem anderen Ort zu frühstücken. Den Tag verbrachten wir in Goldsborough Valley an den Kearny Falls. Nach einer Wanderung zu den Wasserfällen beschlossen wir dort zu übernachten. Leider wurden Isa und Tini von den Bremsen regelrecht aufgefressen, so dass wir es uns zu viert unter einem großen Mosquitonetz gemütlich machen mussten. Dieses Netz wurde für den Abend und die Nacht unser neues Zuhause. Nachdem wir 4kg Bratkartoffeln und 12 Spiegeleier in 2 Pfannen auf 2 Campingkochern zubereitet hatten, ließen wir den Abend feuchtfröhlich ausklingen. Leider konnten Hannes und Felix die Nacht im Mosquitonetz unter freiem Himmel nicht ausgiebig, da sie sich erst um 3.30Uhr zu den Mädels schlafen legten. Für Ausschlafen war jedoch keine Zeit, weil wir nicht vom Ranger beim ?Schwarz-Zelten? erwischt werden wollten und so ging es um 5.30Uhr weiter ins Tableland, mit seinen wunderschönen Wasserfällen und Seen, über den Lake Barrine zum Lake Tinaroo. Hier haben wir uns entschieden, erstmal für ein oder zwei Tage zu relaxen.
Mittlerweile halten wir uns aber schon etwas länger am Lake Tinaroo auf, da wir uns entschieden haben mal wieder etwas zu arbeiten. Also klapperten wir verschiedene Farmen ab und hatten auch tatsächlich so viel Glück das wir sofort zu viert am nächsten Tag (18.10.2012) auf einer Kartoffelfarm anfangen konnten. Da wir durch unsere ?Erdbeerpflückerei? schon etwas vorgeschädigt sind war die Vorfreude eher zurückhaltend. Jedoch ist die Arbeit, das Gehalt (wir werden nach Stunde bezahlt) und der Umgang untereinander wesentlich besser. Wir sind zu viert mit fünf weiteren Backpackern auf einem Wagen, der von einem Traktor gezogen wird und sortieren in Rekortzeit die schlechten Kartoffeln aus. Am Ende des Arbeitstages sehen wir dann auch alle selber aus wie eine dreckige Kartoffel! Die nächsten Wochen werden wir also weiter am Lake Tinaroo schlafen und im ?Atherton Tableland Hay? auf der Kartoffelfarm arbeiten, bevor wir weiter Richtung Western Australia fahren.