Blue Mountains

09.September 2008 - Sydney


Heute ging es fuer uns in die Blue Mountains, die etwa anderthalb Zuggstunden von Sydney entfernt sind. Schon auf dem Weg faehrt man durch gruene Huegellandschaft, bizarre Gebirgszuege und vorbei an tiefen Schluchten.
Fuer unseren Ausflug hatten wir uns wieder fuer einen Explorer-Bus entschieden, der alle zwanzig Minuten an etwa 15 Haltestellen im Nationalpark haelt, und bei dem man so oft aus- und wieder einsteigen darf, wie man will. In den Blue Mountains gibt es einen Scenic Park, der aus zwei Seilbahnen, einer historischen Eisenbahn und einem Holzpfad durch den Wald besteht. Das wollten wir alles mitmachen, aber erstmal die Gegend ein bisschen selbst erkunden. So sind wir ein paar Haltestellen eher ausgestiegen und etwas spazieren gegangen. Auf dem Weg gab es eine Vielzahl von Aussichtspunkten, der Ausblick jedesmal atemberaubend, die Hoehe schwindelerregend und ueberall die grossen weissen Kakadus, die das grosse Tal vollig in ihrem Besitz genommen haben.
Auch ein riesiger Wasserfall, die Kaoomba Falls, war auf dem Weg und man konnten ihn im Laufe des Weges wirklich von allen Seiten sehen, von unten, von oben, und bei einem Stueck, wo er in Kaskaden verlaeuft, konnte man sogar drin stehen. Nach ungefaehr anderthalb Stunden erreichten wir die erste Seilbahn, mit der wir ins Tal hinab fuhren. Dort gab es einen 2 km langen Holzsteg, auf dem man umherwandern konnte. Unten im Tal war es viel kaelter als oben und auch recht dunkel unter den ganzen Baeumen. Dort unten wurde lange Zeit Kohle abgebaut, inzwischen aber auch schon sehr lange nicht mehr. Die alten Gleise, auf denen die Arbeiter in das Tal gefahren wurden, gibt es noch und sie sind heute fuer Touristen in Gebrauch. Mit dieser Bahn sind wir wieder aus dem Tal hinaus gefahren. Sie ist die steilste Bahn, die es auf der Welt gibt mit einer Steigung von ungefaehr 50 Grad. Oben wieder angekommen, sind wir gleich in die letzte Seilbahn gestiegen, die einmal quer ueber das ganze Tal gespannt war, und deren Besonderheit war, dass sie einen Glasboden hatte, so dass man direkt in den abgrund sehen konnte. Ganz so spannend wie das klingt, war es aber nicht, denn der Glasboden fuellte die Gondel nicht aus, und er oeffnete sich auch nur kurz, die restliche Zeit war er bedeckt. Dafuer hatten wir von hier aus den ersten spektakulaeren Blick auf die "Three Sisters", die Beruehmtheiten der Blue Mountains. Das ist eine besonders bizarre Felsformation, mit drei hervorstehenden Felsen. Der Sage nach sind die drei Schwestern in Felsen verwandelt worden, weil sie sich in drei Brueder aus einem verfeindeten Clan verliebt hatten. Der Magier, der sie verwandelt hatte, und der sie eigentlich auch wieder zurueckzaubern wollte, kam in der Schlacht der beiden Clans um, und so stehen die drei Schwestern noch heute da.
Von der anderen Seite der Schlucht sind wir dann weitergewandert, noch einmal etwa eine Stunde bis zum Echo Point, von wo aus man den besten Blick ueberhaupt auf die Three Sisters hat. Der Weg war ziemlich matschig und auch sehr steinig mit vielen tiefen Stufen und grossen Steinen, die herumlagen, so dass wir ganz schoen kraxeln mussten und einmal mehr froh ueber unser gutes Schuhwerk waren. Der Weg fuehrte direkt an den Klipen entlang und ein paar Mal konnte man kilometerweit das ganze Tal einsehen, bis zu den entlegensten Felsketten. Den besten Blick hatten wir aber wirklich vom Echo Point aus.
Zum kroenenden Abschluss krabbelte noch ein Echidna direkt an unseren Fuessen vorbei. Dass sind so eine Art Schnabeligel, die unglaublich selten und scheu sind, so scheu, dass wir nicht mal im Zoo einen zu Gesicht bekommen haben, weil sie sich alle versteckt hatten.