Familie Paton

19.September 2008 - Glenorie


So spannend wie in Kulnura geht es in unserer neuen Familie nicht zu, aber es ist doch immer etwas los, denn hier gibt es drei Kinder, die 4-jaehrige Carly, den 9-jaehrigen Ross und die 14-jaehrige Chloe. Vor allem die Juengste haelt die ganze Familie, uns eingeschlossen, ganz gut auf Trapp, wenn sie nich gerade vor dem Fernseher sitzt. Die Eltern, Diana und Andrew sind selbststaendig und arbeiten von zu Hause aus. Sie haben ein Printbusiness und vertreiben DVDs, die sie aus England importieren.
In den ersten Tagen haben wir uns einmal komplett durchs Haus geputzt und das war auch bitter noetig, denn davor hat das schon lange niemand mehr getan. Einen Tag lang haben wir kleine Kartons zusammengefaltet und mit Papier fuer Dauerwellen gefuellt. Die werden hier fuer die Firma Wella produziert. Unsere Hauptaufgabe besteht aber darin, den DVD-Katalog zu aktualisieren. Dafuer muessen wir die Inhaltsangaben auf vier Zeilen kuerzen und in ein Formular am PC eintragen. Das ist zwar etwas langweilig, aber gut, um unser Englisch zu verbessern.

Diesmal sind wir nicht im Wohnhaus untergebracht, sondern in einem kleinen Shed, der nicht nur von aussen ziemlich klapprig aussieht. Das ist sicher irgendwann einmal ine sehr nette Idee gewesen, den Wwoofern ein eigenes kleines Haus zu bauen mit Bad, Kuechenzeile im Wohnzimmer und kleinem Schlafraum, aber mit der Zeit sind so viele Dinge vom Wohnhaus in den Schuppen gewandert, dass man im Wohnraum keinen Fuss mehr auf den Boden bekommt, von der Kuechenzeile ist vor lauter Schmutz und Gegenstaenden fast nichts mehr zu sehen und das Badezimmer schimmelt fleissig vor sich hin. Aber wir sind ja inzwischen hart im Nehmen.

Zu den Bewohnern des Hauses gehoeren auch noch ein kleiner Gecko namens Eugen (sprich "juudschiin") und ein sehr kleiner Hund namens Jessie, der ein sehr geplagtes Dasein fristet, da das kleine Maedchen in tagtaeglich aergert und nervt. Am liebsten hat er noch das Boot-Spiel, denn dabei darf er auf einer Decke in einer Kiste sitzen und wird umher gefahren. Aber heute zum Beispiel wurde er unter einem ganzen Berg von Decken begraben und obwohl er schon zweimal die Flucht ergriffen hatte, fanden die Erwachsenen das Spiel ganz in Ordnung, als ich anregte, es mal zu beenden. Beim Mittagessen sitzt Jessie immer mit grossen Kulleraugen neben meinem Stuhl, weil ich einmal ein kleines Stueck Schinken habe fallen lassen. :-)

Der 9-jaehrige Ross ist mal wieder ein gutes Beispiel dafuer, was die Australier selbst von ihrer merkwuerdigen Insektenwelt halten. In unserem Schuppen leben ein paar schwarze dicke Spinnen, und als wir genauso eine in der Kueche sahen, fragten wir ihn, ob die denn gefaehrlich sind. "Nein", sagte er, und wir wollten schon aufatmen, als er noch hinzufuegte: "Die hat erst einmal ein Familienmitglied verletzt, meine Schwester, und sie musste nicht einmal ins Krankenhaus. Also kuemmert euch gar nicht um die."