Wanderung

21.September 2008 - Glenorie


Da wir diesmal zwei Wochen bei derselben Familie bleiben, haben wir sonntags frei. Das ist eine sehr gute Angelegenheit und unseren ersten freien Sonntag haben wir fuer eine Wanderung genutzt. Darueber hat Martin einen schoenen Bericht geschrieben und so gebe ich jetzt mal das Wort an ihn ab.

"Unsere Gastgeber haben uns angeboten, uns zu einem schoenen walking track zu fahren, und das haben wir gemacht. Gegen 10 Uhr hat uns die Familienmutter Diana ca. 25 Min. lang mit dem Auto zum Beginn eines 7 km langen bushwalking track gefahren. Den sind Kathi und ich dann gewandert, und am Ende, am Nachmittag, hat sie uns dann mit dem Auto wieder abgeholt.
Es war ein atemberaubend schoener Weg, durch zauberhafte Natur, aber auch ziemlich anstrengend fuer ungeuebte Wanderer wie uns, weil es in einem steilen Flusstal immer den Berg rauf und runter ueber Stock und Stein, Baumwurzeln u. a. ging. Der Hoehenunterschied zwischen manchen Steinen war 30 cm, meistens 15 bis 20 cm. Es ist kein speziell angelegter Weg, sondern nur ein Pfad ueber besonders geeignete Steine und zwischen Baeumen hindurch. Kein Meter Weg sieht aus wie der andere. Manchmal fuehrt der "Pfad" ueber bis zu 1 Kubikmeter grosse Felsbrocken. Bei solchen Steinen oder bei zu schraegen Laufflaechen ueber Steine sind dann oefter Trittstufen in den Fels gehauen oder Steigeisen befestigt. Erst sind wir an einem 20 m breiten, ruhigen Fluss entlanggegangen, wo einige Leute Kanu fuhren, dann sind wir lange direkt neben Mangrovenwaeldern/ -suempfen entlanggegangen, und dann sind wir oft steil rauf und kurz darauf wieder steil runter gegangen. Einmal kletterten wir auch ueber einige grosse schiefe Steine durch einen kleinen Fluss. Wir haben insgesamt wegen der unwegsamen Wegstrecke ca. 4 Std. incl. 50 Min. Pausenzeiten gebraucht, aber es war wirklich lohnenswert: viele bunte Blumen, interessante Baumarten (1-2 m hohe Grasbaueme mit 50-80 cm langen Grashalmen als Baumkrone), immer wieder neue Felsformationen; wir haben zwei kleine Echsen, 20-30 cm, am Wegesrand gesehen, sind durch Heidesumpf ueber einen Steg gegangen, hatten tolle Sicht auf das Flusstal. Es ist eine faszinierende, unberuehrte Natur, und man kommt sich vor, wie in der Wildnis. Tatsaechlich wurde dieser Teil des Great Northern Walking Track schon vor 1000 Jahren von den Aboriginals etwas ausgetrampelt und benutzt, und ein Teil der Autostrasse, die zu den Endpunkten der Tracks fuehrt, wurde von den britischen Gefangenen im 18. Jahrhundert gebaut. Am Ende sind wir mit einer kommunalen kostenlosen kleinen Faehre ueber den Fluss gefahren und haben dann in einem kleinen Cafe Pommes gegessen. Wir haben manchmal etwas gekeucht wegen der vielen hohen Stein- und Erdstufen, aber es war ein tolles Erlebnis!"