Wwoofing

25.September 2008 - North Arm Cove


...um in Milson's Point etwas noerdlich der Stadt wieder auszusteigen. Dort erwartet mich Punktgenau um halb neun Phillipa, die 60-jaehrige Gaertnerin aus Neuseeland. Nach einem Besuch bei ihrem Sohn (Kompost holen) fahren wir zu Peter auf die Muellkippe. Peter haelt einen Workshop ueber Wasser. Ich fuehle mich sichtlich wohl zwischen gealterten Gaertnerpaerchen und Peter, der uns zu den Klaengen einer Blechtrommel dazu anhaelt, uns uns selbst als Wasserwesen vorzustellen. Wir bauen eine Bewaesserungsanlage aus Gartenschlauchstueckchen und holen erneut Kompost. Es folgen vier Stunden Fahrt nach North Arm Cove. Ein spaeterer Blick auf die Karte wird mir zeigen, dass ich mir Australien noch gar nicht so richtig in seiner kompletten Groesse ausgemalt habe. Also, North Arm Cove; Trinkbares Regenwasser ohne Chlor! Organisches Essen, teilweise aus Eigenanbau und ich fuehl mich saufit. Die erholsamste & komfortabelste Nacht seit langem. Um 10 Uhr beginne ich nach einem Fruehstueck mit grandioser Aussicht (und Aborigine-Saenger "Archie Roach", er wird mich die naechsten Tage aufwecken) damit, zwei Sturm-laedierte Baeume zu kuerzen und zu faellen, mit Axt, Astschere und Handsaege. Gefuehlte 2000 Bienen fliegen dabei um mich rum, ohne ein einziges mal zu stechen. Nach eineinhalb Tagen sind die Baeume weg, eine Mauer eingestuerzt und ich hab eine neue Aufgabe, Steine aufeinander setzen. Nach 17 Uhr hab ich meistens Freizeit, der Fernseher hat Scheissempfang, dafuer ist der beamer umso interessanter!!! Die Filmauswahl ist begrenzt, ich erkunde das Dorf und geniesse die erste australische freie Natur, die ich zu Gesicht bekomme. Rumspringende Wallabys, Zecken, Moskitos(!), zutrauliche Hunde, die Voegel klingen wie eine Pavianhorde und einmal hab ich ein Schwein aggressiv grunzen gehoert. Ich dachte, es greift mich an, aber ich lebe noch. In dem Dorf wohnen fast nur pensionierte AirForce-Piloten. Mit Phillipa als Host hab ich echt Glueck, sie ist saufreundlich, recht jung geblieben und bringt mir ein paar Sachen ueber Gewuerzpflanzen und Gartenbau bei. am letzten Tag fahren wir in Osterfeuer-Manier Holz wegbringen und fuer ein paar Stunden nach Tea Garden's, ein Urlaubs-/Rentnerort in der Naehe. Sie bringt mich auf die Idee, irgendwo ein Schiff zu suchen und dadrauf wwoofen. Nach arbeitsreichen und genauso erholsamen fuenf Tagen faehrt sie mich am Mittwoch, dem 18.09. mit viel Proviant (bei den australischen Essgewohnheiten ist selbstgebackenes Schwarzbrot ein Gottesgeschenk!!!) nach Newcastle zum Hostel.