Tag 347 und 348

19.June 2011 - Los Angeles, USA


Good Day aus Los Angeles!

Am Samstagmorgen war der Tag meiner Abreise aus Australien gekommen. Natürlich ist das Jahr super schnell vergangen, aber um ehrlich zu sein, habe ich mich bereits ein paar Wochen zuvor sehr auf diesen einen Tag gefreut. Wenn ich dann aber wieder für ein paar Wochen zu Hause bin, dann werde ich Australien sicher wieder vermissen!
Um 05.30 Uhr bin ich bereits aufgestanden und um 06.30 Uhr bin ich per Taxi zur Southern Cross Station gefahren, von wo aus die Shuttle Busse zum Flughafen losfahren. Ich war ziemlich zeitig am Flughafen und konnte sogar die langen Warteschlangen beim Check-In vermeiden, da ich ja bereits am Vortag online eingecheckt hatte. Die zwei Stunden bis zum Abflug habe ich damit verbracht, dass ich zunächst einmal gefrühstückt und dann noch das restliche Guthaben, das auf meinem Internet-Stick war, irgendwie verbraten habe. Die Zeit verging ziemlich schnell. Ich musste noch eine halbe Stunde länger warten, da es im Flugzeug, es war eine Boeing 747, Probleme mit der Klimaanlage gab, aber um halb zehn Uhr ging es dann endlich ins Flugzeug. Der Flug hat fast 14 Stunden gedauert, was natürlich eine ganz schön lange Zeit ist, die man zudem auf den schmalen Sitzen in der Economy Class verbringen muss. Und natürlich konnte ich während des Fluges, wie immer, auch nicht wirklich schlafen. Es war dann letzten Endes aber doch nicht zu schlimm, besonders die ersten und letzten drei Stunden, da es zu diesen Zeiten das Essen gab und man sich so die Zeit mit Dosenfutter, Wasser, Tee und Kakao vertreiben kann. Der Abschnitt dazwischen verging hingegen eher langsam. Um 06.55 Uhr Ortszeit bin ich dann endlich in Los Angeles gelandet. Da drei große Maschinen fast gleichzeitig angekommen sind, gab es bei der Zollkontrolle und auch später bei der Gepäckkontrolle riesige Schlangen, doch es hat am Ende dann gar nicht so lange gedauert, wie zunächst angenommen. Ich hatte ja ein paar Zweifel, da man im Voraus natürlich Einiges hört und ließt, über die Einreise in die USA. Letzten Endes war es jedoch nicht großartig anders, als wenn man in irgend ein anderes Land einreist. Man muss zwar Fingerabdrücke abgeben und es wird ein Foto gemacht, aber die Beamten waren aller sehr nett und hilfsbereit. Anschließend habe ich mein Gepäck eingesammelt und musste wieder ein wenig warten, bis ein weiterer Beamter meinen Rucksack beäugt hatte, und dann glücklicherweise entschieden hat, mich ins Land einreisen zu lassen, ohne meine Sachen näher zu untersuchen. Es war wahrscheinlich so gegen halb neun Uhr, als ich meinen Trolley ins Ankunfts-Terminal geschoben habe und dort meinen Dad nach fast einem ganzen Jahr wieder gesehen habe. Ein ziemlich bewegender Augenblick! Man verändert sich während so einer langen Zeit natürlich ein wenig und es ist schon ein ziemlich überwältigendes Gefühl, wenn man sich dann endlich wieder hat. Zum Glück hat mein Dad gesund seine Motorradtour an der Westküste beendet und konnte mich so frisch und munter am Flughafen abholen. Unser persönlicher Taxifahrer Ihab hat uns kurze Zeit später abgeholt und zum "Best Western Hotel Redondo Beach Inn" gefahren, wo wir die letzte Nacht geschlafen haben und heute noch eine weitere Nacht schlafen werden. Nach dem Frühstück (es ist schon ziemlich hart in Australien morgens los zu fliegen und nach 14 Stunden Flug sogar 3 Stunden vor der Uhrzeit anzukommen, die es beim Abflug in Australien hatte). Bei 17 Stunden Zeitunterschied ist ein ordentliches Jet Lag natürlich nicht immer zu vermeiden. Ich war dann heilfroh, als ich nach dem zweiten Frühstück im Hotel, endlich duschen und mich ein wenig ausruhen konnte. Der Start in meinen Amerika-Urlaub war auf jeden Fall schon einmal typisch amerikanisch. Wir sind über breite Straßen, mit typischer Bebauung gefahren. Alles ziemlich groß! Zum Frühstück gab's dann Würstchen Rührei, labbriges Toast, Waffeln und anderes ungesundes Zeugs. Das Geschirr war komplett aus Plastik! Sprich Teller, Gabeln, Messer, Becher... Einfach alles! Da kommt man sich vor, als würde man bei MC Donalds essen, so viel Abfall wird dabei produziert... Aber das jeden Tag! Mein Dad musste am Mittag noch die Harley zurück bringen, ich habe mich ein wenig ausgeruht, aber nicht geschlafen, da das nicht gerade gut ist, für die Gewöhnung an eine komplett andere Zeitzone. Ihab hat uns am Nachmittag wieder abgeholt und wir sind nach Venice Beach gefahren. Los Angeles ist riesig und man muss meistens mehr als 20 Meilen fahren, um irgendwo hinzukommen. Venice Beach ist der Strand, an dem schon Arnold Schwarzenegger an der Promenade seine Muskelübungen gemacht hat. Es war ziemlich voll und bunt. Überall gibt es Läden mit Essen und allem möglichen Krams. Es wird Marihuana angeboten, dessen Konsum nach Verschreibung hier sogar legal ist. Wir sind die Promenade einmal rauf und runter gelaufen, haben Hot Dogs gegessen und am frühen Abend hat uns Ihab wieder eingesammelt und zum Hotel gefahren. Glücklicherweise war es nach dem Abendessen, das sehr lecker war, auch schon 21.00 Uhr. Ich hatte den Tag gemeistert, ohne ein Schläfchen zu halten und war nun, wie ihr euch vorstellen könnt, nach mehr als 24 Stunden ohne Schlaf, fertig für's Bett. Da ich so kaputt war, konnte ich die erste Nacht in Amerika auch ganz gut schlafen. Mit Ankunft in den USA war ja auch die Zeit in Hostels vorbei und ich hatte wieder ein riesiges Bett für mich ganz alleine und lediglich meinen Dad im Zimmer. Mal wieder ziemlich erholsam! Heute Morgen hat uns Ihab nach dem Frühstück abgeholt und wir sind nach Hollywood gefahren. 45 Minuten Fahrt waren es bestimmt! Den Tag über haben wir uns Hollywood, samt Kodak Theater und Walk of Fame angeschaut, und sind mit einem Sightseeing Bus durch ganz Hollywood, Beverly Hills und Downtown LA gefahren. Wir haben also eine ganze Menge gesehen und eine ganze Menge Fotos gemacht. Beim Farmers Market sind wir ausgestiegen und haben uns ein wenig umgeschaut, haben einen Kaffee getrunken, einen kleinen Snack gegessen und sind dann mit dem Bus weiter gefahren. Zum Essen und Trinken kann ich nun schon einmal etwas sagen: Alles ist größer als in Deutschland. Wenn ihr hier eine Eisschokolade bestellt, ist die mindestens doppelt so groß! Das meiste ist sehr viel billiger, als zu Hause und fast alles schmeckt außerordentlich gut. Die Menschen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, waren alle super freundlich und hilfsbereit. Bis jetzt habe ich insgesamt also einen absolut positiven Eindruck von den USA. Leider gibt es aber auch sehr viele Menschen, die auf der Straße leben und einen nach Geld oder Sonstigem fragen. Nicht sehr schön! Um sieben Uhr saßen wir, nach einem sehr langen Tag, wieder im Taxi und Ihab hat uns noch hoch in die Hollywood Hills gefahren, damit wir ein Foto mit dem berühmten Hollywood-Schild machen konnten. Auf dem Rückweg hat er uns direkt beim Italiener in der Nähe unseres Hotels abgesetzt. Wir haben eine sehr große Pizza, die eigentlich "small" sein sollte und eine riesige Schüssel Nudeln, die eigentlich auch "small" sein sollte, verputzt und sind dann vollgestopft in unsere Betten gefallen. Morgen werden wir zunächst mal ein riesiges Paket, sowohl mit Sachen von mir als auch mit Sachen von meinem Dad, packen und auf den Weg nach Hause schicken. Anschließend holen wir unseren Mietwagen ab und fahren nach Las Vegas. Sounds like fun! ;)

Gute Nacht!

No worries,

Euer Niklas