Drei Tage in einem richtigen Bett schlafen

20.March 2014 - Sydney


In Sydney hatte Papa extra ein Hotel mit einem Parkplatz ausgesucht, da das Parken in den Innenstädten hier nahezu unmöglich ist. Leider war das Parkhaus nur 1,90m hoch und unser Auto benötigt mit Dachgepäckträger etwa 2,30m. Es gab auch kein höheres Parkhaus in Sydney nach Angaben der Rezeptionistin. Ihr Vorschlag war, das Auto auf der Straße zu parken und von sieben Uhr morgens bis neun Uhr abends stündlich! das Parkticket zu verlängern (Höchstparkdauer ist eine Stunde, daher kann man kein Ticket für länger ziehen). Wir haben uns dann entschieden, einfach den Dachgepäckträger abzubauen, da wir uns ja auch mal mehr als ein paar hundert Meter vom Auto wegbewegen wollten. Es war nicht ganz einfach, hat aber alles trotzdem super geklappt und unser Auto fand Unterschlupf in der Tiefgarage.

In Sydney hatten wir natürlich volles Sightseeing Programm.Wir sind durch Chinatown geschlendert und waren morgens auf dem Fischmarkt. Wir haben eine kostenfreie Stadttour gemacht (man gibt am Ende so viel Geld, wie man mag) und viel über die Gebäude und Stadtgeschichte erfahren. Wir sind über die Harbour-Bridge gelaufen und haben einen der Pylonen bestiegen. Man kann sich kaum vorstellen, wie riesig die Brücke ist. Das war sehr beeindruckend (der Bogen erhebt sich 134m über dem Wasser und überragt so manches Haus in der Stadt). Man hatte einen tollen Blick auf den Hafen, die Oper und die City mit ihren Wolkenkratzern. Wir haben an zwei Tagen den Sonnenuntergang am Hafen verbracht, mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Brücke, die Oper und die City. Die Oper sieht von Weiten sehr schön aus, von Nahem ähnelt sie eher einem 70er Jahre Badezimmer. Papa, Jan und ich haben trotzdem eine Tour durch ihr Inneres gemacht, während Mama im Sydney Aquarium war. Wir konnten den Konzertsaal und auch den Bühnensaal (nur für Oper und Ballett) sehen. Von innen sind die Tragstrukturen sichtbar gelassen und die Säle sind losgelöst von den Dachsegeln, also Gebäude im Gebäude. Jan fand es von innen sehr eindrucksvoll, mir hat nicht alles so gut gefallen. Aber auch die Toiletten wurden vom Arhcitekten designt und sind schon ein Hingucker.

Übrigens erinnert der Bau der Oper an deutsche Großprojekte wie der BBI und die Hamburger Oper. Das Budget von 3,5 Mio Pfund wurde ums vierzehnfache überzogen, sie kostete 50 Mio Pfund (100 Mio AUD). Die Bauzeit war mit drei Jahren geplant, 14 Jahre hat es tatsächlich gedauert, eine geplante Eröffnung musste von 1965 auf 1973 verschoben werden.

Wir sind einen Tag mit der Fähre auf die andere Seite des Hafens gefahren und hatten dabei einen tollen Blick aus einer neuen Perspektive auf Hafen, Brücke, Oper und City.

Bei einem unserer Stadtspaziergänge sind wir an einem Bankgebäude vorbeigekommen, dass noch wie in den 20er Jahren aussah, mit ganz viel Marmor und so alten Schaltern mit Gittern in einer großen Halle mit dicken Säulen. Ganz australisch ist man auch hier auf Touristen eingestellt und reicht uns ein Prospekt mit Informationen zur Geschichte und tollen Bildern. Au0erdem wird uns der Weg zum großen Safe gezeigt. Da stehen wir also im Keller vor der dicken geöffneten Stahltür und können in das zweitgrößte Bankschließfach der Welt sehen. Nur eine Bank in Paris hat mehr Schließfächer zu bieten.

An unserem letzten Tag in Sydney sind wir auf einen großen Markt gegangen. Wir haben uns zuerst ein englisches Frühstück mit Würstchen, Speck, Ei und Toast gegönnt und haben uns dann Obst und Gemüse und ganz viel China-Ramsch angesehen. Ich haben mir einen tollen Hut aus Känguruhleder gekauft, gegen die Sonne. Danach sind Mama und Papa mit einem Taxi zum Flughafen gefahren und wir haben uns auf den Weg in Richtung der Blue Mountains gemacht.

Vielen Dank für die tollen drei Wochen, Mama und Papa.

Anna